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Luftdaten-ArchivJahresübersicht der Luftqualität 2009Ozon![]()
Jahr 2009: Ozonimmissionswerte zum Schutz der menschlichen Gesundheit ![]()
Jahr 2009: Ozonimmissionswerte
zum Schutz der Vegetation
In der oberen Abbildung sind die Häufigkeiten der Über- oder Unterschreitungen der Ozonimmissionswerte zum Schutz der menschlichen Gesundheit und in der unteren die der Vegetation dargestellt. Die komplexen Bildungsmechanismen des Ozons und die Reaktion von Ozon mit emittierten Schadstoffen aus anthropogenen Verbrennungsquellen führen bei intensiver Sonneneinstrahlung dazu, dass die höchste Ozonbelastung am Stadtrand und die geringste in Verkehrsnähe in der Innenstadt auftritt.
Das europaweit festgelegte Langfristziel zum Schutz der menschlichen Gesundheit von 120 µg/m³ Ozon als Achtstundenmittel soll nicht mehr überschritten werden. In Berlin wurde es im Sommer 2009 am Stadtrand bis zu 16 Tagen übertroffen. Der EU-weite Zielwert für 2010 von höchstens 25 Tagen pro Kalenderjahr, gemittelt über die letzten 3 Jahre, wurde nur an der Station Friedrichshagen überschritten. Ab 2010 ist dieser Zielwert einzuhalten. Ein weiterer Indikator für die Ozonbelastung ist die Überschreitung des Informationswertes von 180 µg/m³ (Einstundenmittel). Bei Überschreitung dieses Wertes in den Sommermonaten (trat im Sommer 2009 nicht auf) wird die Bevölkerung von der öffentlichen Rundfunkanstalt RBB über das Radio und Videotexttafel 184 informiert. Die zweite Abbildung zeigt einen Indikator als Maß für die Schädigung der allgemeinen Vegetation und von Wäldern durch Ozon (AOT40). Er wird berechnet, indem die stündlichen Ozonkonzentrationen oberhalb von 80 µg/m³ nach zwei verschiedenen Methoden aufsummiert werden, und zwar tagsüber während der Vegetationsperiode, d.h. von Mai-Juli für die Vegetation und von April bis September für Wälder. Zu dieser Zeit gelten Pflanzen als besonders ozonempfindlich. Ein Wert von 6000 µg/m³·h und von 18000 µg/m³ für Nutzpflanzen sowie und von 20000 µg/m³·h für Wälder gilt als weitgehend unbedenklich. Die Berlinkarte mit den gemessenen AOT40Vegetation-Werten zeigt, dass in 2009 das Langfristziel an allen Stationen überschritten ist. Hingegen wird der ZielwertAOT40, der über fünf Jahre gemittelt wird und ab 2010 einzuhalten ist, an allen Stationen eingehalten. Der SchwellenwertAOT40 für Wälder wird an den drei Stadtrandstationen Buch, Friedrichshagen und Marienfelde überschritten. Die Emissionen der Ozonvorläuferstoffe (NOx und NMVOC) und die photochemischen Oxidantien (NO2, PAN, H2O2, Aldehyde und organische Säuren) sollten weiterhin deutlich reduziert werden, damit auch in meteorologisch ungünstigen Jahren die vorgegebenen Zielwerte, Langfristziele und Schwellenwerte für Ozon nicht überschritten werden. Das Europäische Parlament und der Rat hat deshalb eine weitere Richtlinie beschlossen , die für 2010 jedem Land Höchstgrenzen der Gesamtemission der für Versauerung und Ozon verantwortlichen Schadstoffe vorgibt. Diese wurde mit der 33. BImSchV (Verordnung zur Verminderung von Sommersmog, Versauerung und Nährstoffeinträgen) vom 13.07.04 in nationales Recht umgesetzt. Für Berlin bedeutet das z.B. eine Minderung des Schadstoffausstoßes bis 2010 um 60-70 % verglichen mit den Emissionen in 1990. |