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Luftdaten-ArchivJahresübersicht der Luftqualität 2010Feinstaub (PM10)![]()
Jahr 2010: Jahresmittelwert der Feinstaubkonzentration PM10 [µg/m³] ![]()
Jahr 2010: 90,41%-Wert der Feinstaubkonzentration PM10 [µg/m³] ![]()
Jahr 2010: Anzahl der Überschreitungstage Feinstaub PM10
Bei der Beurteilung der Schwebstaubbelastung wird europaweit die Konzentration der gesundheitlich besonders bedenklichen Feinstaubpartikel (PM10 - particulate matter) kleiner als 10 Mikrometer betrachtet. Sie setzen sich u.a. aus Dieselruß, Staub aus Verbrennungsprozessen, in der Atmosphäre umgewandelte Schadgase, Meeresaerosolen und aus aufgewirbeltem Erdkrustenmaterial zusammen. An verkehrsreichen Standorten stammt etwa die Hälfte dieser feinen Teilchen aus dem Straßenverkehr in Form von Auspuffemissionen der Autos (insbesondere Dieselfahrzeuge), aus Reifen- und Fahrbahnabrieb und durch aufgewirbeltes Material (Luftreinhalteplan, Kap. II.3.3.1, S. A-65). Deshalb zeigen die Messstationen an Straßen die höchsten Werte.
Allerdings kann auch die Belastung in Wohngebieten und am Stadtrand bei meteorologisch ungünstigen Bedingungen relativ hoch sein (siehe Jahreskennwerte von 2000 bis 2006 und 2009 sowie 2010). Der feine Staub wird nicht nur über weite Strecken verfrachtet, sondern bildet sich auch - z.B. im Zusammenwirken mit Ozon - aus gasförmigen Stoffen wie Schwefeldioxid, Stickoxiden, Kohlenwasserstoffen und Ammoniak. Der häufig an warmen Sommertagen zu beobachtende Dunstschleier besteht zu einem großen Teil aus diesen sekundär gebildeten Staubteilchen. Auswertungen zu den Ursachen (Luftreinhalteplan, Kap. II.3.2.3, S. A-59) der Feinstaubbelastung zeigen, dass etwa die Hälfte der Staubkonzentration an verkehrsnahen Messpunkten der Berliner Innenstadt aus Quellen außerhalb des Großraums Berlin stammt. Im Jahr 2010 wurde der Grenzwert für das Jahresmittel von 40 µg/m³ an allen Messstationen eingehalten. Ein Tagesmittelwert von 50 µg/m³ darf nicht öfter als 35 mal im Jahr überschritten werden. In der zweiten Grafik ist jeweils derjenige Tagesmittelwert angegeben, der an 24 Stunden im Jahr überschritten wurde (90,41 %-Wert). Die dritte Grafik zeigt entsprechend die Anzahl der Überschreitungstage des 90,41 % Wertes. In 2010 wird an allen Straßenmessstationen und auch an der städtischen Hintergrundmessstation in Neukölln der 90,41 % Wert überschritten. Um eine langfristige Reduzierung des Feinstaubs auch bei ungünstiger Wetterlage an Hauptverkehrstraßen zu ermöglichen wurde der Luftreinhalteplan für Berlin 2005-2010 erstellt, dessen Maßnahmen, u.a. die Einführung der Umweltzone ab 01.01.2008 langfristig zu einer Minderung der Feinstaubbelastung geführt haben. Im Jahr 2010 wäre ohne die Umweltzone die Anzahl der Überschreitungstage von über 50 µg/m³ um etwa 10 Tage höher gewesen. |