Badegewässerprofil Heiligensee - Badegewässer Heiligensee

Der Inhalt eines Badegewässerprofils ist gemäß § 7 Berliner Badegewässerverordnung festgelegt.

Das Badegewässerprofil Heiligensee beschreibt die Badestelle Freibad Heiligensee.

Abb. 1: Übersicht des Badegewässers Heiligensee mit Badestelle, Probenahmestelle und Einleitstellen.

Abb. 1: Übersicht des Badegewässers Heiligensee mit Badestelle, Probenahmestelle und Einleitstellen

Beschreibung des Badegewässers

Der Heiligensee ist ein stehendes Gewässer am nordwestlichen Stadtrand von Berlin im Bezirk Reinickendorf. Der See befindet sich im Privatbesitz. Der Heiligensee und das im Norden und Osten angrenzende Gebiet sind als Landschaftsschutzgebiet „Heiligensee“ ausgewiesen.
Der ca. 32 ha große Heiligensee liegt unmittelbar östlich der Havelseenrinne, er ist auf Höhe der Sandhauser Brücke mit der Oberhavel in freiem Wasseraustausch verbunden (Abb.1).

Infrastrukur

Abb. 2: Infrastruktur Badestelle Heiligensee

Abb. 2: Infrastruktur Badestelle Heiligensee

Der Heiligensee misst an seiner tiefsten Stelle 9,5 m und hat ein Wasservolumen von knapp 2 Mio. m³. Das Freibad Heiligensee liegt im Süden des Sees. Hier ist der einzige öffentliche Zugang zum Heiligensee. Das Baden ist nur im Bereich des Freibades erlaubt. An der rund 2,7 km langen Uferlinie des Heiligensees hat das Freibad einen Anteil von ca. 100 m.

Am nordöstlichen Ufer des Heiligensees befindet sich ein Zeltplatz. Am östlichen Ufer des Heiligensees haben zwei Angelvereine Zugang zum See. Der Heiligensee wird langjährig als Angel- und Fischereigewässer genutzt.

Überwachung der Badegewässerqualität

Die Badegewässerqualität am Freibad Heiligensee wird vom LAGeSo auf Grundlage der Badegewässerverordnung von April bis September überwacht.

An der Probenahmestelle (Abb. 1) werden 14tägig Wasserproben zur qualitativen Überwachung und Einstufung des Badegewässers entnommen.

Aktuelle Messergebnisse finden Sie hier.

Auf Grundlage der Messdaten aus den letzten 4 Jahren ist die Einstufung des Heiligensees als Badegewässer mit „ausgezeichneter Qualität“ erfolgt.

Trotz der „ausgezeichneten Badegewässerqualität“ sind an der Badestelle Freibad Heiligensee in besonderen Situationen, z.B. nach Starkregenereignissen mikrobiologische Verschmutzungen nicht ausgeschlossen.

Verschmutzungsquellen und -potentiale

Als Verschmutzungsquellen und -potentiale gelten die Zuflüsse und die Verunreinigungen am Ufer (Tab. 2).

Im Freibad Heiligensee besteht Hundeverbot.

Kurzzeitige Verschmutzungen (< 72 Stunden) entsprechend der Berliner Badegewässerverordnung wurden am Freibad Heiligensee in den vergangenen Jahren nicht beobachtet und sind nicht zu erwarten.

Verschmutzungsquellen und -potentiale

Verschmutzungsquellen und -potentiale

potentielle Verschmutzungsquelle Bewertung Bemerkung
Zuflüsse relevant In der Vergangenheit Eutrophierung durch höhere Phosphorkonzentrationen und Beimpfung mit Cyanobakterien durch Einfluss der Oberhavel (Wasseraustausch mit der Oberhavel). / Die Sichttiefe steigt in den letzten Jahren an, das Chlorophyll a als Maß für die Algenentwicklung geht zurück.
Einleitungen nicht relevant
Verunreinigungen am Ufer (Abfall, Fäkalien) relevant Außerhalb des Freibadbereiches sind durch Abschwemmungen von tierischen Verunreinigungen am Ufer (z.B. Wasservögel) sowie Abfällen lokale Einträge von bakteriologischen Belastungen möglich (diffuse Quellen).

Bewertung des Risikos einer Massenvermehrung von Blaualgen

Aufgrund der Nährstoffsituation, ist ein Potential zu Massenentwicklungen von Cyanobakterien vorhanden (Tab. 2). Bei einer massenhaften Vermehrung von Blaualgen (Cyanobakterien) können giftige Stoffe (Toxine) gebildet werden.

Risiko der Massenvermehrung von Blaualgen

Risiko der Massenvermehrung von Blaualgen

Parameter Feststellung Bemerkung
Potential zukünftiger Massenentwicklungen von Cyanobakterien ja Das Risiko ist aufgrund rückläufiger Nährstoffkonzentrationen gering. Die vorliegenden Phosphorkonzentrationen schließen temporäre Massenentwicklungen von Cyanobakterien unter geeigneten Witterungsbedingungen allerdings nicht aus.
An der Badestelle beobachtete Massenvorkommen von Cyanobakterien innerhalb der letzten vier Jahre nein Cyanobakterien sind in den letzten Jahren regelmäßig beobachtet worden, wenngleich ein massenhaftes Vorkommen zuletzt für das Jahr 2009 dokumentiert ist.
Falls ja, welche Gattungen/ Arten Anabaena Innerhalb der Cyanobakterien überwiegen fädige Formen der Gattung Anabaena. Bei einer massenhaften Vermehrung von Cyanobakterien können giftige Stoffe (Toxine) gebildet werden.

Verhalten bei Blaualgen

  • Nicht im Wasser mit sichtbaren grünen und blaugrünen Schlieren oder gar „Teppichen“ baden
  • Badekleidung unmittelbar nach dem Baden wechseln
  • Duschen nach dem Baden
  • Kein Wasser schlucken!

Gesamtbewertung

Der Heiligensee weist bakteriologisch eine ausgezeichnete Badegewässerqualität auf. Eine Massenentwicklung von Blaualgen konnte in den letzten Jahren nicht festgestellt werden, das Risiko ist aufgrund rückläufiger Nährstoffgehalte gering.

Überprüfung und Aktualisierung des Badegewässerprofils

Überprüfung und Aktualisierung des Badegewässerprofils

Profil erstellt: 2011, 2014 zuletzt aktualisiert
Verantwortlich für das Profil: Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) / Fachgruppe Wasserhygiene / Turmstr. 21, 10559 Berlin
Nächste Überprüfung: Überprüfung in Abhängigkeit von der Einstufung

Die nächste Überprüfung und ggf. Aktualisierung wird abhängig von der Einstufung wie folgt festgelegt:

Die nächste Überprüfung und ggf. Aktualisierung wird abhängig von der Einstufung wie folgt festgelegt:

Einstufung Überprüfungshäufigkeit
ausgezeichnet Überprüfung nur bei Änderung der Einstufung
gut Überprüfung mindestens alle 4 Jahre
ausreichend Überprüfung mindestens alle 3 Jahre
mangelhaft Überprüfung mindestens alle 2 Jahre

Bei umfangreichen Baumaßnahmen/ Änderungen der Infrastruktur muss das Profil vor Beginn der nächsten Badesaison aktualisiert werden.