Großer Müggelsee, Rahnsdorf
EU-Badestelle Strandbad Müggelsee

Abb. 1: Übersicht der Badegewässer Großer und Kleiner Müggelsee mit EU-Badestellen, Probenahmestellen und Einleitstellen.
Bild: Quelle:FIS-Broker WMS-Service SenStadt Berlin Topographische Karte 1:50.000 (DTK50)

Abb. 2:Infrastruktur des Strandbades Müggelsee
Bild: Quelle: Luftbild: FIS-Broker WMS-Service SenStadt Berlin: Digitale Topographische Karte 1:50.000 (DTK50)
Infrastruktur
Die EU-Badestelle Strandbad Müggelsee, mit einer Uferlinie von ca. 830 m, befindet sich im Südosten Berlins am Großen Müggelsee im Bezirk Treptow-Köpenick (vgl. Abb. 1). Es liegt im Wasserschutzgebiet der Trinkwasserschutzzone II des Wasser-werks Friedrichshagen und ist größtenteils von Wald umgeben (Abb. 2). Zu erreichen ist das Strandbad mit der Tram und dem Pkw. Durch das Gelände führt ein Wanderweg. Die Zugänge am West- und Ostende des Geländes werden abends abgeschlossen. Das Strandbad Müggelsee verfügt über einen separaten FKK-Strand.
Das Strandbad Müggelsee wird vom BA Treptow-Köpenick mit Unterstützung durch die Vereine “Bürger für Rahnsdorf e. V.” und “Agrarbörse Deutschland Ost e. V.” betreut. Der Eintritt ist ganzjährig frei. Das Bad ist bis Sonnenuntergang geöffnet und mit dem Uferwanderweg verbunden. Durch eine Austonnung wird die Badestelle vom Bootsverkehr geschützt. Die Uferbefestigung (baufällige Betonkante) soll beseitigt und die Uferlinie renaturiert werden. An einigen Stellen wurden für den Einstieg ins Wasser Stege aus Holz errichtet. Toiletten und Abfallbehälter sind vorhanden. Ein Imbiss sowie Sporteinrichtungen stehen im Freibad zur Verfügung (Abb. 2).
Risikoabschätzung für das Massenvorkommen von Cyanobakterien
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Potential zukünftiger Massenentwicklungen von Cyanobakterien
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Feststellung
ja
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Bemerkung
An der Badestelle Strandbad Müggelsee besteht das Risiko einer Massenentwicklung von Cyanobakterien (“Blaualgen”). Die Gefahr einer starken Vermehrung der Cyanobakterien ist durch die hohe Nährstoffbelastung des Gewässers (Gesamtphosphor 0,03 – 0,36 mg/l) bedingt und wird durch die jeweiligen Wetterbedingungen (Wassertemperatur, Windrichtung, Windstärke) beeinflusst. Bei hohen Temperaturen und längeren Stagnationsphasen steigt die Wahrscheinlichkeit von Massenvermehrungen. Während einer Blaualgenblüte können giftige Stoffe (Toxine) gebildet werden.In diesem Fall prüft das LAGeSo, ob ein kritischer Schwellenwert (30 µg/l) überschritten wird und spricht ggf. entsprechende Badewarnungen aus.
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Parameter
An der Badestelle beobachtete Massenvorkommen von Cyanobakterien innerhalb der letzten vier Jahre
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Feststellung
gelegentlich
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Bemerkung
Innerhalb der letzten 4 Jahre wurde gelegentlich ein Massenvorkommen von Cyanobakterien beobachtet und auch in den Jahren 2013, 2014 und 2018 war dieses sehr ausgeprägt.
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Parameter
Falls ja, welche Arten
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Feststellung
z.B. Dolichospermum flos aquae, D. circinalis, D. planctonica, Aphanizomenon flos aquae, Microcystis aeruginosa
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Bemerkung
Einige dieser Arten können Toxine wie Microcystin produzieren. Gesundheitlich relevante Toxinkonzentrationen wurden aber im Beobachtungszeitraum nicht gemessen.
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Parameter
Sonstiges
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Feststellung
keine
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Bemerkung
Das Wachstum von Cyanobakterien und Mikroalgen (Phytoplankton) vermindert die Sichttiefe und führt zu einem Anstieg der Chlorophylla-Konzentration als Biomasseäquivalent.
Risikoabschätzung für das Massenvorkommen von Makrophyten, Makroalgen und/ oder Phytoplankton
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Parameter
Potential zukünftiger Massenentwicklungen von Makrophyten, Makroalgen und/oder Phytoplankton
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Feststellung
ja
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Bemerkung
Aufgrund der hohen Nährstoffbelastung des Gewässers besteht ein Risiko zur Massenentwicklung von Mikro- und Makroalgen. Die zunehmende Aufklarung des Gewässers fördert bei rückläufiger Phytoplanktonentwicklung eine Ausbreitung von Makrophyten und assoziierten Algen.
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Parameter
An der Badestelle beobachtete Massenvorkommen von Makroalgen und/oder submersen Makrophyten innerhalb der letzten vier Jahre
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Feststellung
gelegentlich
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Bemerkung
Insbesondere 2020 kam es zu großen Anspülungen von Makrophyten; diese stammten mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht direkt vom Strandbad sondern wurden von anderen Bereichen des Sees angetrieben.
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Parameter
Falls ja, welche Arten
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Feststellung
Ceratophyllum demersum, Ceratophyllum submersum, Chara contraria, Chara globularis, Chara vulgaris, Elodea canadensis, Elodea nuttallii, Hippuris vulgaris, Hottonia palustris, Hydrocharis morsus-ranae, Lemna minor, Lemna trisulca, Myriophyllum spicatum, Myriophyllum verticillatum, Najas sp., Nitella mucronatus, Nuphar lutea, Nymphaea alba, Nymphoides peltata, Potamogeton acutifolius, Potamogeton coloratus, Potamogeton compressus, Potamogeton crispus, Potamogeton gramineus, Potamogeton lucens, Potamogeton natans, Potamogeton obtusifolius, Potamogeton pectinatus, Potamogeton perfoliatus, Potamogeton praelongus, Potamogeton pusillus agg. Potamogeton x angustifolium, Ranunculus circinatus, Ranunculus peltatus, Riccia fluitans, Rissicarpus natans, Stratiotes aloides, Spirodela polyrhiza, Typha spec., Utricularia vulgaris, Utricularia australis, Wolffia arriz.
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Bemerkung
In der Litoralzone breiten sich submerse Makrophyten (u.a. Laichkräuter), häufig vergesellschaftet mit Makroalgen aus und es finden sich ausgedehnte Schilfbestände.
Überprüfung und Aktualisierung des Badegewässerprofils
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Profil erstellt:
2011, 2014, 2020 zuletzt aktualisiert 2022
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Verantwortlich für das Profil:
Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo)
Fachgruppe Wasserhygiene
Turmstr. 21, 10559 Berlin -
Nächste Überprüfung:
Überprüfung in Abhängigkeit von der Einstufung
Die nächste Überprüfung und ggf. Aktualisierung wird abhängig von der Einstufung wie folgt festgelegt:
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Einstufung
Überprüfungshäufigkeit
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ausgezeichnet
Überprüfung nur bei Änderung der Einstufung
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gut
Überprüfung mindestens alle 4 Jahre
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ausreichend
Überprüfung mindestens alle 3 Jahre
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mangelhaft
Überprüfung mindestens alle 2 Jahre