Dämeritzsee - Badegewässerprofil

Abb.1: Übersicht des Badegewässers Dämeritzsee, Probenahmestelle und Einleitstellen.

Abb.1: Übersicht des Badegewässers Dämeritzsee, Probenahmestelle und Einleitstellen.

Badegewässerkarte

Beschreibung des Badegewässers

Der Dämeritzsee ist ein sogenannter Flusssee. Hier erweitert sich die Spree zum See. Seine westliche Hälfte befindet sich auf Berliner Stadtgebiet, seine östliche Hälfte liegt auf Brandenburger Gebiet. Der See erhält neben der Spree auch Zuflüsse aus dem brandenburgischen Flakensee über das Flakenfließ sowie vom nordwestlich gelegenen Müggelsee. Zudem befinden sich am nördlichen Ufer Einleitungen der Regenwasserkanalisation.
Der Dämeritzsee ist fast kreisrund und hat eine Gesamtfläche von 103,6 ha mit einem Wasservolumen von ca. 2,7 Mio. m³. Seine maximale Tiefe beträgt ca. 4,5 m. Der See ist Teil der Bundeswasserstraße (Wasserstraßenklasse III) und das Herzstück für die östliche Freizeitschiffart, da von hieraus verschiedene benachbarte Gewässer erreicht werden können. Er dient zudem als Fischerei- und Angelgewässer.
Auf Berliner Gebiet ist der Dämeritzsee fast vollständig von Siedlungsgebiet umgeben, sodass hier keine ausgewiesene Badestelle existiert. Der Dämeritzsee ist insgesamt als Badegewässer ausgewiesen.

Abb. 2: Infrastruktur Badegewässer Dämeritzsee.

Abb. 2: Infrastruktur Badegewässer Dämeritzsee.

Infrastruktur

Überwachung der Badegewässerqualität

Die Badegewässerqualität an der Badestelle Dämeritzsee wird vom LAGeSo auf Grundlage der Badegewässerverordnung von April bis September überwacht.

An der Probenahmestelle (vgl. Abb. 1) werden regelmäßig Wasserproben zur aktuellen Beurteilung der Badegewässerqualität und Einstufung des Badegewässers entnommen.

Aktuelle Messergebnisse finden Sie hier.

Auf Grundlage der mikrobiologischen Messdaten aus den letzten 4 Jahren ist die Einstufung des Dämeritzsee als Badegewässer mit „ausgezeichneter Qualität“ erfolgt.

Trotz der „ausgezeichneten Badegewässerqualität“ sind in besonderen Situationen, z.B. nach Starkregenereignissen mikrobiologische Verschmutzungen nicht ausgeschlossen.

Aufgrund der Nährstoffgehalte kann es in der Badesaison durch erhöhtes Algenaufkommen zu Sichttiefen von weniger als einem Meter kommen.

Verschmutzungsquellen und -potentiale

Potenzielle Verschmutzungsquelle Bewertung Bemerkung
Zufluss Spree relevant Die Wasserqualität des Dämeritzsees ist maßgeblich durch die Qualität des Spreewassers geprägt. Der mit Nährstoffen (Nitrat- und Phosphor) vorbelastete Zufluss der Spree aus oberhalb liegenden landwirtschaftlichen Nutzflächen führt zu geringen Sichttiefen.
Regenwassereinleitungen nicht relevant Regenwasser-Einleitstellen vorhanden. Risiko einer Gefährdung der Badewasserqualität gering.
Verunreinigungen am Ufer (Abfall, Fäkalien) relevant Sanitäre Anlagen und Müllbehalter sind nicht vorhanden.

Risikoabschätzung für das Massenvorkommen von Cyanobakterien

Am Dämeritzsee besteht ein hohes Risiko einer Massenvermehrung von Phytoplankton, einschließlich potentiell toxinbildender Cyanobakterien (Blaualgen). Bedingt durch die hohe Nährstoffbelastung des Gewässers (Gesamtphosphor 0,08 – 0,21 mg/l) bildet das Phytoplankton häufig eine hohe Biomasse, einhergehend mit geringen Sichttiefen. Besonders im Hoch- und Spätsommer fördern entsprechende Wetterbedingungen (hohe Temperaturen und längere Stagnationsphasen) die Massenentwicklung von Phytoplankton und Cyanobakterien im Gewässer.

Parameter Feststellung Bemerkung
Potential für Massenentwicklungen von Cyanobakterien hoch Aufgrund hoher Nährstoffkonzentrationen sind bei günstigen Wetterbedingungen Massenentwicklungen von Cyanobakterien sehr wahrscheinlich.
Beobachtete Massenvorkommen von Cyanobakterien innerhalb der letzten 4 Jahre häufig Regelmäßig wurden im Spätsommer Massenentwicklungen von Phytoplankton und Cyanobakterien im Gewässer beobachtet, einhergehend mit geringen Sichttiefen.
Charakteristische Cyanobakterien-Gattungen Dolichospermum, Aphanizomenon, Limnothrix, Microcystis, Pseudanabaena

Weitere Informationen zu Phytoplankton und Cyanobakterien in Badegewässern finden Sie hier.

Risikoabschätzung für die Massenentwicklung von submersen Makrophyten

Das Risiko für Massenentwicklungen von submersen Makrophyten im Dämeritzsee ist gering.

Nachdem Anfang der 1990er Jahre kaum submerse Makrophyten im Dämeritzsee zu finden waren, breiten sie sich seit 1997 wieder aus oder siedeln sich neu an. Bei Untersuchungen des Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) im Auftrag der Senatsverwaltung für Umwelt wurden 2006 unter anderem folgende submerse Makrophytenarten im Dämeritzsee identifiziert: das Große Nixkraut (Najas marina), das Raue Hornblatt (Ceratophyllum demersum), Nuttalls Wasserpest (Elodea nuttallii) sowie verschiedene Laichkräuter (Potamogeton sp.). An einigen Uferabschnitten finden sich Röhrichtbestände und ausgeprägte Seerosenfelder.

Das Gewässer ist aufgrund hoher Konzentrationen von Nährstoffen regelmäßig phytoplanktondominiert.

Gesamtbewertung der Badegewässerqualität

Das Risiko einer mikrobiellen Verschmutzung im Dämeritzsee ist gering.
In besonderen Situationen, z.B. nach Starkregenereignissen werden mikrobiologische Verschmutzungen jedoch nicht ausgeschlossen.

Das Risiko einer Massenvermehrung von Blaualgen (Cyanobakterien) ist im Dämeritzsee aufgrund der Nährstoffkonzentrationen gegeben.

Überprüfung und Aktualisierung des Badegewässerprofils

  • Profil erstellt:

    2011

  • Profil aktualisiert:

    2014, 2020, 2022

  • Verantwortlich für das Profil:

    Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo)
    Fachgruppe Wasserhygiene
    Turmstr. 21, 10559 Berlin

  • Nächste Überprüfung:

    Überprüfung in Abhängigkeit von der Einstufung