Der Berliner Teil der Unterhavel, eine eiszeitliche Entwässerungsrinne, reicht vom Beginn der Seestrecke südlich der Spreeeinmündung in die Havel (Pichelsdorfer Gemünd) im Bezirk Spandau bis zur Landesgrenze im Jungfernsee im Bezirk Steglitz-Zehlendorf bzw. zur Glienicker Brücke. Das Badegewässer “Unterhavel” nimmt von dem beschriebenen Gebiet den Teil nördlich Schildhorn aus, sowie das Gebiet um den Fähranleger westlich der Insel Imchen (Abb. 1).
Die Unterhavel, ein tiefgründig zusedimentiertes Gewässer, weist heute ein Gesamtwasservolumen von 60,1 Mio. m³ und eine mittlere Wassertiefe von rund 4,9 m auf, wobei eine Rinne von bis zu 6 m Wassertiefe den Flusssee von Nord nach Süd durchquert.
Die Unterhavel wird aus dem Zufluss der Oberhavel und der Spree gespeist. Untergeordnet münden der Nördliche und der Südliche Rieselfeldabfanggraben als auch der Gatower Separationsgraben ein. Die genannten Gräben führten zur Zeit der Bewirtschaftung der Rieselfelder Karolinenhöhe (Aufleitung gereinigten Abwassers seit 2011 eingestellt) permanent Wasser, heute sind sie periodisch wasserführend.
Die Unterhavel ist Bundeswasserstraße und wird intensiv für den Bootssport genutzt. Sie ist sowohl Fischerei- als auch Angelgewässer.
Rund um die Unterhavel sind die Brunnengalerien der Wasserwerke Tiefwerder, Beelitzhof und Kladow angeordnet. Über sie werden weite Teile von Spandau und Steglitz-Zehlendorf als auch Schöneberg mit Trinkwasser versorgt.
Zahlreiche Einleitungen aus der Regenkanalisation münden in die Unterhavel.
Der Uferbereich entlang der Unterhavel wird im wesentlichen durch Waldgebiete und Einzelhausbebauung/Villenbebauung geprägt.
An der nördlichen Unterhavel, um Schwanenwerder, finden sich Wassersporteinrichtungen in hoher Dichte, v.a. Bootstege und -häuser sowie Vereinsanlagen.