Verkehrslösung Heinersdorf

Ortskern Heinersdorf (links), Ehemaliger Gemeindesaal Heinersdorf (rechts)

Ortskern Heinersdorf (links), Ehemaliger Gemeindesaal Heinersdorf (rechts)

Warum soll der Ortskern umfahren werden?

Der verkehrsreiche Ortskern von Heinersdorf im Bezirk Pankow hat seine dörfliche Prägung fast völlig verloren. Für den öffentlichen Nahverkehr sind die engen und dicht befahrenen Straßen hinderlich. Zudem wächst Berlin und somit wird der Verkehr auch in Heinersdorf weiter zunehmen. Eine Umfahrung des Dorfkerns hilft und gibt dem Ortskern in Teilen seinen ursprünglichen Charakter wieder. Gelingt es, Teile des Autoverkehrs – hauptsächlich den Durchgangsverkehr – aus der Ortslage zu halten, erreichen Busse und Straßenbahnen schneller ihr Ziel. Gleichzeitig wird das Gewerbegebiet Heinersdorf besser angebunden.

Planungsstand

Für eine Entlastung des Ortskerns ist es wichtig, gute Straßenverbindungen anzubieten. Viele Autofahrerinnen und Autofahrer kommen aus Richtung Prenzlauer Berg (Süden) oder Weißensee (Osten) und möchten weiter in Richtung Blankenburg (Norden) oder Pankow (Westen). Auch diejenigen, die zur Autobahn A 114 möchten, nutzen die Romain-Rolland-Straße.

Netzelemente Verkehrslösung Heinersdorf

Im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt wurde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, um die Entlastungswirkungen einzelner Netzelemente und das bisherige Umfahrungskonzept zu überprüfen. In der Abbildung werden die vier geplanten Netzelemente dargestellt. Wobei “N” jeweils für Netzelement steht.

Die Netzelemente:

  • N1 – Verlängerung Rothenbachstraße bis zur Blankenburger Straße
  • N2 – neue Straße an der Industriebahn zwischen Blankenburger Straße und Rennbahnstraße
  • N3 – Verlängerung der Straße Am Steinberg (Weiterplanung vorerst zurückgestellt)
  • N4 – Ausbau der Blankenburger Straße zwischen südlich Mimestraße und Fafnerstraße sowie neue Straße zwischen Am Feuchten Winkel (BAB 114) und Blankenburger Straße

Hinweis: N2 und Teile von N4 haben die größte Entlastungswirkung für die Ortslage. Alle Netzelemente müssen überwiegend neu gebaut werden.

  • Netzelemente Verkehrslösung Heinersdorf

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Ausblick

Im Flächennutzungsplan Berlin (FNP) sind N1 und N2 als übergeordnete Hauptverkehrsstraßen dargestellt. Für das Netzelement N3 ist aufgrund der ergänzenden Netzfunktion eine Darstellung im FNP nicht notwendig. Für das Netzelement 4 wurde eine ergänzende Untersuchung durchgeführt. Die frühere Vorzugsvariante verlief als neue Straße auf der ehemaligen Industriebahntrasse zwischen Am Feuchten Winkel (BAB 114) und der Blankenburger Straße. Neuere Untersuchungen haben die oben beschriebene Führung über die Blankenburger Straße sowie entlang des Schmöckpfuhlgrabens zwischen Blankenburger Straße und Am Feuchten Winkel (A 114) als Vorzugsvariante ermittelt. Das Netzelement N4 deckt sich teilweise mit der Trassenführung für die aktuell bevorzugte Variante der Verkehrserschließung (VE) Blankenburg, nämlich auf dem Abschnitt zwischen der Heinersdorfer Straße und dem Anschluss an die Pasewalker Straße. Eine teilweise Anbindung des Pankower Tors und eine teilweise Entlastung der Bahnhofstraße wären damit möglich. Sobald die Untersuchung zur VE Blankenburg abgeschlossen ist, wird entschieden, wie mit dem N4-Element weiter vorgegangen wird. Gegenwärtig laufen die Vorbereitenden Untersuchungen zur Festsetzung des Entwicklungsgebietes “Blankenburger Süden” bis voraussichtlich Ende 2021. In diese Untersuchungen fließen auch die Ergebnisse verkehrlicher Untersuchungen wie u.a. die Untersuchung der Erschließung des Wohnungsbaustandortes Blankenburger Süden mit dem ÖPNV ein. Darüber hinaus laufen gegenwärtig Untersuchungen zu weiteren Netzverknüpfungen der Straßenbahn (Tangentialverbindung zwischen Weißensee und Pankow), in welche die Verkehrslösung Heinersdorf mit den beschriebenen Netzelementen einbezogen wird. Im Rahmen der geplanten Wohnbebauung “Alte Gärtnerei” wird aktuell die Verkehrsuntersuchung des Netzelementes N1 aktualisiert.

Erst mit der Festsetzung des Entwicklungsgebietes liegt die politische Willensbekundung zu den Entwicklungszielen und Maßnahmen (u.a. Straßenbahnverlängerung) vor. Auf Grundlage der Festsetzung sowie der Ergebnisse der vorgenannten Untersuchungen müssen dann die bisher ohne Straßenbahn geplanten Netzelemente der Verkehrslösung Heinersdorf gegebenenfalls angepasst werden.

Aus verkehrlicher, infrastruktureller und umweltplanerischer Sicht könnten insbesondere mit den Netzelementen N1 und N2 bereits erste Entlastungen und Verbesserungen erzielt werden. Ein Beginn weiterführender Planungen ist jedoch abhängig von der Festsetzung des Entwicklungsgebietes Blankenburger Süden und den damit verbundenen Vorgaben zur ÖPNV-Erschließung sowie von einer ggf. notwendigen Einbeziehung neu geplanter Netzverknüpfungen im Straßenbahnnetz in die Planungen der Netzelemente der Verkehrslösung Heinersdorf.

Um die Verkehrslösung Heinersdorf umzusetzen, wird die Sicherung der Flächen durch das Land Berlin für alle Netzelemente angestrebt.