Integrierte Sekundarschule (ISS)

Eine Schule für alle - ganz individuell
Nach der Grundschule gehen die Schülerinnen und Schüler auf die Integrierte Sekundarschule oder das Gymnasium. Die Sekundarschulen sind bei der Schulstrukturreform aus den bisherigen Haupt-, Real-und Gesamtschulen entstanden.
In der Sekundarschule wird jeder Einzelne nach besten Kräften individuell gefördert: Im Vordergrund steht der Schüler. Im Lernteam und individuell wird an Stationen, in Kleingruppen, Projekten und Lernbereichen gearbeitet. Das bedeutet mehr Chanchengerechtigkeit und mehr Motivation für jeden Schüler. Niemand bleibt auf der Strecke. Das demotivierende Sitzenbleiben gibt es nicht mehr.
Alle Schulabschlüsse – von der
Berufsbildungsreife bis zum Abitur – bietet die
Sekundarschule. Dafür gibt es folgende
Möglichkeiten:
- Die ISS hat eine eigene gymnasiale Oberstufe.
- Die ISS kooperiert verbindlich mit der gymnasialen Oberstufe einer anderen ISS oder eines Oberstufenzentrums.
- Die ISS hat eine gymnasiale Oberstufe im Verbund eingerichtet.
Zusätzliches Plus: Verbindliche Ganztagsangebote an allen Integrierten Sekundarschulen mit der Möglichkeit zu sportlichen, musischen oder künstlerischen Aktivitäten bis hin zum Mittagessen.
Leistungsdifferenzierung
Da Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Stärken, Fähigkeiten und Neigungen eine Integrierte Sekundarschule besuchen, sind auch Angebote auf verschiedenen Niveaus für eine bestmögliche Förderung nötig.
Dabei können die Schulen selbst entscheiden, wie der Unterricht nach Anforderung und Fördermöglichkeiten organisiert wird: Das sind beispielsweise Kurse mit verschiedenen Leistungsstufen oder gemeinsame Lerngruppen mit Aufgaben auf unterschiedlichem Niveau.
Klassenfrequenz
Die Klassengröße von 25 oder 26 Schülern garantiert beste Vorraussetzungen und gute schulische Erfolge. Durch zusätzliche Förderstunden zum Beispiel für Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache oder mit Lernmittelbefreiung kann die Klassenfrequenz noch niedriger sein.
Stundenplan
Mit 31 Stunden in der Woche in den Klassen 7+8 und 32 Stunden in den Klassen 9+10 beinhaltet der Stundenplan an der Sekundarschule zwei Stunden weniger als am Gymnasium. Bis zum Abitur erhalten die Sekundarschüler allerdings sogar mehr Unterricht als die Gymnasiasten, da sie ein ganzes Schuljahr mehr Zeit bis zum Abitur haben.
Ganztagsschule
Alle Sekundarschulen sind Ganztagsschulen: Bis 16 Uhr gibt es für alle Schüler verbindliche Bildungs-und Betreuungsangebote. In der offenen Form stehen nach Unterrichtsschluss Angebote wie Sport, Theater, Kunst, Musik oder Schülerarbeitsstunden zur Verfügung. In der gebundenen Form werden diese Angebote in den gesamten Schulalltag integriert.
Dafür kooperiert die Sekundarschule mit Trägern der Jugendarbeit und Jugendhilfe. Wie die Schule ihr Ganztagsangebot organisiert und wie sie Personal und finanzielle Mittel einsetzt, kann sie selbst entscheiden.
Eine Schule für alle Abschlüsse - von der Berufsbildungsreife bis zum Abitur
Die Integrierte Sekundarschule ermöglicht ihren Schülerinnen
und Schülern nach bestandenen Prüfungen folgende
Abschlüsse:
- Berufsbildungsreife (BBR),
- Erweiterte Berufsbildungsreife (EBBR) und
- Mittlerer Schulabschluss (MSA).
Der erste allgemeinbildende Schulabschluss, die Bildungsreife, wird am Ende der neunten oder zehnten Jahrgangsstufe erreicht.
Zudem bietet die Sekundarschule genauso wie das Gymnasium nach der zehnten Klasse den Übergang in die gymnasiale Oberstufe. Wenn die ISS keine eigene gymnasiale Oberstufe hat, geht sie eine Kooperation oder einen Verbund mit einer anderen Schule ein.
Damit ein Schüler dorthin wechseln kann, müssen die Abschlussnoten nach dem zehnten Jahrgang stimmen und der Mittlere Schulabschluss bestanden sein. Die gymnasiale Oberstufe an der Integrierten Sekundarschule dauert in der Regel drei Jahre, kann bei besonders guten Leistungen aber in zwei Jahren durchlaufen werden.
Gymnasiale Oberstufe im Verbund
Integrierte Sekundarschulen, die über keine eigene gymnasiale Oberstufe verfügen, können eine „Gymnasiale Oberstufe im Verbund“ einrichten. Dies bedeutet, dass mit der Aufnahme in die 7. Klasse (bzw. der 1. Klasse einer grundständigen Gemeinschaftsschule) eine Schule mit gymnasialer Oberstufe besucht wird.
Ein Schulwechsel ist nach der 10. Jahrgangsstufe nicht notwendig. Das Abiturzeugnis wird von der Schule ausgestellt, die die Schülerinnen und Schüler aufgenommen hat. In der gemeinsamen gymnasialen Oberstufe unterrichten Lehrkräfte, die auch in den Jahrgangsstufen 7-10 der Verbundschulen unterrichten.
Schulen mit „Gymnasialer Oberstufe im
Verbund“
- Ab dem Schuljahr 2016/17:
- Grünauer Schule – 09K09 (Treptow-Köpenick)
- Schule an der Dahme – 09K08 (Treptow-Köpenick)
- Sophie-Brahe-Schule – 09K07 (Treptow-Köpenick)
- Röntgen-Schule – 08K09 (Neukölln)
- Ab dem Schuljahr 2017/18:
- Emanuel-Lasker-Schule – 02K06 (Friedrichshain-Kreuzberg)
- Refik-Veseli-Schule – 02K08 (Friedrichshain-Kreuzberg)
Der „Leitfaden zur Einrichtung gymnasialer Oberstufen im
Verbund“ gibt Schulen, die sich auf den anspruchsvollen Weg
der Erarbeitung eines gemeinsamen Konzeptes für die gymnasiale
Oberstufe machen, einen Überblick über organisatorische und
inhaltliche Themen, zu denen Vereinbarungen getroffen
werden.
Jeder Abschluss mit Anschluss
Fit für Beruf oder Studium – Bildungswege und Kooperationen der Oberstufenzentren
Die Oberstufenzentren sind wichtige Kooperationspartner der Integrierten Sekundarschulen. Sie bieten neben den beruflich orientierten Ausbildungsgängen auch die Möglichkeit, das Abitur oder die Fachhochschulreife zu erlangen.
Die Broschüre “Jeder Abschluss mit Anschluss” gibt
Ihnen auf anschaulich Weise und anhand einiger Praxisbeispiele
Gelegenheit, sich einen Überblick über die Angebote und
Bildungsziele der OSZ zu
verschaffen.
Integrierte Sekundarschule und Gymnasium im Vergleich
-
Integrierte Sekundarschule
Gymnasium
-
-
Beginn: ab Klasse 7
(in einigen Schulen ab 5. Klasse möglich)
ab Klasse 7
(in einigen Schulen ab 5. Klasse möglich) -
Beginn: ab Klasse 7
-
- Probejahr: nein
ja
-
-
Aufsteigen in die nächste Klasse:
7.-10. Klasse: Aufrücken immer
(freiwillige Wiederholung möglich)
8.-10. Klasse: Versetzung nur bei entsprechenden Leistungen
-
Aufsteigen in die nächste Klasse:
-
-
Schuljahre bis zum Abitur: 13
(12 Jahre möglich)
12
-
Schuljahre bis zum Abitur: 13
-
- Mögliche Schulabschlüsse: Abitur, Mittlerer Schulabschluss, erweiterte Berufsbildungsreife, Berufsbildungsreife
Abitur, Mittlerer Schulabschluss, erweiterte Berufsbildungsreife, Berufsbildungsreife
-
- Bildungsziel: Fähigkeit zur Berufsausbildung, Fähigkeit zum Studium nach 13 (12) Jahren
Fähigkeit zum Studium nach 12 Jahren
-
- Schüler je Klasse: max. 26
max. 32
-
-
Unterrichtsstunden je Woche:
7. und 8. Klasse: 31
9. und 10. Klasse: 32
7. und 8. Klasse: 33
9. und 10. Klasse: 34 -
Unterrichtsstunden je Woche:
-
- Ganztagsbetrieb: ja
an einigen Gymnasien
-
- Mittagessen-Angebot: ja
ja
-
- Verpflichtende Kooperation mit: Grundschulen, Oberstufenzentren (OSZ) oder anderen Integrierten Sekundarschulen mit gymnasialer Oberstufe
Grundschulen
-
-
Fremdsprachen:
1. Fremdsprache wird fortgesetzt
2. Fremdsprache als Wahlpflichtunterricht
1. Fremdsprache wird fortgesetzt
2. Fremdsprache verpflichtend -
Fremdsprachen:
-
-
Duales Lernen: ja
(Schule legt Konzept im Schulprogramm fest)
möglich
(kann als berufsbetontes Profil angeboten werden) -
Duales Lernen: ja
-
- Betriebspraktikum: ja
ja
-
-
Leistungsdifferenzierung: ja,
2 Anforderungsniveaus
nein
-
Leistungsdifferenzierung: ja,
-
- Individuelle Förderung: ja
ja