Duale Ausbildung

Berufsschüler bearbeitet Holz

Berufsschule und Betrieb – bewährte Partnerschaft in der Berufsausbildung

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) führt insgesamt rund 325 anerkannte Ausbildungsberufe auf. Wer als Jugendlicher einen dieser Berufe erlernen möchte, sucht sich hierfür den entsprechenden Ausbildungsbetrieb. Mit diesem schließt der oder die Auszubildende einen Ausbildungsvertrag, der unter anderem auch die Ausbildungsvergütung regelt.

Nach den Bestimmungen im Berufsbildungsgesetz beträgt die Mindestausbildungsvergütung im 1. Ausbildungsjahr 550 Euro monatlich (bezogen auf das Jahr 2021). In vielen Berufen erhält man jedoch mehr als den „Azubi-Mindestlohn“.

Ausbildungsvertrag

Den Ausbildungsvertrag reicht der Betrieb bei der zuständigen Stelle (Kammer oder Innung) zur Registrierung ein. In vielen Unternehmen beginnt das erste Ausbildungsjahr am 1. August oder 1. September; einige Ausbildungen starten auch später, beispielsweise zum Februar/März.

Berufsschulpflicht

Wer eine duale Berufsausbildung macht, ist berufsschulpflichtig und wird deshalb bei der für den jeweiligen Beruf zuständigen Berufsschule vom Betrieb angemeldet. In Berlin sind die Berufsschulen wesentlicher Bestandteil der Oberstufenzentren (OSZ), die nach Berufsfeldern bzw. Berufsfeldschwerpunkten eingeteilt sind. In Ausbildungsberufen mit einer sehr hohen Anzahl von Berufsschülern/innen gibt es manchmal mehr als ein einziges OSZ. Die Schulbehörde trifft hier entsprechende organisatorische Regelungen, welche Berufsschule für welchen Betriebsstandort zuständig ist.

Als Partnerin in der Berufsausbildung versorgt die Berufsschule die Auszubildenden mit den erforderlichen fachtheoretischen Kenntnissen, die zusammen mit der praktischen Ausbildung im Betrieb einen erfolgreichen Prüfungsabschluss in dem jeweiligen Beruf gewährleisten.

Lernfelder

Der berufsfeldbezogene Unterricht erfolgt in sogenannten „Lernfeldern“, die mithilfe komplexer Handlungs- und Lernsituationen die zu erwerbenden Kompetenzen während der mehrjährigen Ausbildungszeit vermitteln. Auf dem Stundenplan stehen jedoch auch allgemeinbildende Fächer, wie etwa Wirtschafts- und Sozialkunde, Deutsch, Englisch, Sport/Gesundheitsförderung. Bei erfolgreichem Berufsschulabschluss und entsprechenden Leistungsvoraussetzungen können Schulabschlüsse (BBR, eBBR oder MSA) ohne Zusatzprüfung erworben werden.

Berufsschultage

Für die meisten Ausbildungsberufe sind zwei Berufsschultage mit insgesamt 12 – 15 Unterrichtsstunden vorgesehen. Welche Wochentage das sind, bestimmt die Berufsschule. In Schulferienzeiten sind Auszubildende an diesen Tagen im Betrieb. Die Schule kann den Unterricht aber auch in Blockform organisieren, dann haben Auszubildende beispielsweise im regelmäßigen Wechsel eine ganze Woche Berufsschulunterricht und zwei Wochen betriebliche Ausbildung.

  • Berufskatalog für das Schuljahr 2020/21

    Verzeichnis der für die Ausbildungsberufe jeweils zuständigen Berufsschulen im Land Berlin

    PDF-Dokument - Stand: Juni 2020

  • Verfügung 17. Fortschreibung

    Gegenseitige Aufnahme von Berufsschüler/-innen in Ausbildungsberufen, für die der Berufsschulstandort zwischen Berlin und Brandenburg bilateral geregelt ist

    PDF-Dokument - Stand: Juni 2020

  • 17. Fortschreibungsliste

    Gegenseitige Aufnahme von Berufsschüler/-innen in Ausbildungsberufen, für die der Berufsschulstandort zwischen Berlin und Brandenburg bilateral geregelt ist

    PDF-Dokument - Stand: Juni 2020

Frau überprüft die Daten einer Heizungsanlage

Duales Abitur/Berufsabitur

Abitur oder Berufsausbildung? Du kannst Dich nicht entscheiden? Dann mach beides: Mit dem Berufsabitur/Dualen Abitur kannst Du beide Abschlüsse erlangen

Ab dem Schuljahr 2018/2019 könnt Ihr in vier Jahren nicht nur das Abitur erwerben, sondern gleichzeitig eine Berufsausbildung abschließen. Dieses Angebot startet zunächst in zwei Berufen:
  • Hotelfachmann/-frau und
  • Anlagenmechaniker/-in für Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik.

Beginn nach der 10. Klasse
Das Duale Abitur ist ein anspruchsvolles Angebot und richtet sich besonders an leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler nach der 10. Klasse, deren Mittlerer Schulabschluss (MSA) so gut ist, dass sie das Abitur erwerben können und zusätzlich ein Interesse an einem klassischem Lehrberuf haben. Dabei seid Ihr vom ersten bis zum letzten Tag Auszubildende und erhaltet eine Vergütung.

Los geht es ab dem Schuljahr 2018/2019 für angehende Hotelfachleute an der Brillat-Savarin-Schule in Pankow und für Sanitär-Heizungs-Klimatechnicker an der Max-Taut-Schule in Lichtenberg.

Vergütung
Ihr könnt während der Ausbildungszeit eine monatliche Vergütung zwischen 448 Euro und 950 Euro – je nach Ausbildungsjahr und Vertragsabschluss – erhalten.

Ausbildungpartner
Das Berufsabitur/Duales Abitur wir gemeinsam mit der Handwerkskammer Berlin, der IHK Berlin sowie den beiden Interessenvertretungen DEHOGA Berlin und der Innung SHK Berlin angeboten.

Information und Kontakt
Wenn Ihr Interesse habt, könnt Ihr Euch hier informieren:

Berufsabitur

Berliner Ausbildungsmodell - Brücke in die duale Ausbildung

Für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz

Der neue einjährige Bildungsgang „Berliner Ausbildungsmodell” (BAM) wird in sechs Oberstufenzentren angeboten und richtet sich an junge Menschen, die eine duale Ausbildung anstreben, denen es aber nicht gelungen ist, einen passenden Ausbildungsplatz zu finden.

Im BAM lernen die Jugendlichen die gleichen theoretischen und praktischen Inhalte wie in einer dualen Ausbildung. Sie haben somit die Chance, spätestens nach einem Jahr einen Ausbildungsvertrag mit ihrem BAM-Betrieb abschließen zu können.

Informationen für Jugendliche

Du möchtest gerne eine Berufsausbildung machen, hast aber noch keinen Platz gefunden? Dann kannst Du mit dem Berliner Ausbildungsmodell starten. Hier beginnst Du eine Ausbildung in einer beruflichen Schule und bekommst die Chance, spätestens nach einem Jahr in eine duale Ausbildung übernommen zu werden.
Bewirb Dich jetzt und starte durch!

  • Informationsflyer für Jugendliche

    PDF-Dokument (400.5 kB) - Stand: 2020

Für Ausbildungsbetriebe

Jeder Ausbildungsbetrieb, der bereit ist, junge Menschen zu unterstützen und diese bei Eignung in reguläre Ausbildung zu übernehmen, kann sich am Modell beteiligen. Damit der erfolgreiche Übergang in die duale Ausbildung für die Jugendlichen und die Betriebe gelingt, begleitet und unterstützt ein Bildungsbegleiter alle Beteiligten in diesem Prozess.

Informationen für Ausbildungsbetriebe

Sie möchten als Unternehmen junge Menschen auf ihrem Weg in eine Ausbildung unterstützen? Dann bietet Ihnen das Berliner Ausbildungsmodell viele gute Gründe, sich für die Jugendliche zu engagieren.

Informieren Sie sich und nehmen Sie Kontakt zu den Schulen auf:

  • Informationsflyer für Ausbildungsbetriebe

    PDF-Dokument (257.4 kB) - Stand: 2020

Berufe, die im Schuljahr 2020/2021 angeboten werden

    • Kauffrau/Kaufmann
      für Büromanagement
    • Elinor-Ostrom-Schule
      OSZ Bürowirtschaft und Dienstleistungen
      Berlin-Prenzlauer Berg
      Tel.: (030) 421854-11/28
    • Kauffrau/Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement
    • Kauffrau bzw. Kaufmann
      im Einzelhandel
    • Fachkraft im Gastgewerbe
    • Fachkraft für Lagerlogistik und Tourismuskauffrau/Tourismuskaufmann
      (Kauffrau/Kaufmann für Privat- und Geschäftsreisen)

Das KMK-Fremdsprachenzertifikat

Das KMK-Fremdsprachenzertifikat ist ein bundesweit einheitlich geregeltes Zertifikat, mit dem Sie als Auszubildende in der Berufsschule berufsbezogene Fremdsprachenkenntnisse nachweisen können. Die zertifizierten Fremdsprachenkenntnisse sind eine wichtige zusätzliche Qualifikation, die Ihre Chancen in der Arbeitswelt verbessern. Das Zertifikat ist auf den jeweiligen Beruf ausgerichtet, das bedeutet, dass die Prüfung die fremdsprachlichen Anforderungen Ihrer Berufsgruppe berücksichtigen. Geprüft werden die Bereiche
  • Rezeption (gehörte und gelesene Texten verstehen)
  • Produktion (Schriftstücke erstellen)
  • Mediation (Texte von einer Sprache in die andere vermitteln)
  • Interaktion (Gespräche führen)

Für das KMK-Fremdsprachenzertifikat können Sie Ihre berufsbezogene Fremdsprachenkenntnisse auf vier verschiedenen, aufeinander aufbauenden Stufen (I bis IV) nachweisen, die sich an den Niveaustufen A2 bis C1 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER) orientieren.
Wenn Sie Interesse haben, wenden Sie sich bitte an Ihr Oberstufenzentrum, um weitere Informationen zu den Prüfungsangeboten und -terminen zu erhalten.

Ansprechpartner in unserer Verwaltung ist Ulrich Schunder, Gruppenleiter der Schulaufsicht für berufliche Schulen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der KMK.