Die Entscheidung für den weiteren beruflichen oder schulischen Weg nach dem zehnten Schuljahr ist schwer. Sie erfordert von Ihrem Kind eine Abwägung seiner eigenen Interessen, Kompetenzen und Ziele mit den Anforderungen der Arbeitswelt. Die Anschlüsse sind vielfältig, daher hilft die Schule Ihnen und Ihrem Kind bei der Wahl des passenden Angebots, denn jeder junge Mensch soll den Weg wählen, der seinen Fertigkeiten und Fähigkeiten am besten entspricht.
Alle Berliner Schülerinnen und Schüler, die bisher zehn Jahre zur Schule gegangen sind und das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, müssen einen Anschluss nachweisen. Hier gibt es viele Möglichkeiten: zum Beispiel der Besuch der gymnasialen Oberstufe, des beruflichen Gymnasiums, einer Berufs- oder Fachoberschule oder durch den Beginn einer Ausbildung oder z.B. durch einen Freiwilligendienst. Wer einen solchen Anschluss nachweisen kann, erfüllt damit die Schulpflicht.
Im zweiten Halbjahr der Jahrgangsstufe 10 findet dazu für alle Schülerinnen und Schüler eine verbindliche Anschlussberatung statt. Grundlage sind das Halbjahreszeugnis sowie die bisherige berufliche Orientierung in der Schule. Dabei wird auch berücksichtigt, welcher Schulabschluss voraussichtlich erreicht wird oder ob eine Versetzung am Gymnasium bevorsteht. Die Schulen laden zu diesen Gesprächen ein und stellen sicher, dass jedes Kind beraten wird.
Jugendliche, die bis Jahrgangsstufe 10 keinen Anschlussplan entwickeln konnten, gehen in IBA-Praxis an eine Ankerschule, um hier in maximal einem Schuljahr einen funktionalen beruflichen Anschluss zu finden. Anders als in IBA kann in IBA-Praxis kein Schulabschluss erworben werden. Der Fokus liegt einzig auf beruflicher Orientierung und dem Erwerb beruflicher Schlüsselkompetenzen.