Gartenarbeitsschulen

Kind im Garten mit Korb voller Kartoffeln

In Berlin gibt es 15 Gartenarbeitsschulen, die auf eine mittlerweile 100jährige Geschichte zurückblicken. In den 1920er Jahren entstanden aus ersten reformpädagogischen Ansätzen die Gartenarbeitsschulen in Neukölln, Wilmersdorf, Schöneberg und Steglitz.

Heute bilden die Gartenarbeitsschulen ein „Netz grüner Lernorte“ in dem Kinder und Jugendliche lernen und Naturerfahrungen mit Pflanzen und Tieren sammeln können. Im Jahr 2019 zählten die Gartenarbeitsschulen gut 190.000 Schülerinnen und Schüler sowie Kinder im Vorschulalter im Unterricht, in Kursen, Workshops und Projekten. Als festes Bildungsangebot sind die Gartenarbeitsschulen seit 2016 auch im Berliner Schulgesetz verankert.

Kinder im Schulgarten

Angebote für Kitas und Schulen

Auf Arealen von bis zu 33.000 m² erhalten Kinder und Jugendliche unter fachkundiger Anleitung und mit pädagogischer Unterstützung praktische Einblicke in die Gartenarbeit. Sie lernen, sich aktiv und selbstverantwortlich an der Aufzucht und Pflege verschiedener Pflanzen zu beteiligen – von der Saat bis hin zur Ernte und Verarbeitung.

In der Regel verfügt jede Gartenarbeitsschule über einen Arbeitsgarten, einen Lehrgarten und einen Liefergarten, in dem u. a. Saatgut und Pflanzen für die Schulgärten der Berliner Schulen produziert werden. In einigen Gartenarbeitsschulen gibt es darüber hinaus auch freilandbiologische Bereiche, die Raum für biologische Beobachtungen bieten, sowie Räumlichkeiten um biologische und ökologische Untersuchungen und Experimente durchzuführen.

Die Inklusion von Menschen mit besonderen Handicaps ist im Bereich der Umweltbildung ein selbstverständliches und gelebtes Anliegen der Gartenarbeitsschulen.

Themenvielfalt

Die Themen sind vielfältig – von Tierhaltung über Biotope bis zu regenerativen Energien bieten die Gartenarbeitsschulen neben den klassischen gärtnerischen Angeboten auch Umweltthemen an. Der Lernort bietet zu fast allen gesellschaftspolitischen und ökologischen Themen Anknüpfungspunkte: Artenschutz, Artenvielfalt, Klimawandel, Stadtökologie, Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung. Aber auch Stressabbau, Bewegungsmangel, berufliche Bildung sowie Werte- und Friedenserziehung sind Aspekte, die Kinder und Jugendliche in den Gartenarbeitsschulen naturnah erfahren können.

Die Gartenarbeitsschulen fördern das Bewusstsein für Natur-, Umwelt- und Klimaschutz, Biodiversität und Ernährungsfragen. Die Angebote orientieren sich an den Vorgaben der Bildungs- und Rahmenlehrpläne der Berliner Schule sowie der Studienlehrpläne der Hochschulen.

Mehr Informationen zu den Standorten und den aktuellen Angeboten erhalten Sie über die Bezirke.

Broschüre: 100 Jahre Gartenarbeitsschulen in Berlin

Die Broschüre zum hundertjährigen Jubiläum der Berliner Gartenarbeitsschulen gibt einen Überblick aller bezirklichen Angebote. In den Berliner Gartenarbeitsschulen wird gemeinsam geerntet, verarbeitet und gegessen.

Die Bildungsangebote werden von den Lehrkräften passend zum Rahmenlehrplan konzipiert und von Gärtnerinnen und Gärtnern in grüne Landschaften verwandelt.

  • Broschüre 100 Jahre Gartenarbeitsschulen in Berlin

    PDF-Dokument (13.2 MB)

Imagefilm der Berliner Gartenarbeitsschulen

Film "Feuer, Wasser, Luft und Erde" von Lena Hatebur
standbild-video

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Formate: video/vimeo

Film "Feuer, Wasser, Luft und Erde" von Lena Hatebur

  • Fachbrief Nr. 1: Umweltbildung in den Berliner Gartenarbeitsschulen

    Berliner Gartenwetter, Regenerative Energien und Gewässeruntersuchungen

    PDF-Dokument (1.5 MB) - Stand: April 2012

  • Fachbrief Nr. 2: Umweltbildung in den Berliner Gartenarbeitsschulen

    Projektangebote rund um Bienen, Hummeln, Wespen und Hornissen

    PDF-Dokument (1.5 MB) - Stand: Januar 2013

  • Berliner Gartenarbeitsschulen: 90 Jahre Grüne Lernorte in den Berliner Bezirken

    Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung in Gartenarbeitsschulen und in Schulgärten

    PDF-Dokument (3.3 MB)

Grün macht Schule

Beratungsstelle für ökologische und kindgerechte Schulhofgestaltung

„Grün macht Schule” informiert, berät und betreut Schulen und schulische Initiativen bei der Planung und Durchführung von Umweltprojekten, insbesondere bei der Schaffung und Gestaltung kindgerechter, naturnaher Freiflächen und ökologischer Lernorte auf Schulgeländen.

Schwerpunkte sind die Durchführung von regionalen und überregionalen Fortbildungsveranstaltungen und die Begleitung und Koordination von Planungs- und Bauprozessen in enger Kooperation mit Landschaftsplanern und den beteiligten Verwaltungen und Organisationen.

Oberste Prinzipien von „Grün macht Schule” sind die Hilfe zur Selbsthilfe und die Beteiligung der Lehrern und Schülern, aber auch der Eltern und des Schulumfeldes an allen Phasen der Umgestaltung sowie die Integration der Schul(hof)projekte in den Lern- und Lebensalltag der Schüler.

Statt großflächiger, übersichtlicher, aber erlebnisarmer Schulhöfe entstanden in den letzten Jahren mit Unterstützung von „Grün macht Schule” in Berlin immer mehr kleinräumige, mit fantasievollen künstlerischen Objekten, Spiel-, Bewegungs- und Kommunikationsangeboten angereicherte Schulhöfe, die auch außerhalb der Schulzeit genutzt werden können.

  • Zu Grün macht Schule
    Beratungsstelle für ökologische und kindgerechte Schulhofgestaltung