"Very British"

Auf Spurensuche in Berlin

von Heike Kröger, Senatskanzlei

Queen Elizabeth II. auf dem Pariser Platz

Königlicher Besuch in Berlin: Im Juni weilten Queen Elizabeth II. und Prinz Philip für drei Tage in der Stadt und brachten britisches Flair in die Hauptstadt. Tausende Berlinerinnen und Berliner versuchten, einen Blick auf die inzwischen dienstälteste Monarchin zu erhaschen. Im Garten des Britischen Botschafters feierte sie in Berlin ihren 89. Geburtstag nach. Ein Berliner Fotograf und eine Lehrerin aus Brandenburg kamen in den Genuss, zu dieser Gartenparty eingeladen zu werden. Die Britische Botschaft hatte über Facebook angekündigt, dass zwei Einladungen zur Gartenparty vergeben werden an Menschen, die ausführlich begründen können, dass sie sich um die Deutsch-Britische Freundschaft verdient gemacht haben.

Den vielen anderen Berlinerinnen und Berlinern, die die Queen einmal live sehen wollten, gab die Botschaft über Facebook Tipps, „wo man die Königin sehen kann“.

Aber nicht nur wenn hoher Besuch zu Gast ist, lässt sich in Berlin britisches Flair spüren. In einigen Geschäften wird ausschließlich Bri-tisches angeboten. So verkauft das Geschäft Broken English in zwei Filialen britische Geschenkartikel und Lebensmittel.

Das Teehaus im Englischen Garten

Zum Verschenken oder Selberlesen bietet sich immer ein Buch an. Die Anzahl an Berliner Buchhandlungen mit englischen Büchern ist groß, die Läden fast alle klein und urig. Das Saint George’s in Prenzlauer Berg und das Another Country in Kreuzberg sind neuere kleine Läden. Bei Marga Schoeller werden schon seit 1946 englischsprachige Bücher verkauft, damals noch am Kurfürstendamm, heute gleich um die Ecke in der Knesebeckstraße.

Wer englisch nicht nur lesen sondern auch hören möchte, kann im Kino CineStar im Sonycenter neben Filmen im englischen Original auch Aufführungen des National Theatre aus London sehen.

Noch mehr Spaß macht sicherlich ein Theaterbesuch. In der Kreuzberger Fidicinstraße werden im English Theatre ausschließlich englisch-sprachige Stücke aufgeführt. Das Theater hat dieses Jahr bereits seinen 25. Geburtstag gefeiert. Neben Theaterstücken fnden auch Lesungen und Workshops für Schüler statt.

Um sich einzukleiden für den Theaterbesuch, muss man nicht nach London fliegen oder einen Onlineshop besuchen. Viel leichter findet sich das perfekt geschnittene Outfit in der Bleibtreustraße bei Chelsea Farmers Club.

In Tweed und Kaschmir gehüllt macht ein Gang durch die Königliche Gartenakademie, unmittelbar am Botanischen Garten in Dahlem, noch mal so viel Freude. Gabriella Pape erwarb ihr Diplom für Landschaftsarchitektur an der Universität Greenwich und gibt ihr Wissen gerne weiter. Die Kunden können sich bei ihr in einem Schaugarten über die neuesten Pflanzentrends informieren und darüber hinaus Gartenaccessoires, Gartenmöbel, Stauden, Töpfe und Gartenwerkzeuge kaufen.

Die Gärten der Welt in Berlin-Marzahn wurden bereits zweimal mit dem Green Flag Award, einer der höchsten britischen Auszeichnungen für Gärten und Parkanlagen prämiiert. Neben den bisherigen neun Themen-Parkanlagen entsteht in den Gärten der Welt derzeit mit dem zehnten Park ein traditioneller Englischer Garten. Geplant ist eine weitläufige Parklandschaft mit einem Rosen- und Staudengarten. Auch ein traditionelles reetgedecktes Cottage ist schon fast fertig, in dem ein Café Platz finden soll.

Die Königliche Gartenakademie

Von der Queen sagt man, sie nehme regelmäßig um 16.30 Uhr den Tee ein. Auch in Berlin bieten einige Cafés Scones, Clotted Cream und Sandwiches an. Der klassische Afternoon Tea wird in einigen Berliner Luxushotels zelebriert, zum Beispiel im Hotel de Rome oder im Ritz- Carlton.

Eine Alternative zu diesem allerdings recht kostspieligen Nachmittagsgenuss ist ein Besuch des Teehauses im Englischen Garten. Vor dem reetgedeckten Haus, das mitten im Tiergarten liegt, hat die Queen 1965 bei ihrem ersten Besuch in Berlin eine Eiche gepflanzt.

Den Tag mit britischen Spezialitäten beenden kann man in Kreuzberg im East London. Serviert werden Fish&Chips, Sunday Roast und Pie. Vielleicht trifft man abends hier demnächst auch Neil MacGregor. Der Direktor des British Museum wird in Berlin Gründungsintendant des Humboldt Forums. Und für noch mehr Großbritannien in Berlin wird auch Chris Dercon sorgen. Denn der Direktor der Tate Modern in London wird neuer Intendant der Berliner Volksbühne.

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