Atemschaukel

Herta Müller
Hanser Verlag, 2009
304 Seiten, 19,90 Euro
ISBN 9783446233911

Der Nobelpreis für Literatur 2009 ging an die in Berlin lebende deutsche Schriftstellerin Herta Müller, „die mittels Verdichtung der Poesie und Sachlichkeit der Prosa Landschaften der Heimatlosigkeit zeichnet“, wie die Schwedische Akademie ihre Entscheidung begründete. Die 1953 im deutschsprachigen Nitzkydorf/Rumänien geborene Schriftstellerin lebt seit 1987 in der Bundesrepublik.

Das neue Werk der Nobelpreisträgerin heißt Atemschaukel. Rumänien 1945: Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende. Die deutsche Bevölkerung lebt in Angst. „Es war 3 Uhr in der Nacht zum 15. Januar 1945, als die Patrouille mich holte. Die Kälte zog an, es waren -15º C.“ So beginnt ein junger Mann den Bericht über seine Deportation in ein Lager nach Russland. Anhand seines Lebens erzählt Herta Müller von dem Schicksal der deutschen Bevölkerung in Siebenbürgen. In Gesprächen mit dem Lyriker Oskar Pastior und anderen Überlebenden hat sie den Stoff gesammelt, den sie nun zu einem großen neuen Roman geformt hat. Ihr gelingt es, die Verfolgung Rumäniendeutscher unter Stalin in einer zutiefst individuellen Geschichte sichtbar zu machen.