Misstraut den Grünanlagen, schrieb einst der Berliner Schriftsteller Heinz Knobloch. Unter ihnen verbirgt sich in Berlin fast immer Beachtenswertes. Eine unwirtliche eingezäunte Brachfläche empfängt uns heute am Petriplatz in Berlin-Mitte. Noch vor sieben Jahren fand sich am selben Ort ein trister Parkplatz und darauf ein einsames Straßenschild: Petriplatz.
Das änderte sich 2007. Dank archäologischer Grabungen wurde Berlin die immense Bedeutung dieses Urortes der Stadt wieder ins Bewusstsein gehoben. So viel war unter dem Pflaster noch vorhanden: Die Fundamente der Lateinschule, Reste des Rathauses, über 3.000 Bestattungen, 220.000 Fundstücke aus der Historie Berlins und Fundamente von drei Petrikirchen.
Damals begannen wir zu fragen, was braucht Berlin an diesem Ort – mitten in der Stadt? An diesem symbolisch verdichteten Ort, wo begann, was heute Berlin heißt und Metropole ist. Wir fragten: Was können wir der Stadt zu Gute tun, an diesem Ort, an dem das Miteinander von Religion und Stadt vor über 800 Jahren seinen Ausgang nahm?