Leichte Sprache
DGSDie Juni-Ausgabe von aktuell war für mich eine sehr besondere Zeitschrift, da ich dort zwei Briefe von einem Mann mit Namen „Leo Gerechter“ gelesen habe.
Dieser Name steht in meinem alten Grimms Märchen Buch auf der ersten Seite eingeschrieben. Genau genommen steht in dem Buch, das mir vor ungefähr siebzig Jahren geschenkt wurde, der Name „Leopold Gerechter“. Als ich den Brief von Leo Gerechter in aktuell las, dachte ich an das Märchenbuch und habe es in die Hand genommen. Schließlich könnten Leo Gerechter und Leopold Gerechter derselbe sein.
Mein Vater, Dr. Berthold Alexander, hatte eine radiologische Praxis in der Friedrichstraße 140. Ich erinnere mich an eine junge Frau, die für meinen Vater als Krankenschwester arbeitete. Diese nette junge Frau hieß Lisbeth Gerechter. Manchmal, wenn ich krank war und im Bett bleiben musste, ist sie zu mir gekommen und hat versucht, mich aufzumuntern.
Fräulein Gerechter schenkte mir das Buch, als sie mich einmal zu einem Besuch einlud. Sie hat mir auch ein kleines Foto von sich gegeben. Leider ist sie und ihre Familie in Polen umgekommen. Leo Gerechter ist der einzige Überlebende. Er ging nach Amerika.
Ich habe ihm aufgrund der Anzeige in aktuell eine E-Mail geschrieben und er hat mir geantwortet, denn Lisbeth Gerechter war seine Schwester. Leo Gerechter ist glücklich, dass ich noch das kleine Bild und das Buch habe und war außer sich vor Glück, als ich ihm das Bild vorab per E-Mail gesendet habe. Inzwischen habe ich ihm das Buch und das Foto geschickt.
Ich habe das Buch und das Bild aufbewahrt, seit ich ein Kind von etwa zehn Jahren war. Es freut mich, dass ich diese Erinnerung Herrn Gerechter schicken konnte.
Vielen Dank dafür, dass Sie mir aktuell geschickt haben. Ich konnte nur so von Leo Gerechter erfahren.