Die Berliner Stadtreinigung - Mit viel Herz für eine glänzende Stadt

_von Linda Dommes_

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Mit diesem Plakat warb die Berliner Stadtreinigung. Hier wird gerade der Gendarmenmarkt gründlich gesäubert.

„Igitt!“ und „Bäh!“ – Müll und Dreck gehören nicht unbedingt zu den Dingen, mit denen sich die Menschen gerne beschäftigen. Zwar produziert jeder einzelne viel davon, doch mit der Beseitigung möchte er sich möglichst nicht beschäftigen. Wie gut, dass es aber auch Menschen gibt, die sich dafür interessieren und sich bestens damit auskennen, so wie die Beschäftigten der Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR).

Rund 5.300 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kümmern sich mit großem Engagement darum, dass Berlins Müll entsorgt wird und Straßen und Plätze sauber sind. Nicht immer war das Ansehen der Männer in orange bei der Berliner Bevölkerung hoch. Die Dienstleistungen wurden als Selbstverständlichkeit angesehen. Dabei sind die Beschäftigten der BSR wahre Profis – und das nicht nur bei der Müllentsorgung. Auch für die Einsammlung des Herbstlaubs, sichere Straßen bei winterlichen Verhältnissen und das „Großreinemachen“ nach Großveranstaltungen sind sie verantwortlich.

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Große und kleine Berliner legen sich mächtig ins Zeug, um die Stadt zu säubern.

Um den Berlinern das zu verdeutlichen, hat sich das Unternehmen einiges einfallen lassen: witzige Plakate mit eingängigen Sprüchen zieren seit 1999 das Stadtbild. Darauf zu sehen sind gut gelaunte, orange gekleidete Männer, die für Sauberkeit sorgen. Dabei wird auch deutlich, dass sie die gleiche Arbeit verrichten, wie jeder Bürger daheim auch – nur in „etwas“ größerem Umfang: Die Berliner haben beispielsweise in der Regel nur einen Staubsauger, die BSR hat gleich elf verschiedene. Zudem fegen alle Straßenkehrer zusammen täglich knapp 4.000 Kilometer, das entspricht einer Hin- und Rückreise von Berlin nach Madrid!

Im Vordergrund der Kampagnen steht aber nicht nur das Motto der BSR „we kehr for you“ (dem englischen angelehnt „we care for you“), sondern es soll auch an das Umweltbewusstsein aller Einwohner Berlins appelliert werden. Anlässlich der Fußballweltmeisterschaft 2006 ließ die BSR sich etwas besonderes einfallen: „Triff die Tonne“ riefen die Spieler des Fußballclubs Hertha BSC den Berlinern und ihren Gästen von Plakaten zu. Die Kicker sollten insbesondere an das Umweltbewusstsein jugendlicher Fußballfans appellieren. Außerdem wurden die orangefarbenen Abfalleimer in der gesamten Stadt mit Aufklebern versehen, die mit der Aufschrift „TOR“ die Öffnung der Mülleimer markierten. Und damit vor den wichtigen Spielen zur WM das Olympiastadion auch bereit war für ein „glänzendes Turnier“, trafen sich die Jungs von Hertha mit zahlreichen Freiwilligen im Mai 2006 zum „Frühjahrsputz“. Unter die Putzkolonnen mischte sich auch Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf. Zur Belohnung für den Fleiß gab es im Anschluss an die Aktion auch noch Kleinfeldturniere, bei denen die Helfer gegen ihre Hertha-Idole antreten durften.

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Fußballstar Arne Friedrich von Hertha BSC sieht man hier nicht wie üblich im blauen Trikot sondern in der orange farbenen Uniform der Stadtreinigung.

Eine saubere Stadt macht das Zusammenleben für alle angenehmer und jeder soll mithelfen, damit Berlin weiterhin einen gepflegten Eindruck macht. „Auf die Plätze, Straßen, Los“ – mit diesem Leitspruch will die BSR zum Mitarbeiten anregen. Aus Pankow wurde in der Kampagne „Blankow“. Die BSR stellt dabei sämtliche Putzutensilien kostenfrei zur Verfügung und bislang legten sich mehrere Tausend ehrenamtliche Helfer für ihre Stadt mächtig ins Zeug. Auch international gibt es derartige Aktionsbündnisse. Angespornt von den Erfolgen der heimischen Putzinitiativen ist die BSR der Organisation „Clean up the world“ beigetreten. Darin sind rund 120 Mitgliedsländer aus aller Welt verzeichnet.

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Hoch motiviert gingen Fans, Fußballer und Mitarbeiter der Berliner Stadtreinigungsbetriebe ans Werk. Hertha-BSC-Maskottchen „Herthinho“ mischte sich natürlich auch unter die fleißigen (dritter von rechts).

Die BSR ist ein landeseigenes Unternehmen, gehört also allen Berlinerinnen und Berlinern und ist wichtiger Bestandteil der Stadt. Zusammen mit zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern engagiert sich die BSR täglich, damit Berlin sowohl nach innen als auch nach außen ihrem glänzenden Image gerecht wird.


Berliner Stadtreinigungsbetriebe
Ringbahnstraße 96
12103 Berlin
Tel.: 49 30 7592-4900
www.bsr.de
Die Autorin studiert deutsche und englische Philologie an der Freien Universität Berlin und absolvierte ein Praktikum in der Redaktion von _aktuell_ .