Vor
einigen Monaten war der Ausschuss für Bürgerliches Engagement, Demokratieförderung
und Quartiersmanagement zum Arbeitsbesuch im Quartiersmanagement Zentrum
Kreuzberg/Kottbusser Tor. Der Eindruck der Arbeit des Quartiersmanagements war
niederschmetternd.
Ich
frage das Bezirksamt:
1.
Welche Änderungen hat es in der inhaltlichen Ausrichtung des
Quartiersmanagements gegeben?
- Was wurde zwischenzeitlich
unternommen, dass das Quartiersmanagement besser im Kiez verankert ist?
- Hatte die nicht den
Anforderungen an die Arbeit eines Quartiersmanagement genügende
Zwischenbilanz Konsequenzen, auch personeller Art?
Sehr geehrte Frau
Kustak,
Ihre o. g. mündliche
Anfrage beantworte ich wie folgt:
- Welche Änderungen hat es in der inhaltlichen Ausrichtung des
Quartiersmanagements gegeben?
Das Quartiersmanagement hat
die bisherige inhaltliche
Ausrichtung:
- Förderung der
Integration
- Förderung der
Bildung
- Förderung von
Selbstbestimmung
- Förderung von
Kunst und Kultur
-
Arbeitssuche
und die dazugehörige
AG Bildung mit der
Schwerpunktbildung der
-
Förderung der
Sprach- und Lesekompetenz
- Förderung der sozialen Kompetenz
1.
Punkt:
Jugendarbeit
mit den definierten Bedarfen:
- Weiterführung/Verstetigung der schulunterstützenden Lernhilfehilfe
-
Freizeitangebote müssen erweitert werden
- Aktivierung der
Eltern
- Intensivierung
frühkindlicher Bildung für Kinder von 0-6 Jahren
- schulische und
berufsorientierte Begleitung
- engere Zusammenarbeit von allen Beteiligten
(Fachämter, BA, Träger, Anwohner)
- Festigung der
Elternarbeit
Die avisierten Lösungsansätze sind:
- detaillierte
Bestandsaufnahme von Angeboten für den Übergang von Kita und
Schule
- Ressourcen
verschiedener Kitas sollten miteinander vernetzen
-
aufsuchende Komponente für Eltern einrichten, damit u.a Rechtsansprüche zur
Förderung ihrer Kinder bekannt werden
- Maßnahmen zur Förderung der Übergänge von Kita und Schule müssen
die
Elternwünsche berücksichtigen
- Kita Dresdener und Jens-Nydahl wollen Austausch beginnen
- Elternbeteiligung braucht muttersprachliche
Ansprechpartner
- Erfolg der Elternbeteiligung setzt längerfristige
Förderung voraus
- Kooperation bestehender Angebote fördern
- Orte schaffen, wo Jugendliche konzentriert lernen können
- der Bezirk sagt zu, mit SenBildung finanzielle Ressourcen zu prüfen
- Ressourcen, die um die Bildungseinrichtungen (Kita,
Schule) herum existieren
( Museum, Musikschule etc.)
besser nutzen
2. Punkt : Gewaltprävention
mit den erfassten Bedarfen:
- Langfristige Maßnahmen mit präventivem Charakter entwickeln
- Förderung von Sport- und Freizeitangeboten
- Netzwerk aufbauen, in denen alle Akteure (Fachämter, Jugendamt,
Jugendein-
richtungen, Polizei,
Jugendliche, QM) daran arbeiten, die individuellen Lebensper-
spektiven von Jugendlichen zu verbessern
- Spezifische Angebote für Dresdener- und Admiralkiez
entwickeln
- Stärkung der Übergänge Kita, Schule, Ausbildung, Beruf
Die avisierten Lösungsansätze sind:
- Polizei bietet reichlich Angebote an Präventionsmaßnahmen;
diese Ressourcen
sollten stärker genutzt und
einbezogen werden auch im Vorfeld z.B. von Ausschrei-
bungen
- bei Gewaltprävention ist Kooperation Aller nötig und sollte
von allen Beteiligten
verbessert werden,
Abstimmungsprozesse verbindlicher handhaben
- Vernetzung aller Akteure zur Stärkung der qualitativen
Übergänge
- Jugendgerichtshilfe, Justiz, Polizei, Träger, Anwohner, QM,
Quartiersrat, Fach-
ämter, Präventionsrat
entwickeln gemeinsam ein Konzept
für Gewaltprävention
entwickeln
- Bildung einer AG Gewaltprävention – Koordination übernimmt
QM-Büro, QM L
steht unterstützend zur Seite –
September 2008
Diese inhaltlichen Ergänzungen
wurden explizit auf der Gebietskonferenz vom 24.06.2008 den Teilnehmerinnen und
Teilnehmern der Fachämter Jug und Soz des Bezirksamtes, der Senatsverwaltung
für Stadtentwicklung, der Polizei, der KiTa und der Schule sowie der GSW
vorgestellt und mit ihnen diskutiert.
In der Umsetzung befindet sich
derzeitig das Frauenschwimmen, für das sich bis zum 23.09.08 bereits 85 Frauen-
ausschließlich aus dem QM - Gebiet angemeldet haben, es werden täglich mehr. Leider
müssen wir hier mit einer Warteliste agieren, da die Kapazitäten zur Deckung
der Nachfrage nicht ausreichen.
Des weiteren findet
regelmäßig das Frauenfrühstück im Familiengarten statt, welches im
Quartiersmanagement aufgebaut worden ist und in den Familiengarten überführt
wurde. Dort finden sich regelmäßig 20 –30 arabischsprachige Frauen ein, die
inzwischen auch Ausflüge machen, Infoveranstaltungen besuchen und die Bibliothek nutzen. Eine
erfolgreiche Vernetzung des Frauenfrühstücks mit dem Elternraum fand statt.
- Was wurde zwischenzeitlich unternommen, dass das
Quartiersmanagement besser im Kiez verankert ist?
Am 10.07.08 fand das
Bürgerforum im Familiengarten statt, welches den Schwerpunkt „Die Wahl des Quartiersrates“ hatte.
Zum Bürgerforum fanden sich -
registriert - 94 Bewohner ein.
Nach dieser Wahl bringen sich 39 Mitglieder in den Quartiersrat ein, davon25
Bewohner und Bewohnerinnen, 6 Vereine respektive Initiativen und 7
Gewerbetreibende. Die Zahl der Gewerbetreibenden zur Wahl und Aufstellung des
Quartiersrates war in diesem Jahr so hoch wie bislang noch nie . In keinem
anderen Quartier haben sich so viele Gewerbetreibenden an der Wahl beteiligt
und in keinem anderen Quartier wurden so viele Gewerbetreibende in den Quartiersrat
gewählt. Die Mitglieder mit Migrationshintergrund beläuft sich auf 15.
- Hatte die nicht den Anforderungen an die Arbeit des
Quartiersmanagements genügende Zwischenbilanz Konsequenzen, auch
personeller Art?
Der Bezirksbürgermeister des
Bezirkes, als zuständiger für das Quartiersmanagement hat durchgreifende
personelle Veränderungen durchgesetzt. Die Leitung des QM wurde ausgetauscht
und durch eine fachkompetente durchsetzungsfähige Person ersetzt. Die neu
eingesetzte Gebietskoordination ist in einer sehr konstruktiven Zusammenarbeit
mit dem Vor-Ort-Büro in alle Prozesse involviert.
Insgesamt lässt sich feststellen,
dass sowohl der Wechsel in die politische Zuständigkeit des Bürgermeisters als
auch die qualitativ personelle Aufstockung der Umsetzung des Programms Soziale
Stadt eine Stabilisierung der Arbeit gebracht hat.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Franz Schulz