Drucksache - DS/0703/III  

 
 
Betreff: Präventionsarbeit gegen Überschuldung in den Schulen stärken!
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:B'90 Die GrünenVorsteherin
  Burkert-Eulitz, Marianne
Drucksache-Art:AntragBeschluss
Beratungsfolge:
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Entscheidung
23.04.2008    Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg überwiesen   
Schule Vorberatung
09.07.2008 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule      
Integration und Migration Vorberatung
15.05.2008 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Integration und Migration vertagt   
19.06.2008 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Integration und Migration ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Soziales und Gesundheit Vorberatung
04.09.2008 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Vorberatung
24.09.2008 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Vorberatung
28.01.2009 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg überwiesen   
Integration und Migration Vorberatung
12.03.2009 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Integration und Migration mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   
Schule Vorberatung
18.02.2009    Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule      
Soziales und Gesundheit Vorberatung
23.04.2009    Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Vorberatung
29.04.2009 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird beauftragt zu prüfen, wie die Präventionsarbeit gegen Überschuldungsgefahren von Haushalten durch ein Pilotprojekt in den Schulen des Bezirks gestärkt werden kann. Das Modellprojekt soll von fachlich ausgebildetem Personal durchgeführt werden und grundlegende Kenntnisse über den Umgang mit Geld vermitteln, um damit einen nachhaltigen Beitrag gegen die Gefahren der Überschuldung von Jugendlichen und ihren Familien zu leisten.

Darüber hinaus wird das Bezirksamt beauftragt, mit der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung darüber Gespräche führen, wie der Themenkomplex "Kompetenter Umgang mit Geld" als Querschnittsthema in den Rahmenlehrplänen ab Stufe 6 verbindlich festgeschrieben und in den Unterrichtsmaterialien verankert werden kann.

 

Begründung:

Nach verschiedenen Erhebungen sind gegenwärtig ca. 17% aller Haushalte in Friedrichshain/Kreuzberg überschuldet. Damit gehört unser Bezirk zu den Berliner Bezirken mit der höchsten Verschuldungsquote, und offensichtlich steigt diese sogar noch weiter an. Die drei bezirklichen Beratungsstellen haben in 2007 ca. 10.000 Beratungsgespräche geführt. Die Wartezeit bei Terminvereinbarungen für individuelle Gespräche liegt z.Zt. allerdings bei 4,2 Monaten.

Überdurchschnittlich hoch bei den Überschuldeten ist der Anteil der Personen ohne Berufsausbildung (56% bei der Schuldnerberatungsstelle der AWO), der Erwerbslosen und der Einwohner mit Migrationshintergrund. In erheblichem Maße gehören Arbeitslosigkeit, unwirtschaftliche Haushaltsführung und Erfahrungen mit gescheiterter Selbständigkeit zu den Ursachen. In der Schuldnerberatungsstelle der AWO liegt die durchschnittliche Höhe der Schulden aller festen Klienten bei 25.005 Euro pro Haushalt, bei durchschnittlich 7,76 Gläubigern.

Besonders alarmierend ist der stetig wachsende Anteil von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Verschuldungsproblematik. Sie können vor allem durch eine früh ansetzende und inhaltlich intensivierte Präventionsarbeit vor langfristigen Schuldner'karrieren' bewahrt werden.

Sowohl die Informationsangebote der drei Beratungsstellen in den JobCentern wie auch die 4-stündige Unterrichtseinheit, die sie in Schulen durchführen tragen wesentlich zur Aufklärung bei, können aber als präventive Maßnahmen nicht ausreichen. Die hohe Zahl überschuldeter Haushalte in unserem Bezirk ist vielmehr auch ein deutliches Signal dafür, dass grundlegende Kenntnisse über den Umgang mit Geld und der Kreditwirtschaft häufig nicht vorhanden sind. Diese sind aber unabdingbarer denn je, insbesondere in einem Bezirk mit überdurchschnittlich hoher Erwerbslosigkeit und Armut.

Eine nachhaltige Präventionsarbeit setzt sinnvoll in den Schulen an, dass sie von hier aus auch in die Familien hineinzuwirken vermag. Die Senatsverwaltung hat bisher nicht angemessen auf diese Problematik reagiert, obgleich der selbstkontrollierte und verantwortliche Umgang mit Geld und die Vermeidung von Überschuldung zu den wesentlichen Lebenskünsten unserer Zeit gehören. Das Fehlen dieser Problematik in den Lehrplänen bedeutet, dass die Schulen hier explizit eine Bildungslücke produzieren. Deshalb ist es ratsam, weiter darauf hinzuwirken, dass der Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung den Themenkomplex in den Rahmenlehrplänen verbindlich festschreibt.

Es wird angeregt, dass dieser ein entsprechendes Fortbildungs- und Schulungsprogramm für Lehrkräfte  initiiert. Dabei sollen die Erfahrungen aus den Projekten in anderen Bundesländern (Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen) berücksichtigt werden.

Unser Bezirk hat dringenden Handlungsbedarf für eine bessere Prävention gegen Überschuldung, zumal die bezirklichen Beratungsstellen bereits voll ausgelastet sind.

Es führt kein Weg vorbei an der Einstellung weiterer Fachkräfte. Dies kann kurzfristig nur im Rahmen eines Pilot/Modellprojekts realisiert werden, bei dem eventuell auch ehrenamtlich Tätige oder andere Multiplikatoren einbezogen werden könnten. Hierbei ist, wie in anderen Bundesländern, an die Einbeziehung auch von Kreditinstituten und Wirtschaftsverbänden oder -branchen, die überdurchschnittlich häufig als Gläubiger bei Jugendlichen auftreten, zu denken, etwa an die Mobilfunkbranche.

 

Die Bezirksverordnetenversammlung beschließt:

 

Der Antrag wird in die Ausschüsse für Schule, Integration und Migration, Soziales und Gesundheit ff. überwiesen.

 

IntMig 15.05.2008:

DS vertagt.

 

 

IntMig 19.06.08

 

Der Ausschuss für Integration und Migration empfiehlt dem federführenden Ausschuss Soz/Ges der BVV zu empfehlen, dieser Drucksache zuzustimmen

 

04.09.2008

Ausschuss für Soziales und Gesundheit

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird beauftragt zu prüfen, wie die Präventionsarbeit gegen Überschuldungsgefahren von Haushalten in den Schulen des Bezirks gestärkt werden kann. Das Präventionsprojekt soll von fachlich ausgebildetem Personal durchgeführt werden und grundlegende Kenntnisse über den Umgang mit Geld vermitteln, um damit einen nachhaltigen Beitrag gegen die Gefahren der Überschuldung von Jugendlichen und ihren Familien zu leisten.

Darüber hinaus wird das Bezirksamt beauftragt, mit der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung darüber Gespräche führen, wie der Themenkomplex "Kompetenter Umgang mit Geld" als Querschnittsthema in den Rahmenlehrplänen ab Stufe 6 verbindlich festgeschrieben und in den Unterrichtsmaterialien verankert werden kann.

 

BVV 24.09.2008

 

Die Bezirksverordnetenversammlung beschließt:

 

Das Bezirksamt wird beauftragt zu prüfen, wie die Präventionsarbeit gegen Überschuldungsgefahren von Haushalten in den Schulen des Bezirks gestärkt werden kann. Das Präventionsprojekt soll von fachlich ausgebildetem Personal durchgeführt werden und grundlegende Kenntnisse über den Umgang mit Geld vermitteln, um damit einen nachhaltigen Beitrag gegen die Gefahren der Überschuldung von Jugendlichen und ihren Familien zu leisten.

Darüber hinaus wird das Bezirksamt beauftragt, mit der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung darüber Gespräche führen, wie der Themenkomplex "Kompetenter Umgang mit Geld" als Querschnittsthema in den Rahmenlehrplänen ab Stufe 6 verbindlich festgeschrieben und in den Unterrichtsmaterialien verankert werden kann.

 

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Die Vorlage des Bezirksamtes wird zur Kenntnis genommen.

 

Wir bitten, zur Kenntnis zu nehmen:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 24.09.08 mit der Drucksache DS/703/III folgendes Ersuchen an das Bezirksamt gerichtet:

 

Das Bezirksamt wird beauftragt zu prüfen, wie die Präventionsarbeit gegen Überschuldungsgefahren von Haushalten in den Schulen des Bezirks gestärkt werden kann. Das Präventionsprojekt soll von fachlich ausgebildetem Personal durchgeführt werden und grundlegende Kenntnisse über den Umgang mit Geld vermitteln, um damit einen nachhaltigen Beitrag gegen die Gefahren der Überschuldung von Jugendlichen und ihren Familien zu leisten.

 

Darüber hinaus wird das Bezirksamt beauftragt, mit der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung darüber Gespräche führen, wie der Themenkomplex "Kompetenter Umgang mit Geld" als Querschnittsthema in den Rahmenlehrplänen ab Stufe 6 verbindlich festgeschrieben und in den Unterrichtsmaterialien verankert werden kann.

 

Hierzu wird berichtet:

 

Im Jahr 2008 sind Zuwendungen von insgesamt über 670.000 Euro an die drei Schuldnerberatungsstellen im Bezirk gezahlt worden. Präventionsarbeit ist grundsätzlich auch Aufgabe der zuwendungsfinanzierten Schuldnerberatung. In den Zuwendungsbescheiden ist nicht festgelegt, wie und zu welchem Anteil präventive Arbeit zu leisten ist. Da die zur Verfügung stehenden Zuwendungsmittel begrenzt sind, kann eine Finanzierung von präventiver Schuldnerberatung im wünschenswerten Umfang durch den Bezirk nicht gewährleistet werden. Der Anteil präventiver Arbeit am Angebot der im Bezirk befindlichen Schuldnerberatungsstellen ist somit eine Frage der Abwägung und Prioritätensetzung.

 

Alle drei Beratungsstellen des Bezirks leisten seit mehreren Jahren in vielfältiger Form Präventionsarbeit. Der Bedarf ist groß. Für 2007 wurde von den Trägern der Schuldnerberatungsstellen AWO Friedrichshain- Kreuzberg e.V., Dilab e.V. und dem Diakonischen Werk Berlin Stadtmitte e.V. erstmalig ein gemeinsamer Präventionsbericht vorgelegt.


 

 

Da die Schuldnerberatungsstellen vorrangig den laufenden Beratungsbedarf des Bezirks für konkrete Schuldner- und Insolvenzberatung abzudecken haben und auch hier schon Wartezeiten nicht vermeidbar sind, kann nur ein Teil der Nachfrage nach Prävention abgedeckt werden.

 

Schätzungen der drei Beratungsstellen zufolge wird ca. 10 %. für präventive Arbeit allgemein aufgewendet. Diese erfolgt auf vielfältigste Weise, z.B. durch Veröffentlichung von Ratgebern, Bereitstellung von Medien, Präsenz des Beratungsbusses und von Infoständen, Beratung und Fortbildung professioneller HelferInnen, Schulung von BürgerInnen aber auch durch Mitarbeit in der Landesarbeitsgemeinschaft Schuldner- und Insolvenzberatung Berlin.

 

Die Schuldnerberatungsstellen entwickeln auch Informationsmaterialien und Unterrichtsmodule und gehen damit an die Schulen im Bezirk. Am OSZ Handel in der Wrangelstraße finden Besuche durch die Schuldnerberatungsstelle des Diakonischen Werks Berlin Stadtmitte e.V. derzeit systematisch und längerfristig statt. Bei allen anderen Schulen kann dies nur unregelmäßig und auf Anfrage geleistet werden, da die Kapazitäten der Schuldnerberatungsstellen begrenzt sind.

 

Die Schuldnerberatungsstellen gehen übereinstimmend davon aus, dass das Thema „Finanzkompetenz“ bzw. „Umgang mit Geld“ langfristig in die Rahmenlehrpläne aller Oberschularten gehört, da es vielen Jugendlichen zuhause nicht vermittelt wird. Auch in den Medien finden sie hierzu keine bzw. keine ausreichend ansprechende und kompetente Aufbereitung der Problematik. Bei Auftreten weiterer Risikofaktoren (z.B. kein Schul- oder Berufsausbildungsabschluss, Arbeitslosigkeit etc.) ist die Gefahr groß, als Erwachsene in die Schuldenfalle zu geraten. Die Schuldnerberatungsstellen gehen davon aus, dass durch die Behandlung der Thematik an Schulen die Anzahl künftiger Verschuldungskarrieren minimiert werden kann.

 

Die Zielgruppe der Schuldnerberatungsstellen an Schulen sind die 14- bis 16-Jährigen, also die 8. und 9. Klasse). Für sie sind verschiedene Unterrichtsmodule entwickelt worden. Ein besonders niedrigschwelliges Unterrichtsmodul umfasst eine Unterrichtseinheit von zwei Schulstunden und wird direkt in der Beratungsstelle durchgeführt (die Schülerinnen und Schüler gehen dorthin). Den Lehrkräften wird weiterführendes Material mitgegeben. Ein anderes Unterrichtsmodul umfasst zwei Einheiten zu je zwei Schulstunden und wird in der Schule durchgeführt.

Im Rahmen eines Modellprojekts zum Thema „Schuldenprävention bei Jugendlichen“, welches von der Senatsverwaltung Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz finanziert wird, entwickelt und erprobt die für Charlottenburg-Wilmersdorf zuständige Schuldnerberatungsstelle des Diakonischen Werks Steglitz- Zehlendorf an Charlottenburg- Wilmersdorfer Gymnasien und Realschulen bis zu den Sommerferien 2009 ein neues Unterrichtsmodul (4 Einheiten im Wochenabstand bei 14- bis 16-Jährigen). Im weiteren Verlauf des Modellprojekts- mit Beginn des neuen Schuljahres bis Ende 2009 sollen MultiplikatorInnen geschult werden. Als Zielgruppe dieses Angebots stehen Haupt- und GrundschullehrerInnen aus allen Berliner Bezirken im Focus. In Frage kommen jedoch auch SozialarbeiterInnen oder andere Professionen, die berufsfördernd bzw. berufsbegleitend mit Jugendgruppen arbeiten.

 

Die Arbeiterwohlfahrt Friedrichshain-Kreuzberg e.V. führt mit Restmitteln dieses Projekts seit 14.11.08 bis 31.01.09 einen Wettbewerb an drei Hauptschulen in unserem Bezirk durch. Dabei sollen die Jugendlichen selbst benennen, welche


 

Themen sie interessieren und mit welchen Medien sie zu begeistern sind. Ihre Ideen sollen dann künstlerisch professionell umgesetzt werden.

Die Stärkung der Präventionsarbeit gegen Überschuldungsgefahren kann aufgrund fehlender Mittel von Seiten des Bezirks nicht in Form von finanzieller Unterstützung erfolgen. Eine Möglichkeit ist jedoch der Einbezug in EU- Projekte, also die Unterstützung bei der Aquise von Drittmitteln. Ein Beispiel hierfür ist das Projekt "FINALIST - Financial Literacy Stimulation", gefördert aus dem EU-Aktionsprogramm zur Erwachsenenbildung "Grundtvig", an welchem Partner aus 5 Staaten (Griechenland, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Zypern) beteiligt sind. Koordinierende Einrichtung ist das Forschungszentrum der Universität Piräus (Griechenland) Das Projekt mit einer Laufzeit von zwei Jahren hat am 1.1.2008 begonnen. Schwerpunkt der Berliner Beteiligung unter Mitwirkung des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg mit den Abteilungen Wirtschaft, Bürgerdienste und Ordnungsamt und Gesundheit, Soziales und Beschäftigung, der Fachhochschule für Recht und Verwaltung sowie der Schuldnerberatungsstellen des AWO Friedrichshain- Kreuzberg e.V. und des Dilab e.V. ist die Entwicklung und Erprobung von Qualifizierungsmodulen zur Vermeidung von Verschuldung (insbesondere für die Altersgruppe U 25). Diese Module sollen möglichst im Rahmen von Maßnahmen des JobCenters umgesetzt werden, z. B. als Qualifizierungsanteile von MAE- Maßnahmen. Ziel des Projekts ist es, die Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit Geld von Personen benachteiligter Bevölkerungsgruppen zu stärken. Hierbei handelt es sich zwar nicht explizit um präventive Schuldnerberatung an Schulen, doch stellt das Projekt eine wertvolle Ergänzung zur im Bezirk bestehenden Präventionsarbeit gegen Überschuldungsgefahren von Haushalten im Bezirk dar.

 

Das Bezirksamt Friedrichshain- Kreuzberg unterstützt das Anliegen, die

Präventionsarbeit gegen Überschuldung als Regelangebot der Schulen verbindlich in

den Unterricht zu integrieren.

In Gesprächen mit der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung

wird immer wieder auf die Dringlichkeit zur Umsetzung dieser Maßnahme

hingewiesen. Da die Zuständigkeit für die Lehrinhalte eindeutig bei der

Senatsverwaltung liegt, hat das Bezirksamt keinen direkten Einfluss auf die

Gestaltung der Unterrichtspläne.

Mit einem Schreiben an den zuständigen Bildungssenator Hr. Dr. Zöllner haben wir darum gebeten, dafür Sorge zu tragen, dass weitere geeignete

Angebote entwickelt werden, die Schüler und Schülerinnen zu einem angemessenen

Umgang mit Geld zu befähigen. Die Erfahrungen zeigen, dass beispielsweise in

Finnland dank des eingeführten Schulfaches „Umgang mit Geld“ die

Jugendverschuldung drastisch gesenkt werden konnte. Es sollte durch die

zuständige Senatsverwaltung geprüft werden, inwieweit die Implementierung eines

solchen Themenkomplexes in den Regelunterricht in Berlin möglich ist, welche

Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssten bzw. welche Alternativen

umsetzbar wären, um eine Verbesserung der geschilderten Situation zu erreichen.

Auf Grund der gesellschaftlichen Entwicklungen wird der Bedarf Kindern und

Jugendlichen zum Thema „Kompetenter Umgang mit Geld“ Hilfe und Unterstützung

zu geben, immer größer. Die zahlreichen Beratungsangebote können einerseits dem

steigenden Bedarf nicht immer gerecht werden. Andererseits ist ein


 

Beratungsangebot immer freiwillig und erreicht präventiv nicht in Gänze die

Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen.

Es ist darauf hinzuweisen, dass sich Schulen beim Thema Schuldnerberatung sehr um Aufklärung im Rahmen ihrer Möglichkeiten bemühen, z.B. als

Bestandteil des Sozialkundeunterrichts, der sich wie in allen anderen Fächern auch,

aus einem Anteil von 60% für den festgesetzten Rahmenplan und 40% zur

Vertiefung/Erweiterung des Unterrichtinhaltes dient oder eben auch zur Behandlung

von aktuellen Themen genutzt werden kann.

Fortbildungsangebote der Regionalen Fortbildung für LehrerInnen in Friedrichshain-

Kreuzberg beziehen das Thema „Umgang mit Geld“ z.B. in ihre Fortbildungsmodule

der Sekundarstufe I im Rahmen der Sprachförderangebote für den Unterricht

(7.8.9.Klasse- Sich orientieren) oder in den Sozialkundeunterricht (Themenfeld

Wirtschaft und Arbeitsleben) ein. Gleichzeitig ist dieses Thema in den Fächern

Arbeitslehre und Berufsorientierung Bestandteil des Unterrichts.

Wir bitten, den Beschluss damit als erledigt anzusehen.

 

Rechtsgrundlage:

§ 13 Abs 1 BezVG

 

Auswirkungen auf den Haushaltsplan und die Finanzplanung:

a) Auswirkungen auf Einnahmen und Ausgaben: keine

b) Personalwirtschaftliche Ausgaben: keine

 

Berlin, den 21.01.09

 

 

Dr. Schulz                                                                                           Knut Mildner-Spindler

Bezirksbürgermeister                                                                      Bezirksstadtrat

 

 

 

Die Bezirksverordnetenversammlung beschließt:

 

Die Drucksache wird überwiesen in die Ausschüsse Schule, IntMig, SozGes ff.

 

 

IntMig 12.03.09

 

Der Ausschuss IntMig empfiehlt dem ff AS SozGes, der BVV zu empfehlen, die Ds 703/III zur Kenntnis zu nehmen.

 

Schule 18.02.09

 

Der Ausschuss Schule empfiehlt dem ff AS SozGes, der BVV zu empfehlen, die DS 703/III zur Kenntnis zu nehmen.

 

SozGes 23.04.2009

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Die Vorlage des Bezirksamtes wird zur Kenntnis genommen.

 

 

BVV 29.04.09

 

Die Bezirksverordnetenversammlung beschließt:

 

Die Vorlage des Bezirksamtes wird zur Kenntnis genommen.

 
 

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