Betr.: Dringliche Resolution
Diskriminierende
Aufrufe – nein danke!
Die BVV
möge beschließen:
Angesichts
des aufgeheizten islamfeindlichen Klimas, das wir seit dem medialen Rummel um
das Buch des ehemaligen Senatsmitglieds Thilo Sarrazin erleben, fordern wir
alle politisch Verantwortlichen auf, sich bei öffentlichen Äußerungen keiner
Sprache mit diskriminierenden Untertönen zu bedienen.
In einem
Interview am 17.11.2010 in der Berliner Abendschau (rbb) äußerte der Berliner
Innensenator Erhart Körting:
„Wenn wir
in der Nachbarschaft irgendetwas wahrnehmen, dass da plötzlich drei etwas
seltsam aussehende Menschen eingezogen sind, die sich nie blicken lassen oder
ähnlich, und die nur Arabisch oder eine Fremdsprache sprechen, die wir nicht
verstehen, dann sollte man glaube ich schon mal gucken, dass man die Behörden
unterrichtet, was da los ist.“
Herr
Körting, der für seine Dialogorientierung bekannt ist und immer wieder das
Gespräch mit MuslimInnen sucht, hat inzwischen seine Äußerungen als
„möglicherweise unglücklich“ bezeichnet. Zusätzlich hat er erläutert, er habe
nur Personen gemeint, die mit Waffen hantieren. Warum hat er es dann nicht so
gesagt?
Die BVV
wendet sich entschieden dagegen, dass politisch Verantwortliche mit Äußerungen
ein Klima von Angst und Verdächtigung befördern. Jede Sprache, die das
Potenzial hat, zu Feindseligkeiten und Denunziationen zu ermutigen, bewertet
die BVV unter allen Umständen als völlig unerträglich.
Nicht
allein unsere arabisch sprechenden Nachbarn im Bezirk, sondern alle Menschen,
die sich gelegentlich zu dritt (oder zu mehreren) in einer Sprache unterhalten,
„die wir nicht verstehen“ dürfen eine Entschuldigung vom Innensenator bzw. vom
Berliner Senat erwarten.
Unser
Bezirk steht für Weltoffenheit und friedliches Zusammenleben. Die MigrantInnen
und ihre Nachkommen, die unseren Bezirk bereichern, können sich auf die
Solidarität der Bezirksverordneten verlassen.
Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen
Dr.
Wolfgang Lenk
Friedrichshain-Kreuzberg,
den 22.11.2010
Die
Bezirksverordnetenversammlung beschließt:
Die
Drucksache wird in den Ausschuss für Integration und Migration überwiesen.
12.01.2011
IntMig
ÄA
B’90/Die Grünen (ersetzt den Ursprungsantrag)
Insbesondere angesichts des aufgeheizten islamfeindlichen
Klimas sieht sich die BVV-Friedrichshain-Kreuzberg herausgefordert, die
Erwartung an alle politisch Verantwortlichen zu richten, sich keiner
diskriminierenden Sprache zu bedienen. Die Äußerung von Ehrhart Körting (SPD)
vom 17.11.2010 in der Berliner Abendschau war verletzend und ist von ihm
nachträglich als „möglicherweise unglücklich“ bezeichnet worden.
Die BVV nimmt dies zum Anlass, grundsätzlich an die Maßstäbe
einer aktiven Antidiskriminierungspolitik zu erinnern, die der Senat in seinem
Integrationskonzept formuliert hat. Öffentlich geäußerte gruppenbezogene
Verletzungen und Verdächtigungen sind mit diesen Maßstäben nicht vereinbar. Bei
den Betroffenen bleiben sie im Gedächtnis und beschädigen so eine möglichst
vorurteilsfreie Verständigung, die Voraussetzung für unser gemeinsames Ziel
ist: eine erfolgreiche Politik der Integration und Teilhabe von MigrantInnen in
unserer Stadt.
Jede Sprache, die zu Feindseligkeiten ermutigen könnte und
einzelne Einwanderergruppen kollektiv verletzt, bewertet die BVV unter allen
Umständen als völlig unerträglich. Zudem trägt sie dazu bei, rechtsextreme
Positionen hoffähig zu machen. Unser Bezirk steht für Weltoffenheit und
friedliches Zusammenleben. Die MigrantInnen und ihre Nachkommen, die unseren
Bezirk bereichern, können sich auf die Solidarität der Bezirksverordneten
verlassen.
Dazu ÄA
SPD (angenommen Ja=6, Nein=5, Enthaltung=1)
Insbesondere angesichts des aufgeheizten islamfeindlichen
Klimas sieht sich die BVV-Friedrichshain-Kreuzberg herausgefordert, die
Erwartung an alle politisch Verantwortlichen zu richten, sich keiner
diskriminierenden Sprache zu bedienen.
Die BVV erinnert grundsätzlich an die Maßstäbe einer aktiven
Antidiskriminierungspolitik zu erinnern, die der Senat in seinem
Integrationskonzept formuliert hat. Öffentlich geäußerte gruppenbezogene
Verletzungen und Verdächtigungen sind mit diesen Maßstäben nicht vereinbar. Bei
den Betroffenen bleiben sie im Gedächtnis und beschädigen so eine möglichst vorurteilsfreie
Verständigung, die Voraussetzung für unser gemeinsames Ziel ist: eine
erfolgreiche Politik der Integration und Teilhabe von MigrantInnen in unserer
Stadt.
Jede Sprache, die zu Feindseligkeiten ermutigen könnte und
einzelne Einwanderergruppen kollektiv verletzt, bewertet die BVV unter allen
Umständen als völlig unerträglich. Zudem trägt sie dazu bei, rechtsextreme
Positionen hoffähig zu machen. Unser Bezirk steht für Weltoffenheit und
friedliches Zusammenleben. Die MigrantInnen und ihre Nachkommen, die unseren
Bezirk bereichern, können sich auf die Solidarität der Bezirksverordneten
verlassen.
Der
Ausschuss empfiehlt der BVV (Ja=4, Nein=6, Enthaltung=2) die Änderungsfassung
abzulehnen.
Die
Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:
Die Resolution in der Änderungs- Ersetzungsfassung
wird abgelehnt.
Die
Bezirksverordnetenversammlung beschließt:
Insbesondere angesichts des aufgeheizten islamfeindlichen
Klimas sieht sich die BVV-Friedrichshain-Kreuzberg herausgefordert, die
Erwartung an alle politisch Verantwortlichen zu richten, sich keiner
diskriminierenden Sprache zu bedienen.
Die BVV erinnert grundsätzlich an die Maßstäbe einer aktiven
Antidiskriminierungspolitik zu erinnern, die der Senat in seinem
Integrationskonzept formuliert hat. Öffentlich geäußerte gruppenbezogene
Verletzungen und Verdächtigungen sind mit diesen Maßstäben nicht vereinbar. Bei
den Betroffenen bleiben sie im Gedächtnis und beschädigen so eine möglichst
vorurteilsfreie Verständigung, die Voraussetzung für unser gemeinsames Ziel
ist: eine erfolgreiche Politik der Integration und Teilhabe von MigrantInnen in
unserer Stadt.
Jede Sprache, die zu Feindseligkeiten ermutigen könnte und
einzelne Einwanderergruppen kollektiv verletzt, bewertet die BVV unter allen
Umständen als völlig unerträglich. Zudem trägt sie dazu bei, rechtsextreme
Positionen hoffähig zu machen. Unser Bezirk steht für Weltoffenheit und
friedliches Zusammenleben. Die MigrantInnen und ihre Nachkommen, die unseren
Bezirk bereichern, können sich auf die Solidarität der Bezirksverordneten
verlassen.