Drucksache - DS/1944/III  

 
 
Betreff: Wissenschaftliche Begleitung des Gehölzumbaus im Volkspark Friedrichshain Hier: Vorschlag eines kostengünstigen und CO2 - neutralen Umbaus
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:DIE LINKEVorsteherin
Verfasser:Assatzk, MirkoBurkert-Eulitz, Marianne
Drucksache-Art:AntragBeschluss
   Beteiligt:DIE LINKE
Beratungsfolge:
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Vorberatung
27.10.2010 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg überwiesen   
Umwelt, Verkehr und Wohnen Entscheidung
16.11.2010 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Verkehr und Wohnen mit Änderungen im Ausschuss beschlossen (Beratungsfolge beendet)     
Personal, Haushalt und Investitionen Vorberatung
23.11.2010 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Personal, Haushalt und Investitionen mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Entscheidung
24.11.2010 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, auf die Fakultät VI "Ökologie" der TU Berlin zuzugehen und dort anzuregen, den geplanten Umbau des Volksparks Friedrichshain wissenschaftlich zu begleiten, damit geeignete Fachbereiche und Studiengänge (*) längerfristig

a)      Hohlräume, Erd- und Gesteinserosion,

b)      Bunkerstatik,

c)      Bewegungen von Regen- und Grundwasser,

d)      Baumstatik,

e)      Wechselwirkung auf die hiesige Parkfauna [Insekten, Lurche, Kleinsäuger, Vögel]

f)        weiteres

untersuchen,

um mittels wissenschaftlicher Gutachten dem Amt für Natur und Umwelt (AUN) Handlungsoptionen für den anvisierten längerfristigen Umbau des Baumbestandes an den Hängen des Großen (Mont Klamott) und Kleinen (Mont Schrott) Bunkerbergs zu eröffnen.

 

(*) wie zum Beispiel:

Landschaftsökologie / Ökologie der Gehölze

Ökosystemkunde / Pflanzenökologie

Standortkunde / Bodenschutz.

 

Begründung:             

 

In seiner Pressemitteilung vom 27. August Großer Bunkerberg im Volkspark Friedrichshain teilweise gesperrt erklärte das Bezirksamt (BA), dass "ein Teil des Bunkerberges (.) wegen erhöhter Baumbruch- und Umsturzgefahr für die Öffentlichkeit gesperrt bleiben muss. Betroffen war [und ist] eine etwa 1-2 ha große Fläche am Nordosthang des dicht mit Bäumen bestandenen Trümmerschuttberges." - Der BA-These, dass die Bäume am Hang nicht standsicher seien und deshalb gefällt oder eingekürzt werden müssten, folgten am 17. August die Bezirksverordneten und engagierte Bürger/innen bei einem Vor-Ort-Termin nicht. Letztere hatten am Beispiel des Landwehrkanals argumentiert, dass das Bundes-Wasserstraßen-Amt ursprünglich über 200 Bäume entlang des Kanals als nicht standsicher eingeschätzt hatte und deshalb diese schnellstens fällen wollte. Diese Einschätzung hatte [glücklicherweise] sich im Verlaufe des Mediationsverfahrens als nicht richtig herausgestellt. - Die BI "Bäume am Landwehrkanal" hat  2007 den Berliner Umweltpreis des BUND in der Kategorie "Umweltengagement" erhalten.

 

 

Die Größenordnung der möglichen Baumfällungen im VPF erreicht die Anzahl der Baumfällungen entlang des Landwehrkanals im Ortsteil Kreuzberg. Laut der Baumfällliste vom August 2010 sollten im VPF dieses Jahr mindestens 75 Bäume gefällt werden. Baumbruch- und Umsturzgefahr auf Trümmerschuttgrundstücken ist keine Erscheinung des Volksparks Friedrichshain. In der Nachkriegszeit entstanden viele Parks und Naherholungsgebiete in Berlin W und in Berlin O auf Trümmergrundstücken (Volkspark Prenzlauer Berg, Humboldthain, .) Heute stellt deren nun in die Höhe gewachsene Vegetation offensichtlich ein Verkehrssicherheitsproblem dar. Deshalb hat die Klärung des Gefährdungspotentials im VPF einen modellhaften Charakter. Eine wissenschaftliche Begleitung durch die TUB stellt sicher, dass dieses Wissen und die Gutachten, z.B. zur Landschaftsökologie / Ökologie der Gehölze / Ökosystemkunde / Pflanzenökologie / Standortkunde / Bodenschutz, in jenen Berliner Bezirken verfügbar sind, die mit ähnlichen Problemlagen kämpfen oder aber mit ihnen zukünftig zu kämpfen haben.

 

Wissenschaftliche Gutachten könnten Handlungsoptionen für das AUN eröffnen, ob eine teilweise oder eine komplette Sperrung beider Bunkerberge und somit auch Sicherungskosten nötig sind, oder nicht. Gutachten könnten ferner, Vorschläge für den Umbau des Baumbestandes mit geeigneten Gehölzen und Baumsorten bzw. -Arten unterbreiten, die möglichst viel Kohlendioxid binden, möglichst viel Sauerstoff produzieren sowie möglichst viel Feinstaub aus der Luft filtern, die heiße und trockene Sommer bzw. nass-kalte Berliner Winter wegstecken und die hiesige Parkfauna nicht verdrängen.

Ziel des Gehölzumbaus muss sein, dass die ökologische Bilanz des gegenwärtigen Baumbestandes auf den beiden Bunkerbergen erhalten bleibt. Ein Gehölzumbau, der dazu führt, dass die jetzige CO²- und Feinstaubbindung sowie die O²- Erzeugung verringert, ist abzulehnen. Das Axiom des Gehölzumbaus im Volkspark Friedrichshain sollte lauten, seine CO²- und O² Bilanz mit dem Stand vom Sommer 2010 konstant zu halten.

 

Ein letztes Argument: Eine Kooperation zwischen Bezirksamt und Wissenschaft wie sie hier vorgeschlagen wird, ist nichts Neues. Es gab sie schon öfters in den vergangenen Jahren: Ein Beispiel aus dem Jahre 2009 ist das Bachelor-Projekt "Friedrichshain-Kreuzberger Mächte. - Der Einfluss von Bürgerinnen und Bürgern am Beispiel Friedrichshain-Kreuzberg." Hier hat ein Studiengang (19 Student/innen) ein Jahr lang unseren Bürgerhaushalt analysiert und seine Empfehlung dem BA zur Verfügung gestellt.

 

 

Die Bezirksverordnetenversammlung beschließt:

 

Überweisung: Ausschuss für Umwelt und Verkehr, Ausschuss für Personal, Haushalt und Investitionen ff.

 

UmwVerk 16.11.2010

 

Mit Änderung

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, auf geeignete wissenschaftliche Einrichtungen   zuzugehen und dort anzuregen, den geplanten Umbau des Volksparks Friedrichshain wissenschaftlich zu begleiten, damit geeignete Fachbereiche und Studiengänge (*) längerfristig

g)      Hohlräume, Erd- und Gesteinserosion,

h)      Bunkerstatik,

i)        Bewegungen von Regen- und Grundwasser,

j)        Baumstatik,

k)      Wechselwirkung auf die hiesige Parkfauna [Insekten, Lurche, Kleinsäuger, Vögel]

l)        weiteres

untersuchen,

um mittels wissenschaftlicher Gutachten dem Amt für Natur und Umwelt (AUN) Handlungsoptionen für den anvisierten längerfristigen Umbau des Baumbestandes an den Hängen des Großen (Mont Klamott) und Kleinen (Mont Schrott) Bunkerbergs zu eröffnen.

 

(*) wie zum Beispiel:

Landschaftsökologie / Ökologie der Gehölze

Ökosystemkunde / Pflanzenökologie

Standortkunde / Bodenschutz.

 

 

23.11.2010 PHI

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird beauftragt, auf geeignete wissenschaftliche Einrichtungen   zuzugehen und dort anzuregen, den geplanten Umbau des Volksparks Friedrichshain wissenschaftlich zu begleiten, damit geeignete Fachbereiche und Studiengänge (*) längerfristig

m)   Hohlräume, Erd- und Gesteinserosion,

n)      Bunkerstatik,

o)      Bewegungen von Regen- und Grundwasser,

p)      Baumstatik,

q)      Wechselwirkung auf die hiesige Parkfauna [Insekten, Lurche, Kleinsäuger, Vögel]

r)       weiteres

untersuchen,

um mittels wissenschaftlicher Gutachten dem Amt für Natur und Umwelt (AUN) Handlungsoptionen für den anvisierten längerfristigen Umbau des Baumbestandes an den Hängen des Großen (Mont Klamott) und Kleinen (Mont Schrott) Bunkerbergs zu eröffnen.

 

(*) wie zum Beispiel:

Landschaftsökologie / Ökologie der Gehölze

Ökosystemkunde / Pflanzenökologie

Standortkunde / Bodenschutz.

 

Die wissenschaftliche Begleitung soll für den Bezirk kostenneutral sein.

 

Der BVV ist zu ihrer Sitzung im Februar 2011 zu berichten.

 

 

 

Die Bezirksverordnetenversammlung beschließt:

 

Das Bezirksamt wird beauftragt, auf geeignete wissenschaftliche Einrichtungen   zuzugehen und dort anzuregen, den geplanten Umbau des Volksparks Friedrichshain wissenschaftlich zu begleiten, damit geeignete Fachbereiche und Studiengänge (*) längerfristig

s)      Hohlräume, Erd- und Gesteinserosion,

t)        Bunkerstatik,

u)      Bewegungen von Regen- und Grundwasser,

v)      Baumstatik,

w)    Wechselwirkung auf die hiesige Parkfauna [Insekten, Lurche, Kleinsäuger, Vögel]

x)      weiteres

untersuchen,

um mittels wissenschaftlicher Gutachten dem Amt für Natur und Umwelt (AUN) Handlungsoptionen für den anvisierten längerfristigen Umbau des Baumbestandes an den Hängen des Großen (Mont Klamott) und Kleinen (Mont Schrott) Bunkerbergs zu eröffnen.

 

(*) wie zum Beispiel:

Landschaftsökologie / Ökologie der Gehölze

Ökosystemkunde / Pflanzenökologie

Standortkunde / Bodenschutz.

 

Die wissenschaftliche Begleitung soll für den Bezirk kostenneutral sein.

 

Der BVV ist zu ihrer Sitzung im Februar 2011 zu berichten.

 

 
 

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