16. Charlottenburg-Wilmersdorfer Klimatipp - Energiepreisbremsen für Gewerbebetriebe

Bauzeichnungen, Taschenrechner und Computertastatur

Stromkosten

Weniger bezahlen

Am Einfachsten ist: Weniger für den Strom zu bezahlen. Zur Zeit sind kaum günstige Stromtarife auf dem Markt. Das wird sich aber wieder ändern, regelmäßig auf den üblichen Vergleichsportalen nach einem günstigen Ökostromangebot zu schauen lohnt sich.

Weniger verbrauchen

  • Rausfinden wieviel Strom verbraucht wird kann man mit Strommeßgeräten. Bei den Berliner Büchereien kann man diese (“Energiesparpaket”) auch ausleihen. Auch programmierbare Steckdosen können den Verbrauch anzeigen.
  • Sind Geräte im Standbybetrieb und verbrauchen Strom ohne Nutzen? Stecker bei Nichtgebrauch rausziehen oder per Mehrfachsteckdose mit Schalter richtig abschalten oder mit programmierbaren Steckdosen (beispielsweise von AVM oder Shelly) ausschalten. Damit lassen sich alle nicht benöigten Verbraucher außerhalb der Geschäftszeiten automatisch abschalten.
  • Sind die Haushaltsgroßgeräte energieffizient? Insbesondere bei Kühlschränken und Heizungsumwälzpumpen lohnt es sich, das noch funktionierende Altgerät wegzuwerfen und ein Neues mit bester Energieeffizienzklasse anzuschaffen.
  • Läuft der Computer nur wenn jemand hinschaut? Hat er eine Steckdoesenleiste mit Schalter, um ihn mit allen Zusatzgeräten zusammen nach Feierabend vom Stromnetz zu trennen? Ist der Router nur an wenn jemand Internet braucht?
  • Ist der Produktionsprozess energieeffizient?
  • Haben Lüftungsanlagen frequenzgeregelte Ventilatoren? Sind sie sauber?
  • Sind Kühlzellen-/-räume gut gedämmt, die Tür immer geschlossen, abgetaut und haben die benötigte Temperatur? Neue Kühlaggregate sind energieeffizienter als Altgeräte, eventuell lohnt sich die Umrüstung durch ein Fachunternehmen.
  • Wer elektrisch beheizte Warmwasserspeicher hat kann diese bei Nichtgebrauch per Zeitschaltung abschalten.

Lassen Sie sich beraten. Die Basisberatung der Koordinierungsstelle für Energieeffizienz und Klimaschutz im Betrieb ist kostenfrei.

Strom selber machen

Man kann den benötigten Strom auch selber herstellen, mit einer Solaranlage. Strom aus eigenen Solaranlagen kostet mit effektiv ca. 12 Cent pro kWh brutto etwa die Hälfte von Netzstrom. Vielleicht passen ja auch Module auf Garagen, an Fassaden oder an den Zaun. Selbst die Einspeisung des Stroms in das öffentliche Stromnetz rentiert sich mittlerweile wieder, man kann also so viele Solarmodule installieren wie auf’s Dach passen. Das Solarzentrum hilft weiter.

Wärmedämmung (Baustelle)

Heizkosten

für Mieterinnen und Mieter

Als Mieterin oder Mieter kann man nicht allzuviel selber tun, es gibt ein paar kleinere Maßnahmen, mit denen man seine Heizkosten senken kann:

  • Beim Lüften die Heizung abschalten, das geht am Besten mit “Stoßlüften”, also Heizung aus, 5 Minuten Fenster ganz auf, danach Heizung wieder an. Sind die Fenster dicht? Fenstergummis kosten nur ein paar €.
  • Thermostatventile regeln die gewünschte Temperatur selbsttätig, nicht die Heizleistung. Gute Raumtemperaturen liegen bei “2” bis “3”. Auf Stufe “5” wird es nicht schneller warm, sondern es wird insgesamt wärmer im Raum (also teurer). Es lohnt sich, die Ventile nach ca. 10 bis 15 Jahren zu erneuern, da dann die Regelung besser funktioniert.

für Gebäudebesitzerinnen und -besitzer

Als Hausbesitzer können Sie sich, wenn Sie möchten, von Heizkosten fast vollständig verabschieden (mit EnerPHIT). Das erfordert hohe Investitionen, rentiert sich aber langfristig.

Haben Sie Ihre Heizung im Sommer so eingestellt, dass Sie nur Warmwasser bereitstellt, aber die Heizkreise nicht versorgt? Das sollte man jedesmal mit Ende der Heizperiode so einstellen.

Meistens wird eine Kombination aus Verbesserung der Dämmung und Wechsel der Heizung der beste Kompromiss sein. Was genau sinnvoll ist hängt von Ihrem Haus ab. Um das herauszufinden, empfiehlt es sich, Energieberater zu beauftragen. Für alle Fragen rund um Ihr Haus können Sie sich an das Bauinformationszentrum des Landes Berlin wenden.

Überlegen Sie, ob Sie Abwärme aus Produktionsprozessen, Rechenzentren oder Kälteanlagen zur Raumheizung nutzen können.

Überlegen Sie, ob Sie Ihr Objekt an ein Wärmenetz anschließen lassen können. Auch wenn das aktuell nicht preiswerter sein mag, so machen Sie sich damit weniger stark von Energieträgerpreisen auf dem Weltmarkt abhängig, da die Preise von Wärme aus Wärmenetzen nicht so stark schwanken.

Wenn Ihre neue Heizung eine Wärmepumpe sein soll sollten Sie Ihr Gebäude darauf vorher passend vorbereiten, durch Dämmung und eventuell Wechsel der Heizflächen. Wärmepumpen können heute auch hohe Heiztemperaturen bereitstellen, aber zum Preis hoher Stromkosten. Einfach nur eine Wärmepumpe einbauen führt daher nicht unbedingt zu niedrigen Heizkosten.

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Mobilitätskosten

Im Bereich der Mobilität sind in letzter Zeit die Spritkosten für Autos gestiegen. Wer kostengünstiger unterwegs sein möchte hat verschiedene Möglichkeiten. Es passt sicher nicht immer Alles für Alle, aber es finden sich für die meisten Fälle Möglichkeiten:

Weniger fahren.

Wer weniger fährt braucht weniger Diesel oder Benzin. Könnten Sie Ihre Mitarbeitenden mehr aus dem Homeoffice arbeiten lassen? Das spart denjenigen Mobilitäts- und Ihnen Strom- und Heizkosten. Der Stromverbrauch für Laptop+Internetzugang für einen Tag Homeoffice kostet mit ca. 10 Cent so viel wie Benzin für 1 km Fahrt und lohnt sich damit für Autofahrende immer.

Wenn’s passt ist die Auslieferung von Waren per Paketdienst sparsamer, da diese Dienste mehr Sendungen miteinander kombinieren können und damit pro Sendung weniger Strecke gefahren werden muß als bei eigener Lieferung.

Fahrradfahren.

Das Fahrrad fährt immer ohne Spritkosten. Wer sich auf den Radwegen nicht wohl genug fühlt – zugegeben, sie könnten besser sein als sie aktuell sind – kann bei InfraVelo auf der Projektekarte nachschauen, wo Land und Bezirke die Radinfrastruktur verbessert haben und demnächst verbessern.

Nicht genug Platz? Ein Lastenfahrrad hilft. Lastenräder gibt es bis hin zu einer Größe, dass eine ganze Europalette transportiert werden kann. Selbst der Palettenhubmechanismus ist dabei.
Lastenräder zum ausprobieren gibt’s bei der fLotte .

Kein Fahrrad? Bei Jelbi gibt’s Roller und Fahrräder zum kurzfristig ausleihen.

Keine Kraft in den Beinen? E-Bikes gibt’s in allen Größen, Farben und Formen. Ein Elektrotretroller fährt sich auch ohne Vorkenntnisse (aber bitte mit Helm, Versicherung, allein und auf dem Radweg).

Bahnfahren.

Bahnfahren ist billiger als man denkt, in der Mehrzahl der Fälle auch billiger als Fliegen. Leider muß man ein wenig nach preiswerten Tickets suchen. Dabei hilft, nicht freitagabends und sonntagsnachmittags zu fahren und eine Bahnagentur mit der Fahrkartenbeschaffung zu beauftragen – dort kennt man die Tricks.

Elektroauto fahren.

Wenn es gar nicht ohne Auto geht: Elektrische Autos fahren in der Stadt deutlich günstiger, da sie weniger Antriebsenergie benötigen – etwa 6 € Stromkosten für 100 km ggü. ca. 10 € für Sprit. Außerdem spart man ungefähr die Hälfte der Werkstattkosten, da Elektroautos deutlich weniger Verschleißteile enthalten. Nebenher werden Arbeitskosten gespart, da kein Mitarbeitender mehr während der Arbeitszeit zur Tankstelle muß – laden kann man auf dem Hof.

Elektroautos sind zu teuer? Keineswegs. Der Einstieg in der elektrischen Kleinwagenklasse mit beispielsweise dem Dacia Spring gelingt ab ca. 11.000 €.

Fast alle Fahrzeugformate und -größen sind als elektrisches Fahrzeug erhältlich – vielleicht nicht bei Ihrem Stammhändler. Fragen Sie doch mal woanders nach.

Lassen Sie sich zuerst beraten und dann bezuschussen, mit dem Förderprogramm wirtschaftsnahe Elektromobilität “WELMO”.

Spritsparender fahren.

Gut ankommen, und dabei weniger Benzin verbrauchen – das kann man lernen, im Spritspartraining, bei einigen Berliner Fahrschulen oder beim ADAC.