Recht auf Erbe, obgleich ich komme oder gehe.
Ein Dialog zur Erinnerung in der Migrationsgesellschaft
Anujah Fernando im Gespräch mit Gülşah Stapel,
begleitend zur Installation „Kantstraße 104a: eine Archivbefragung“.
Anujah Fernando verbindet für ihre derzeit ausgestellte Installation eine Archivrecherche und einen dokumentarisch-fiktionalen Kurzfilm, um von tamilischen Fluchtgeschichten im West-Berlin der 1980er Jahre zu erzählen, deren Ankerpunkt eine Unterkunft an der Adresse Kantstraße 104a ist. Gülşah Stapel hat für ihr Buch Recht auf Erbe in der Migrationsgesellschaft mit Gesprächskompliz:innen Les- und Erzählarten der Stadt ausgetauscht und Erinnerungsorte türkeistämmiger Berliner:innen an einem Charlottenburger Straßenzug analysiert.
An diesem Abend präsentieren beide ihre Arbeiten: Auszüge des Kurzfilms sowie aus dem Buch bilden die Grundlage für ein vertiefendes Gespräch über das gemeinsame Ziel, die Verflochtenheit von Stadtgeschichten sichtbar zu machen und dabei die Bedingungen für neue Geschichtszugriffe kritisch zu hinterfragen. Beide teilen das Interesse am Potenzial der gebauten Stadt für ein solidarisches Erinnern und Erzählen.
Die Ausstellung „Kantstraße 104a: eine Archivbefragung kann bis Veranstaltungsbeginn besucht werden.