Drucksache - 0864/III  

 
 
Betreff: "Abziehen ist Raub" Stop Tokat!
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Bündnis 90/Die GrünenBezirksamt Mitte von Berlin
Verfasser:Schauer-Oldenburg Bertermann Senyurt für die Fraktion 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
19.06.2008 
17. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
18.09.2008 
18. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
1. Antrag vom 10.06.2008
2. Beschluss vom 20.06.2008
3. Vorlage zur Kenntnisnahme vom 28.08.2008

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

 

 

(Text siehe Rückseite)


 

Bezirksamt Mitte von Berlin

Abteilung Jugend und Finanzen

JugFin KS

 

 

Bezirksverordnetenversammlung                                                                                     Drucksache

M i t t e   von Berlin                                                                                                        Nr. 0864 / III

 

 

 

Vorlage - zur Kenntnisnahme -

 

über „Abziehen ist Raub“ Stopp Tokat !

 

 

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 19.06.2008 folgendes Ersuchen an das Bezirksamt beschlossen (Drucksache Nr. 0864 / III):

 

Das Bezirksamt wird ersucht zu prüfen, welche mitte-spezifischen Inhalte des Friedrichshain-Kreuzberger Projekts „Stopp Tokat“ gegen Jugendkriminalität und Raubüberfälle auf den Bezirk Mitte übertragen werden können.

 

 

Das Bezirksamt hat am 19.08.2008 beschlossen, der Bezirksverordnetenversammlung dazu Nachfolgendes als Schlussbericht zur Kenntnis zu bringen.

 

 

„Stopp Tokat“ ist eine Kreuzberger Netzwerkinitiative, deren Arbeit sich präventiv besonders gegen das Raubdelikt „Abziehen“ richtet.

 

„Hierzu soll ein Netzwerk aus Betroffenen, Opfern wie Tätern, aber auch engagierten Personen und Institutionen aus allen Bereichen des Lebens geschaffen werden, die für ein gewaltfreies Miteinander eintreten und arbeiten.“

 

Tatsächlich ist die Initiative von zahlreichen Prominenten durch persönlichen Einsatz gefördert, so zum Beispiel von einem Boxer und einem Rapper. Auch ein breites Spektrum von Institutionen findet sich hier – vom türkischen Fußballverein über das Jüdische Museum, der Polizei, Schulen und auch dem Jugendamt. Die Initiatoren finden sich in den Polizeiabschnitten 52 und 53, die dieses Projekt auch koordinieren.

 

Der Bedarf hinsichtlich eines solchen Projektes im Bezirk Mitte dürfte sicherlich gegeben sein. Die polizeiliche Kriminalitätsstatistik 2007 (PKS) nennt im Bezirk Mitte für Raub – der als jugendtypisches Delikt dargestellt wird – eine Häufigkeitszahl (Delikte bezogen auf Einwohnerzahl) von 372, für den Bezirk Kreuzberg 321. Diese Zahlen werden tatortbezogen erhoben. Das ist für die präventive Arbeit auch die wesentliche Information, um potentielle Täter zu erreichen.

 

Seinen eigenen Anteil am Projekt benennt das Kreuzberger Jugendamt:

 

 

Mögliche Formen sind:

 

            -Beratung und Unterstützung

-Informationsveranstaltungen zum Thema Raub und Folgen von Raubtaten

-Einbringung des Themas in die Projektarbeit

-Zielgerichtetes Einbinden der Präventionsmitarbeiter bei Konflikten

-Thematisierung von Raubtaten in die Arbeit mit Schulen  (Schulprojektwochen)

-Entwicklung von gemeinsamen Aktivitäten auf sozialräumlicher Ebene bei Veranstaltungen, Festen

-Der Stand der Kooperation mit der Netzwerkinitiative, die Einbeziehung dieser in die präventive Arbeit von Trägern und Projekten wird in den Sitzungen der Sozialraum-AG’n behandelt.

 

 

Gegenwärtig ist der Stab der Polizei beim Polizeipräsidenten dabei zu prüfen, ob die Arbeit von „Stopp Tokat“ erfolgreich ist und wie sie fortgeführt werden soll. Die Präventionsbeauftragte der Direktion 3 (zuständig für Mitte) äußerte großes Interesse am Projekt. Seitens der Direktion 3 bestehen aber gegenwärtig keine konkreten Überlegungen, um ein ähnliches Vorhaben zu initiieren.

 

Wesentlichen Anteil am Projekt haben die Unterstützer. Eine Liste der Beteiligten ist im Internet unter der Adresse  >www.stopp-tokat.de< einzusehen.

 

Eine Einschätzung zu Kosten und personalwirtschaftlichen Auswirkungen für das Bezirksamt lässt sich derzeit nicht vornehmen. Die Aktivitäten werden vom Jugendamt nicht direkt finanziert, aber ggf. könnten personelle und/oder materielle Unterstützung an beteiligte Aktivisten, Vereine, Firmen etc. fließen.

 

Viele Inhalte, die das Kreuzberger Jugendamt als eigenen Beitrag nennt, finden sich in den Arbeitsinhalten der verschiedenen Bereiche eines Jugendamtes wieder. Die konkreten Aktivitäten müssen mit den Menschen entwickelt werden, die sich für das Projekt engagieren.

 

Rechtsgrundlage:

 

§ 13 i.V.m. § 36 Bezirksverwaltungsgesetz

 

Auswirkungen auf den Haushalt und die Finanzplanung:

 

Auswirkungen auf Einnahmen und Ausgaben:

Eine Einschätzung lässt sich derzeit nicht vornehmen.

 

Personalwirtschaftliche Auswirkungen: Keine

Eine Einschätzung lässt sich derzeit nicht vornehmen.

 

 

Berlin, den

Bezirksamt Mitte von Berlin

 

 

_____________________                                                                  _____________________

Bezirksbürgermeister                                                                                    Bezirksstadtrat

 
 

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