Drucksache - 0378/III
Wir
bitten zur Kenntnis zu nehmen: (Text
siehe Rückseite) Bezirksamt Mitte von Berlin Abteilung Stadtentwicklung Bezirksverordnetenversammlung Drucksache
Nr. Mitte von Berlin 0378/III ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Vorlage - zur Kenntnisnahme - über Würdiges Mahnmal für
den nationalsozialistischen Massenmord an Behinderten Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen: Die Bezirksverordnetenversammlung
hat in ihrer Sitzung am 21.06.2007 folgende Anregung an das Bezirksamt
beschlossen (Drucksache Nr. 0378/III): „Das Bezirksamt wird
ersucht sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass das
Erscheinungsbild des Mahnmals für die Euthanasiezentrale in der
Tiergartenstraße 4 verbessert werken kann, um der Bedeutung des Ortes
angemessener gerecht zu werden.“ Das Bezirksamt hat am 20.11.2007
beschlossen, der Bezirksverordnetenversammlung dazu Nachfolgendes als Schlussbericht
zur Kenntnis zu bringen. Grundsätzlich wird die
Auffassung geteilt, dass der Vorplatz der Philharmonie, wo sich in der
Tiergartenstraße 4 die Planungszentrale der Täter befand, in seiner heutigen
Form nicht ausreichend über die Euthanasie-Verbrechen informiert und die Opfer
im erforderlichen Maß würdigt. Dieser Missstand wurde durchaus erkannt. Unter
der inhaltlichen Federführung der Stiftung Topographie des Terrors besteht seit
Januar 2007 ein „Runder Tisch“. Unter Einbeziehung aller an der Umgestaltung zu
beteiligenden soll ein Ort des würdigen Gedenkens im Stadtraum geschaffen
werden. Die Gesprächsrunde, an der das Bezirksamt Mitte von Berlin durch Frau
Dr. Hoff (Kulturamt) und Herrn Hobrack (Gedenktafelkommission) beteiligt ist,
hat inzwischen kontinuierlich getagt. Konzeption und Durchführung
eines „Kunst im Stadtraum-Verfahrens“ durch die Senatskanzlei/ Kulturelle
Angelegenheiten unter wissenschaftlicher Begleitung der Stiftung Topographie
des Terrors im Rahmen und auf der Basis der stadträumlichen Planung der
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zum „Kulturforummasterplan –
Senatsbeschluss vom 26.April 2005“ und unter Berücksichtigung der bestehenden
Gedenktafel und des Kunstwerks von Richard Serra am Vorplatz der Philharmonie
ist u.a. ein erstes einvernehmliches Ergebnis. Gemäß einer Beantwortung
des Petitionsausschusses des Abgeordnetenhauses Berlin zu einer inhaltlich
gleichlautenden Eingabe wird ein Zeitraum von 5 bis 10 Jahren für die
Durchführung eines „Kunst im Stadtraum-Verfahrens“ als realistisch betrachtet. Eine Beteiligung des Bundes
an den Verfahren wird wegen der gesamtgesellschaftlich historischen Bedeutung
des Ortes als angemessen angesehen. Von Seiten der Senatsverwaltung
für Stadtentwicklung wird das Anliegen, den Vorplatz der Philharmonie in
würdigerer und besser sichtbarer Form als bisher als Mahnmal zu gestalten,
befürwortet. Es wird weiter mitgeteilt, dass aus städtebaulicher Sicht nichts
dagegen spricht, den Teil des Grundstücks der nicht von der Philharmonie bebaut
ist, dafür zu nutzen. -
2 - Bereits in dem in den
Jahren 1996/97 durchgeführten Wettbewerb zur Neugestaltung des Kulturforums war
es Aufgabe, dieses Grundstück für einen Gedenkort freizuhalten. Die Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung ist der Auffassung, dass für eine konkrete Gestaltung ein
Kunstwettbewerb von der dafür zuständigen Kulturverwaltung durchgeführt werden
sollte. Dort sind auch die Landesmittel für die Durchführung des Verfahrens und
die Realisierung einzustellen. Bei Vorliegen eines
wissenschaftlichen Konzeptes, aus der die Aufgabenstellung entwickelt werden
kann, so wird berichtet, besteht beim Bund die Bereitschaft, etwa die Hälfte
der Kosten zu übernehmen. Angesichts der vom Land
Berlin ausgehenden Initiative zur Neugestaltung des Gedenkortes für die Opfer
der Euthanasie an der Philharmonie werden die Interessen des Bezirks durch die
Teilnahme seiner Vertreter in dem Forum „Runder Tisch“ ausreichend vertreten. Rechtsgrundlage: § 13 i.V. mit § 36 Bez.VG Auswirkungen auf den Haushaltsplan und die Finanzplanung: a) Auswirkungen auf Einnahmen und Ausgaben: keine
b) Personalwirtschaftliche Auswirkungen: keine
Berlin,
Dr. Hanke Gothe Bezirksbürgermeister Bezirksstadtrat
für Stadtentwicklung |
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