Drucksache - 1184/XIX  

 
 
Betreff: Gedenktafel für das erste Heimspiel der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Berlin-Mariendorf
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Die Fraktion der CDUBezirksamt
Verfasser:Frau Kaddatz, JuttaSchöttler, Angelika
Drucksache-Art:AntragMitteilung zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
27.08.2014 
36. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Sport Mitberatung
09.09.2014 
24. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Sport      
Ausschuss für Bildung und Kultur XIX. Wahlperiode Beratung
04.09.2014 
32. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur vertagt   
02.10.2014 
33. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur (offen)     
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Beratung
15.10.2014 
38. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)   
Bezirksamt Erledigung
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Erledigung
18.02.2015 
43. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin zur Kenntnis genommen (Beratungsfolge beendet)   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag
Beschlussempfehlung
Mitteilung zur Kenntnisnahme

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

 

 

Das Bezirksamt teilt zu der o.g. Drucksache folgendes mit:

 

Die Fußball-Route Berlin, ein Projekt von Sport:Kultur e.V. in Kooperation mit dem Berliner Fußball-Verband e.V. führt zu 40 authentischen Orten im Stadtraum, macht die einzigartige Fußballgeschichte der Hauptstadt erfahrbar und informiert über sport-, kultur- und stadthistorische Zusammenhänge. Sie zeigt die große Bedeutung des Fußballs in Deutschland, der seit seinen Anfängen im 19. Jahrhundert große Veränderungen erfährt, und veranschaulicht die Leistungen der Sportler und Vereine sowie die bedeutenden Ereignisse des Fußballs in der Stadt.

 

Einer dieser authentischen Orte ist der ehemalige Viktoria-Platz an der Eisenacher Straße, wo im Rahmen der Fußball-Route Berlin eine Stelltafel mit folgendem Text u.a. an das erste Länderspiel einer deutschen Nationalmannschaft auf heimischem Boden erinnert:

 

Die Tafel zeigt eine historische Ansicht des Platzes mit einer Spielszene und vollen Zuschauerrängen. Darunter folgt die Überschrift

 

Der Viktoria-Platz ist Austragungsort des ersten Länderspiels auf heimischem Boden.

 

Es folgt nachstehender Text:

 

Der BTuFC Viktoria 1889 avanciert in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg schnell zum erfolgreichsten Berliner Verein. Bereits in den 1890er Jahren gewinnt der Club fünf Mal in Folge die Meisterschaft des Deutschen Fußball- und Cricket-Bundes, der den Wettbewerb sogar deutschlandweit austrägt. Da der Gegner aus Hanau als einziger auswärtiger Teilnehmer die Reise nach Berlin aus finanziellen Gründen nicht antreten kann, werden die Berliner zum Sieger erklärt. Nach der Jahrhundertwende folgen zwei Titel im inzwischen gegründeten Deutschen Fußball-Bund, zwei weitere Endspielteilnahmen unterstreichen die Vorherrschaft der „Mariendorfer Löwen“, die auch zahlreiche Nationalspieler stellen. Die 1905 aus eigenen Mitteln gebaute, repräsentative Platzanlage in Mariendorf ist über zwei Jahrzehnte beliebter Austragungsort für Meisterschafts- und internationale Spiele im deutschen Fußball.

 

Unter einem abgebildeten Zeitungsausschnitt, der sich mit dem damaligen Fußball beschäftigt, folgt nachstehender Text:

 

Repräsentative Auswahlspiele zwischen Städten oder Verbänden stoßen auf ein stetig wachsendes Interesse der Berliner Bevölkerung. Die Saisonhöhepunkte finden meist an Sonn- und Feiertagen statt, da die Spieler unter der Woche ihren Berufen nachgehen müssen und oft weite Anreisen haben.

 

Es folgen nachstehende Ausführungen, illustriert mit einem Foto der deutschen Mannschaft:

 

Als die DFB-Auswahl am 5. April 1908 in Basel gegen die Schweiz ihr erstes Länderspiel bestreitet, hütet mit Fritz Baumgarten vom BFC Germania 1888 ein Berliner das deutsche Tor. Beim Heimdebüt zwei Wochen später stehen mit Paul Eichelmann, Otto Hantschick (beide BTuFC Union 1892), Paul Fischer sowie Schiedsrichter Paul Neumann (beide BTuFC Viktoria 1889) sogar vier Lokalmatadoren auf dem Platz.

 

Der Text zu den nachfolgenden Abbildungen zweier Embleme mit jeweils einem Adler lautet:

 

Seit dem ersten Länderspiel tragen die Spieler der DFB.-Auswahl ein Trikot mit dem Adler auf der Brust. Zunächst „Repräsentativspieler“ oder „Internationale“, später Nationalspieler genannt, bedeutet die Berufung zu einem Länderspiel für jeden eine Auszeichnung. Das Auswahlverfahren übernimmt der Spielausschuss des DFB unter regionalen Gesichtspunkten, da niemand einen Überblick über die besten Spieler im gesamten Deutschen Reich haben kann.

 

Unter zwei Fotos, die Spielszenen aus dem ersten Länderspiel auf heimischem Boden zeigen (diese Fotos sind bisher unveröffentlicht, da sie erst bei Recherchen zur Fußball-Route Berlin entdeckt wurden) findet sich anschließend folgender Text:

 

Zu Ostern 1908 ist der Viktoria-Platz Austragungsort des ersten Länderspiels einer deutschen Nationalmannschaft auf heimischem Boden. 6000 Zuschauer finden den Weg nach Mariendorf, wo sie einen 5:1-Sieg einer englischen Amateurauswahl sehen. Die Berliner Presse berichtet im Vorfeld und nachher ausführlich über die Partie.

 

Abgeschlossen wird die Informationstafel mit der Abbildung eines Plakates, das auf ein Spiel der repräsentativen Mannschaften von Süd- und Nord-Deutschland um den Kronprinzenpokal am 25. Mai 1911 hinweist. Dazu wird erläuternd ausgeführt:

 

Die Spiele um den Kronprinzenpokal zwischen den Auswahlmannschaften der Landesverbände sind attraktive Ereignisse im Fußball-Kalender der Stadt. Allein die Tatsache, dass der Thronfolger die Trophäe gestiftet hat, verleiht der Akzeptanz des Fußballs in der Bevölkerung einen enormen Schub.

 

 

Die Gedenk-/Informationstafel der Fußball-Route Berlin wird voraussichtlich im Mai d.J. Im Vorfeld des Champions-League-Finales im Berliner Olympia-Stadion aufgestellt und eingeweiht. Der Bezirksverordnetenversammlung wird über ihren Fachausschuss der genaue Termin mitgeteilt.

 

Das Bezirksamt hält es aufgrund der überaus informativen und gut gelungenen Stelltafel der Fußball-Route Berlin nicht für erforderlich, zusätzlich eine eigene Gedenktafel zu initiieren.

 

 

 
 

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