Drucksache - 1178/V
Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:
(Text siehe Rückseite)
Abt. Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen 33500 BezirksverordnetenversammlungDrucksache Nr.: 1178/V Mitte von Berlin Vorlage - zur Kenntnisnahme – Ein Zaun macht den Magdeburger Platz noch nicht lebenswert! Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen: Die Bezirksverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 20.09.2018 folgende Anregung an das Bezirksamt beschlossen (Drucksache Nr. 1178/V)
Das Bezirksamt wird gebeten, unter Einbeziehung der AnwohnerInnen, Anlieger sowie Sexarbeiter*innen und deren Vertretungen vor Ort und des Stadtteilforums Tiergarten-Süd weitere Maßnahmen zu ergreifen, um die Aufenthaltsqualität auf und rund um den Magdeburger Platz zu verbessern.
Insbesondere wird gebeten,
Mittel- und langfristig sollte der gesamte Straßenraum rund um den Platz als Mischverkehrsfläche ausgestaltet werden.
Des Weiteren wird das Bezirksamt gebeten zu prüfen, welche weiteren Maßnahmen ergriffen werden können, um den Folgen der Prostitution im Gebiet rund um den Platz entgegenzuwirken. Dabei sind die Interessen der Sexarbeiter*innen zu berück-sichtigen.
Die Bezirksverordnetenversammlung bittet um einen Bericht zu den bereits ergriffenen bzw. geprüften Maßnahmen bis zum 01.03.2019.
Das Bezirksamt hat am 18.12.2018 beschlossen, der Bezirksverordnetenversammlung dazu Nachfolgendes als Zwischenbericht zur Kenntnis zu bringen:
Die öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen in Berlin werden wegen ihrer Bedeutung für die Erholung der Bevölkerung, für die Umwelt und das Stadtbild in ihrem Bestand und ihrer Nutzungs- und Gestaltungsqualität durch das Grünanlagengesetz geschützt.
Der Magdeburger Platz ist als öffentliche Grün- und Erholungsanlage gewidmet und unterliegt besonderem Schutz.
Einmalige temporäre Nutzungen können unter bestimmten Auflagen genehmigt werden – dauerhafte Nutzung hingegen nicht.
In den letzten 4 Jahren wurde in diversem Schriftverkehr zwischen den zuständigen Stadträt*innen, Bürger*innen und dem Quartiersrat hinlänglich zu den immer wieder aufgestellten Forderungen Stellung genommen und einzelne Vorschläge (Zaun, Kinderspielplatz, Strauchrodungen) umgesetzt. Auch zu den verschiedensten inhalt-lich jedoch immer gleichen Anfragen und Drucksachen wurde Stellung bezogen, sodass der nun wieder eingebrachte Beschluss in vielen Belangen redundant ist.
Viele Forderungen, die weitestgehend vom Stadtteilforum Tiergarten-Süd übernommen wurden, werden von breiten Teilen der dortigen Anwohner*innen nicht geteilt. Deshalb ist ein breiterer Diskurs mit allen Anwohnern*innen notwendig, bevor hier so weitreichende und kostspielige Veränderung in der Gestaltung des gesamten Platzes und dessen Umgebung vorgenommen werden.
Die zudem auch einen langfristigen Planungsvorlauf erfordern. Dazu zählen unter anderem:
Rückbau der Stichstraße Magdeburger Platz; Mehr Bänke außerhalb des Spielplatzes aufzustellen; Die Rundbank um den Brunnen wieder aufzustellen; Die Flächengestaltung entlang der Straße Magdeburger Platz; Die Installation einer Schranke an der Straße Magdeburger Platz; Die Aufstellung öffentlicher Toiletten; Fahrradständer und Ladesäulen für E-Mobilität.
Zu einigen Forderungen kann hier konkret Stellung genommen werden: Eine Ansiedlung von Gastronomie im Umfeld ist nicht notwendig, denn der Kiez ist damit ausreichend versorgt. In der Grünanlage selbst ist eine kommerzielle Nutzung aus o.g. Gründen nicht möglich. Die TT-Anlage wird genutzt, ein Bedarf ist damit festgestellt worden und sie sind weiterhin notwendig.
Eine Intensivierung der Pflege und Instandsetzung der Beete ist aus Gründen der Personalausstattung zurzeit ebenfalls nicht umsetzbar.
Die Ausschreibungsergebnisse des letzten Quartals belegen, dass der Markt mit Aufträgen gesättigt ist und die Fachfirmen, wenn überhaupt, nur noch widerwillig und zu überhöhten Preisen bieten. Für die begehrte Ausweitung der Pflegemaßnahme wird daher keine auskömmliche Finanzierung gegeben sein.
Die Grünanlage „Magdeburger Platz“ ist von allen Seiten mit einer Straßenbeleuchtung versehen worden und ist damit ausreichend beleuchtet.
Im näheren Umfeld sind ausreichend Ballspielplätze vorhanden. Mit Spielplätzen in der Pohlstraße, der Lützowstraße, Am Karlsbad und dem Gleisdreieck sind Alternativen zum Magdeburger Platz ganz in der Nähe zu finden. Eine Überfrachtung dieser kleinen Grünanlage mit immer weiteren Nutzungen ist nicht angezeigt.
Dies gilt auch für die Nutzung als Grillfläche. Die langjährigen negativen Erfahrungen haben gezeigt, dass bei der Einrichtung von Grillflächen nachhaltige Schädigungen der Grünanlage durch Müll, Lärm und unsachgemäßes Grillen vorhersehbar sind und deshalb abzulehnen sind.
Es wurde gemeinsam mit der OE Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination (QPK) des öffentlichen Gesundheitsdienstes und dem Fixpunkt geprüft, ob und wo am Magdeburger Platz in der Grünanlage entsprechende Spritzensammelbehälter aufgestellt werden können. Diese Prüfung ist nun erfolgreich abgeschlossen worden. Ein Bedarf konnte durch die sehr erfahrenen Mitarbeiter*innen von Fixpunkt um dem Straßen- und Grünflächenamt nicht festgestellt werden.
Eine Biotoilette wurde ebenfalls probeweise aufgestellt.
Die Ahndung der Verschmutzung der Grünanlage durch Hundekot erfolgt durch das Ordnungsamt entsprechend den personellen Kapazitäten und der jeweiligen dienstlichen Prioritätensetzung.
Weitere Beutelspender zur Aufnahme von Hundekot und das Anbringen von Hinweisschildern bringen bedauerlicher Weise erfahrungsgemäß wenig, bis keinen Effekt.
A) Rechtsgrundlage: § 13 i.V.m. § 36 BezVG
B) Auswirkungen auf den Haushaltsplan und die Finanzplanung
keine
keine Berlin, den 18.12.2018 Bezirksbürgermeister von DasselBezirksstadträtin Weißler |
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