Drucksache - 2698/IV
Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:
Das Bezirksamt wird ersucht, sich sowohl bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Verkehr als auch der BVG für eine denkmalgerechte Sanierung und Modernisierung des U-Bahnhofs Birkenstraße einzusetzen. Darüber hinaus ist zu prüfen, inwieweit bei Sanierungsmaßnahmen eine baugeschichtlich adäquate Gestaltung von vornherein in die Planungen berücksichtigt werden können. Ferner ist zu prüfen, ob ein wissenschaftlicher Beitrat aus Vertreterinnen und Vertretern der Denkmalpflege, der BVG, des Bezirks sowie der Architektur- und Kunstgeschichte eine gewinnbringende Ergänzung der zur bisherigen Arbeit sein kann und in welcher Form er zu konstituieren ist.
Begründung: Das über mehr als ein Jahrhundert gewachsene Netz der Berliner U-Bahn ist ein bauhistorisches Zeugnis über die wechselvolle Geschichte Berlins. Der Verantwortung, die mit diesem baulichen Erbe verbunden ist, sind die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in den vergangenen Jahren an zahlreichen Stellen vorbildlich nachgekommen, etwa durch die aufwändige, denkmalgerechte Sanierung der Hochbahnhöfe und Viadukte aus der frühen Phase des Berliner U-Bahnbaus. In Hinblick auf aktuell laufende und für die nahe Zukunft geplante Bauarbeiten werden die Verkehrsbetriebe dieser Verantwortung allerdings nicht gerecht: Die im Jahr 2015 angekündigten Umbauarbeiten schwerpunktmäßig auf den Linien 7 und 9 drohen, das historisch gewachsene Bild der Berliner U-Bahnlinien aus der Zeit des geteilten Berlins unwiederbringlich zu zerstören. Konkret ist das vielschichtige Erbe der dritten Phase im Berliner U-Bahnbau ab etwa 1960 gefährdet, für dessen herausragende gestalterische Qualität und konzeptionelle Kohärenz beinahe ausnahmslos der Architekt und Oberbaurat Rainer Gerhard Rümmler verantwortlich zeichnete. Insgesamt 13 Bahnhöfe werden unter weitest gehendem Verlust der baulichen Originalsubstanz radikal umgestaltet, so auch der U-Bahnhof Birkenstraße. Ziel der Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen muss eine wissenschaftlich fundierte Wertschätzung und individuell an den Bahnhof angepasstes Konzept mit größtmöglicher Bewahrung der Originalsubstanz sein, für das sich nicht nur Vertreterinnen der BVV und Akteure aus dem Kiez einsetzen, sondern ebenso eine Initiative Berliner Architekt_innen.
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