Drucksache - 2857/V  

 
 
Betreff: Monotoringbericht zur Trans- und Homophobie
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Einzelverordneter TornoEinzelverordneter Torno
   
Drucksache-Art:AntragBeschlussempfehlung
Beratungsfolge:
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
28.01.2021 
45. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin vertagt   
18.02.2021 
46. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin - MIT LIVESTREAM - überwiesen   
Schule Entscheidung
11.03.2021 
49. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule vertagt   
15.04.2021 
50. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule ( vertagt   
20.05.2021 
51. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule im Ausschuss abgelehnt   
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
27.05.2021 
49. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin in der BVV abgelehnt   

Sachverhalt
Anlagen:
1. Antrag EV Torno vom 19.01.2021

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt Mitte wird ersucht, der Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Mitte zur Entwicklung der Trans- und Homophobie an Schulen in Berlin-Mitte einen jährlichen Bericht vorzulegen.

 

Der Ausschuss für Schule empfiehlt der BVV einstimmig die Ablehnung des Antrags (0 Ja-Stimmen, 3 Nein-Stimmen der Fraktion Bü90/Die Grünen, 4 Nein-Stimmen der Fraktion der SPD, 2 Nein-Stimmen der Fraktion DIE LINKE, 2 Nein-Stimmen der Fraktion der CDU, 1 Enthaltung der Fraktion der AfD).

Begründung:

Lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intersexuelle Schüler*innen in Berlin wünschen sich von ihren Lehrer*innen, dass Diskriminierung ernsthaft thematisiert wird. Dazu gehöre auch der Hinweis auf die negativen Auswirkung der Verwendung von Begriffen wie „schwul“ oder „Lesbe“ als Schimpfwort, wie aus einer Studie der Humboldt-Universität und der Sigmund-Freud-Privatuniversität hervorgeht. Ein offener Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt an Berliner Schulen sei indes selten, heißt es. Nur 38 Prozent der befragten Lehrer*innen wussten demnach von offen lesbischen, schwulen oder bisexuellen Schüler*innen an ihrer Schule. Für die Studie wurden 566 Lehrkräfte und anderen pädagogische Fachkräfte an 43 zufällig ausgewählten Schulen befragt.

Schüler*innen die mehr Zeit in der Schule als Zuhause und anderswo verbringen, müssen sie sich (häufig) vor Anfeindungen verstecken, wenn sie offen lesbisch, schwul, bisexuell, trans- und intersexuell eingestellt sind. Noch immer gilt viel zu häufig der Ausruf “schwul” oder “lesbe” als Schimpfwort und viel zu wenige Lehrkräfte sind auf diese Problematik eingestellt.

Hass und Hetze gegenüber dem, was fremd, “sonderbar” und abweichend jeder Norm erscheinen mag, muss mit aller Entschiedenheit entgegengetreten werden.

Der Bezirk Mitte ist mithin am meisten von Trans- und Homophobie betroffen. Um diese Entwicklungen gerade in der Schule im Blick zu behalten, braucht es eine Sensibilisierung der Schulen, der Lehrkräfte und vor allen Dingen der Kommunalpolitik. Trans- und Homophobie sind abzugrenzen von übrigen Beleidigungen, da sich speziell die Betroffenen von Trans- und Homophobie psychischen Belastungen ausgesetzt sehen, der Schule fernzubleiben. Häufige Begleiterscheinungen sind Depressionen, Suizid Gedanken oder die Selbstverstümmelung wie das “Ritzen”.

Ein jährlicher Bericht an die BVV kann eine von vielen Maßnahmen sein, dass das Thema rund um die Trans- und Homophobie in den Schulen stärker beachtet wird. Es ist für die Kommunalpolitik ein Armutszeugnis, die Zunahme von Trans- und Homophobie in der Öffentlichkeit, insbesondere an den Schulen, aus der Lokalpresse zu erfahren. 

Die Freiheit, der individuellen sexuellen Selbstbestimmung muss insbesondere in der Schule gewährleistet sein. Die Bekämpfung von Trans- und Homophobie an Schulen kann auch eine präventive Maßnahme für das Berufs- oder Alltagsleben sein.

 
 

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