Auszug - Denkmalschutz in Mitte  

 
 
4. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin (mit LIVESTREAM)
TOP: Ö 9.2
Gremium: BVV Mitte von Berlin Beschlussart: beantwortet
Datum: Do, 20.01.2022 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 22:59 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: Videokonferenz
Ort: Videokonferenz
0095/VI Denkmalschutz in Mitte
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion der AfDFraktion der AfD
Verfasser:Schüler, Borrmann, Riedel 
Drucksache-Art:Große AnfrageGroße Anfrage
 
Wortprotokoll

  1. Welche der denkmalgeschützten Objekte in Mitte sind renovierungs- oder erneuerungsbedürftig?

 

  1. Welche davon befinden sich in öffentlicher, welche in privater Hand?

 

BzStaR Herr Gothe antwortet: Sehr geehrte Frau Vorsteherin, sehr geehrte Frau Schüler, sehr geehrte Damen und Herren. Ich habe Ihnen im Vorfeld der Sitzung über das BVV Büro noch mal eine Karte zukommen lassen, nämlich die Denkmalkarte von Berlin Mitte. Mir war es wichtig, die ihnen zuschicken zu können, um klarzumachen, dass die ersten beiden Fragen nicht einfach so aus dem Stehgreif beantwortet werden können, sondern man bräuchte da umfangreiche Recherchen, um die zu beantworten, einfach durch die Vielzahl von denkmalgeschützten Objekten, die wir zum Glück in Mitte haben. Das ist auch ein Schatz. Das muss man so sehen. Insofern können wir Ihnen leider so statistische Daten, die hier gewünscht werden nicht liefern. So viel zu den ersten beiden Fragen. Zu der ersten Fragechte ich noch eine Anmerkung machen. Wenn Sie fragen, welche der denkmalgeschützten Objekte sind renovierungsbedürftig oder erneuerungsbedürftig,rde mir als erstes ein Gebäude einfallen, dass im Besitz, im Eigentum des Bezirkes ist, nämlich die Putbusser Straße, ehemaliges Diesterweg Gymnasium. Das ist, glaube ich, auch das jüngste Denkmal, was wir haben, aus den siebziger Jahren. Es ist im Jahr 2018 unter Denkmalschutz gestellt worden, zum Glück. Wir verfolgen, wie Sie wissen das Ziel, hieraus wieder eine betriebsfähige Schule zu machen und hoffen einen Weg zu finden, wie dieses auch schneller gelingt, als das derzeit möglich erscheint.

 

  1. r welche dieser Objekte sind bereits Maßnahmen zur Wiederherstellung geplant und in welchem Zeitrahmen sollen sie umgesetzt werden?

 

BzStaR Herr Gothe antwortet: Auch hier kann ich Ihnen nicht irgendetwas mitteilen, was auch statistisch sinnvoll ist, denn es ist bei dieser Vielzahl von Denkmalen, die zum großen Teil im privaten Eigentum sind natürlich so, dass an vielen von diesen Denkmälern auch zum Glück Arbeiten stattfinden, um sie in Stand zu halten. Das ist ein laufender Prozess. Ich glaube, es macht noch nicht mal Sinn, so etwas statistisch zu erfassen, weil wenn man da mal mit viel Aufwand einen Stichtag hat, zu dem man was berichten kann, dann ist das eben nach einem halben Jahr schon wieder Schnee von gestern und deshalb lohnt sich das so leider auch nicht.

 

  1. r welche Objekte im Bezirk Mitte ist aktuell eine Aufnahme in die Denkmalliste angedacht?

 

BzStaR Herr Gothe antwortet: Das ist natürlich eine gute Frage. Da ist man vor Überraschungen nicht immer gefeit. Da fällt mir übrigens ein, dass das letzte große Denkmal, was beschlossen wurde, das war tatchlich kurz vor der Wahl im September, da ist die Wohnungsbebauung in der Wilhelmstraße komplett unter Denkmalschutz gestellt worden, was uns sehr gefreut hat. Nicht nur, weil das eine denkmalwürdige sdtebauliche Leistung aus der letzten Phase des DDR-Städtebaus ist, sondern weil das diese Häuser zum Glück auch ein Stück weit unantastbarer macht und damit zum Mieterschutz sozusagen beiträgt. Es ist so, dass das Landesdenkmalamt die Bezirke systematisch immer wieder neu erfasst und dann eine sogenannte Denkmaltopographie für die verschiedenen Ortsteile herausgibt. Da sind wir mit relativ aktuellen Denkmaltopographien versorgt, für den Ortsteil Mitte 2003,  für den Ortsteil Wedding 2004 und für den Alt-Bezirk Tiergarten 2005 sind aktuelle Denkmaltopographien herausgegeben worden und die Erarbeitung dieser Topographien hat natürlich auch immer den Sinn, den ganzen Bestand zu screenen und zu gucken, gibt es dort etwas, was man dort jetzt unter Denkmalschutz stellen sollte und insofern ist jetzt eigentlich nicht zu erwarten, dass viele neue schnell hinzukommen. Trotzdem ist es eine interessante Frage, was wird eigentlich als nächstes unter Denkmalschutz gestellt wird. Vermutlich gibt das Landesdenkmalamt dazu auch Veranstaltungen, die zu dieser spannenden Frage, wann sind eigentlich die siebziger Jahre dran und wann kommen die achtziger Jahre dran, dass dazu auch Veranstaltungen stattfinden. Ich kann gerne schauen, wenn mir so etwas über den Tisch läuft, eine Einladung zu einer systematischen Betrachtungsweise, dass ich die gerne weitergebe an die BVV, aber konkrete Prognosen zu einzelnen Projekten kann ich jetzt nicht geben. Vielen Dank.

 

Frau Schüler (AfD): Vielen Dank Herr Gothe. Ich sehe das doch aber richtig, dass für die Renovierung und Instandsetzung von Denkmälern, die sich im Besitz des Bezirks oder in öffentlicher Hand befinden durchaus der Bezirk zuständig ist, dann ist meine Frage, haben Sie das nicht an irgendeiner Stelle in irgendeinem Fachamt auch konzentriert gesammelt? Also was ist gerade in Reparatur? Was soll noch renoviert, repariert oder instandgesetzt werden? Das muss doch irgendwo auch ohne größere Recherchearbeit auffindbar sein. Ansonsten, wie läuft da die Planung für Renovierung und Instandsetzung von Denkmälern? Oder läuft das unter einem ganz anderen Oberbegriff? Es wäre nett, wenn Sie mich da aufklären könnten. Danke.

 

BzStaR Herr Gothe: Sehr geehrte Frau Schüler. Sie haben recht, die Immobilien, die sich im Besitz des Bezirkes befinden und für die das Facility Management zuständig ist, da können wir sicherlich schon einen Überblick verschaffen. Wenn Sie möchten, kann ich auch einfach mal fragen, wie aufwändig es wäre, da einfach mal eine Liste der Adressen zusammenzuaddieren. Wenn Ihnen das irgendwie weiterhilft, dann gerne. Natürlich können wir auch zu den Zuständen dieser einzelnen bezirkseigenen Immobilien Auskunft geben, aber es ist jetzt etwas müßig, sagen wir mal die Hälfte der Objekte, die wir haben sind vielleicht denkmalgeschützt von den 150 oder 250, ich weiß es gar nicht so genau, da nun jeweils einen Statusbericht zu geben, wie sieht es denn aus, wann müssen wir dann wieder an die Unterhaltung ran, das kann man natürlich auch machen, aber die Frage wäre zu welchem Zweck. Dassten Sie mir nochmal, also noch quasi die Sinnfrage erläutern. 

 

Frau Schüler (AfD): Also, es geht auch nicht darum für jedes einzelne Denkmal in öffentlicher oder bezirklicher Hand quasi unter der Oberherrschaft des Facility Managements abzufragen, in welchem Zustand sich das befindet, sondern das bezog sich ganz konkret auf Renovierungsmaßnahmen, die schon geplant sind beziehungsweise die gerade durchgeführt werden. Für mich wäre dann die Anschlussfrage, nach welchen Kriterien Sie im Bezirksamt zum Beispiel auch festlegen, welche Denkmäler wann renoviert werden sollen oder müssen. Welche Auswahlkriterien haben Sie? Hat das irgendwas mit Popularität, mit Standorten, mit Kosten oder ähnlichem zu tun? Weil, wir haben nun eine große Anzahl von Denkmälern, die auch seit einiger Zeit eigentlich renovierungsbedürftig wären und das ist dannr mich nicht so ganz transparent. Das ist die Sinnfrage dahinter für Sie. Danke.

 

BzStaR Herr Gothe: Also natürlich gibt es Zustandsanalysen, die bei einem bestimmten Gebäude sagen, jetzt müssen wir daran, sonst regnet es so stark durch das Dach, dass wir da bald eine Schimmelbildung haben. Aber jetzt zu sagen, nach welchem Algorithmus man sozusagen guckt, welches Gebäude ist jetzt als nächstes dran, ich weiß nicht, vielleicht könnten wir das im Ausschuss für Stadtentwicklung mal unter diesem Gesichtspunkt dann auch besprechen. Es gibt manchmal auch so Gelegenheiten, zum Beispiel das sogenannte Beamtentor in der Brunnenstraße, das ist eigentlich völlig zweckfrei, das ist nur ein Tor, dass der Zierde dient. Das war plötzlich in einem solchen Zustand, dass man es absperren musste, weil sonst Teile des Tores auf Passanten hätten herunterfallen können. Da war es dann eine glückliche Fügung, dass es dann ein entsprechendes Programm gab, wo das ganz gut hereinpasste und das dann zu renovieren und deshalb wird es jetzt auch gerade renoviert, ohne dass es jetzt einen bestimmten Zweck erfüllt. Bei anderen Gebäuden ist es anders. Wenn es jetzt um Schulgebäude geht, die unter Denkmalschutz stehen und sowieso sagen wir mal neue Toiletten benötigen, dann kann das ein Anlass sein, mal an ein solches Gebäude heranzugehen, aber vielleicht kann das Facility Management da eine systematischere Antwort geben als ich. Wir können es gerne mal auf die Tagesordnung des Stadtentwicklungsausschusses nehmen, wenn sie das möchten und dann kann man das mit dem Facility Management direkt diskutieren.

 

Frau Schüler (AfD): Vielen Dank. Auf das Angebot würden wir dann gerne zurückkommen.

 

 

 
 

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