Drucksache - 0294/6  

 
 
Betreff: Kinder- und Familienarmut im Bezirk bekämpfen!
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion DIE LINKE 
Verfasser:Gronde-Brunner/Juckel/Dr. Zetsche 
Drucksache-Art:AntragAntrag
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
20.10.2022 
13. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin      
Ausschuss für Soziales
24.11.2022 
10. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales vertagt   
Jugendhilfeausschuss Beratung
17.01.2023 
13. Öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses zurückgezogen   
Ausschuss für Soziales
26.01.2023 
11. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales zurückgezogen   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag

Die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird beauftragt, unverzüglich eine Koordinierungsstelle für die Bekämpfung von Kinder- und Familienarmut mit den hierfür von der Berliner Senatsverwaltung bereitgestellten Geldern im Doppelhaushalt 2022/23 einzurichten.

 

Der BVV ist bis zum 31.12.2022 zu berichten.

 

Begründung:

Die Landeskommission Kinder- und Familienarmut hat die Einrichtung von bezirklichen Koordinationsstellen zur Bekämpfung von Kinderarmut empfohlen (Erster Bericht der Landeskommission zur Prävention von Kinder- und Familienarmut). Das Land Berlin hat den Bezirken entsprechende zusätzliche Mittel für die Haushaltsjahre 2022/23 (ab Quartal IV 2022) in der Globalzuweisung bereitgestellt. Mit diesem Antrag soll eine entsprechende Verwendung der Mittel im Bezirk sichergestellt und die bezirklichen Maßnahmen zur Bekämpfung von Kinder- und Familienarmut gestärkt werden.

Besonders armutsgefährdet sind berlinweit Alleinerziehende und Familien mit mehr als 3 Kindern. Im Jahr 2015 wies der Mikrozensus für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren eine Armutsgefährdungsquote von 17,6 Prozent für Charlottenburg-Wilmersdorf aus. Besonders auffällig ist, dass der Anteil von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren in Bedarfsgemeinschaften mit SGB-II-Bezug im Bezirk mit der höchsten sozialen Ungleichheitsquote stark variiert. Während in Randlage zum Forst Grunewald deutlich unter 20 Prozent der Kinder- und Jugendlichen in Bedarfsgemeinschaften leben, sind es in Charlottenburg-Nord und Schlossgarten bis zu 60 Prozent (Daten von 2015). Dieses hohe Armuts- und Reichtumsgefälle im Bezirk bedeutet eine enorme Chancenungleichheit für die betroffenen Kinder- und Jugendlichen. Das Bezirksamt muss die Chance nutzen, mit einer Koordinierungsstelle gegen Kinder- und Familienarmut vorzugehen.

 

 
 

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