Drucksache - 1976/III  

 
 
Betreff: Teilnahme am Projekt "Bildungsketten"
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion der CDUBezirksamt Mitte von Berlin
Verfasser:Reschke 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
20.01.2011 
41. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin überwiesen   
Jugendhilfeausschuss Entscheidung
03.03.2011 
49. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Schule Entscheidung
10.03.2011 
43. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
17.03.2011 
43. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
23.06.2011 
45. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
1. Antrag vom 11.01.2011
2. Beschlussempfehlung JHA vom 03.03.2011
3. Beschlussempfehlung Schule vom 10.03.2011
4. Beschluss vom 17.03.2011
5. Vorlage zur Kenntnisnahme vom 14.06.2011

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

 

 

 

(Text siehe Rückseite)


Bezirksamt Mitte von Berlin                                                                                                  .06.2011

Abt. Jugend Schule und Sport                                                                                                    23700

 

 

 

 

Bezirksverordnetenversammlung                                                       Drucksache Nr. 1976/III

Mitte von Berlin                                                       

 

 

Vorlage - zur Kenntnisnahme –

 

 

über

 

 

Teilnahme am Projekt „Bildungsketten“

 

Wir bitten, zur Kenntnis zu nehmen:

 

 

Die Bezirksverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 17.03.2011 folgendes Ersuchen an das Bezirksamt beschlossen (Drucksache Nr. 1976/III):

 

 

„Das Bezirksamt wird ersucht, sich der Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung anzuschließen und im Rahmen des Projekts „Bildungsketten“ Schülerinnen und Schüler in der Berufsvorbereitung bei der Vermittlung von Ausbildungsplätzen sowie beim Einstieg in den Beruf durch sogenannte Berufslotsen zu unterstützen.“

 

Das Bezirksamt hat am 14.06.2011 beschlossen, der Bezirksverordneten-versammlung dazu Nachfolgendes als Schlussbericht zur Kenntnis zu bringen.

 

Bildungsketten sollen Schulabbrüche verhindern und die Übergänge der Schülerinnen und Schüler von der Schule in jegliche Ausbildungsform(en) verbessern.

 

Gemeinsam mit den Ländern verzahnt das BMBF hierzu bewährte Programme und Initiativen.

 

Wesentliche Bestandteile der (Bildungs-) Kette sind das Sonderprogramm

-           „Berufseinstiegsbegleitung Bildungsketten"[1]

 

 

 

-           das Berufsorientierungsprogramm (BOP) und

-           das und das Ausbildungsstrukturprogramm JOBSTARTER.

Der Startschuss des Programms war am 06.09.2010. Die Ausschreibung erfolgte über die Bundesagentur für Arbeit und richtete sich direkt an alle Oberschulen. Die Entscheidung über die Teilnahme lag dementsprechend ausschließlich bei den Schulen.

Aus dem Bezirk Berlin Mitte wurde die Heinrich-von-Stephan-Oberschule mit 15 Teilnehmer/innenplätzen berücksichtigt. Ob weitere Schulen sich beworben haben, ist nicht bekannt. Zur Zeit sind keine weiteren Maßnahmen ausgeschrieben.

 

Das Jugendamt Mitte kooperiert seit vielen Jahren mit den Schulen, Arbeitsagentur und Jobcenter, um möglichst viele junge Menschen, insbesondere mit Problemen im schulischen Bereich, mit ausbildungs- und berufsfördernden Qualifizierungsangeboten zu erreichen. Ziel dabei ist es, eine Förderkette für junge Menschen zu entwickeln, die passgenau an den individuellen Bedarfen eines jungen Menschen ansetzt und Schritt für Schritt vom fehlenden Schulabschluss bis zum Abschluss einer Ausbildung führt.

 

Bestandteile einer solchen Förderkette sind z.B. :

ABO – aktivierende berufliche Orientierung – ein zwischen dem Jugendamt und JC entwickeltes Konzept mit z. Z. 157 Maßnahmen, mischfinanziert durch Jugendamt und Jobcenter,

FSTJ – Aktivierungshilfe für nicht SGB II Empfänger/innen. Z.Z. 40 Maßnahmen mischfinanzierte Teilzeitausbildung von Jugendamt und Arbeitsagentur,

JAM / OLE / Jobcoach: Maßnahmen zur individuellen beruflichen Förderung. Z:Z. 97 Maßnahmen, mischfinanziert durch Jugendamt, Arbeitsagentur und Jobcenter.

 

Des weiteren laufen zwei Schulprojekte für schuldistanzierte Jugendliche zur Erlangung eines Schulabschlusses im Umfang von  53 Maßnahmen, mischfinanziert durch Jugendamt und beteiligte Schulen.

Ebenfalls etabliert wurde eine Teilzeitausbildung für junge Eltern im Umfang von  19 Plätzen, mischfinanziert durch Jugendamt und Jobcenter.

 

Verwiesen soll an dieser Stelle auch auf die flächendeckend an den weiterführenden bezirklichen Schulen durchgeführte vertiefte Berufsorientierung, die sich an alle Schülerinnen und Schüler richtet und die sich erfolgreich erwiesen hat, um auf Ausbildung und Beruf vorzubereiten.

 

Dem Jugendhilfeausschuss wurde mehrfach über die entsprechenden Strukturen und Angebote berichtet.

 

Ab 01.09.2011 startet MiA („Mitte in Ausbildung“), ein Modellprojekt mit 36 Ausbildungsplätzen.  MiA zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass es bedarfsgerecht Ausbildungen bei Trägern der Jugendhilfe ermöglicht, die langjährige Erfahrungen im Umgang und in der Förderung von Jugendlichen mit z.T. multiplen Problemlagen haben. Die Maßnahmen werden mischfinanziert durch Jugendamt und Jobcenter.

 

Die beschriebenen und weitere Angebote erlauben im Sinne einer Bildungskette auch jungen Menschen ohne Schulabschluss die Erlangung eines anerkannten Ausbildungsabschlusses als wesentliche Voraussetzung für einen erfolgreichen Übergang in das Berufsleben. Z. B. kann ein Schulabbrecher der 8.Klasse an den aufeinander abgestimmten Maßnahmen aus ABO und MiA teilnehmen und erfolgreich eine Ausbildung absolvieren. 

 

Abschließend soll noch darauf hingewiesen werden, dass das Bezirksamt der Verbesserung der Ausbildungschancen junger Menschen im Bezirk höchste Priorität einräumt und ressortübergreifend sowie in Kooperation mit den Schulen, der Schulaufsicht, Trägern der Jugendhilfe, Arbeitsagentur, Jobcenter und anderen Partnern und bei Nutzung von Landes- und Bundesprogrammen intensiv  daran arbeitet, jedem jungen Menschen eine Chance für Ausbildung und Beruf als Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

 

 

 

Rechtsgrundlage: § 13 i. v. m. § 36 BezVG

 

 

 

Auswirkungen auf den Haushaltsplan und die Finanzplanung:

 

a) Auswirkungen auf Einnahmen und Ausgaben: keine

   

b) Personalwirtschaftliche Ausgaben:                   keine

 

 

 

Berlin, den  14.06.2011

 

 

 

 

Dr. Hanke                                     Schrader

Bezirksbürgermeister                            Bezirksstadträtin für Jugend, Schule und Sport

 

 


[1] Sonderprogramm "Berufseinstiegsbegleitung Bildungsketten"

Durch das Sonderprogramm werden an rund 1.000 Schulen Potenzialanalysen ab den Klassen 7 bzw. 8 etabliert. Dabei stehen die methodischen, personalen und sozialen Kompetenzen im Vordergrund. Rund 1.000 Berufseinstiegsbegleiterinnen und  -begleiter unterstützen Schülerinnen und Schüler mit erhöhtem Förderbedarf ab der Vorabgangsklasse bis zum ersten Ausbildungsjahr.

Berufsorientierungsprogramm BOP

Mehr als 100.000 Jugendliche haben bisher an einer Potenzialanalyse teilgenommen und anschließend bei den Werkstatttagen zwei Wochen lang mindestens drei Berufsfelder unter der Anleitung erfahrener Ausbilder kennengelernt.
Ziel ist es, bundesweit allen Jugendlichen mit Interesse an einer dualen Ausbildung, eine Berufsorientierung anzubieten.

Das Ausbildungsstrukturprogramm JOBSTARTER

JOBSTARTER fördert regionale Projekte, die Betriebe dabei unterstützen, zusätzliche Ausbildungsplätze zu schaffen. Eine bessere Kooperation der Akteure soll die regionale Verantwortung in der beruflichen Bildung stärken.

 
 

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