|
Betreff: |
Gemeinsam statt Einsam: Einsame nicht allein lassen! |
Status: | öffentlich | | |
| Ursprung | aktuell |
Initiator: | Fraktion Bündnis 90/Die Grünen | Soziales und Gesundheit |
Verfasser: | Neugebauer, Siewer, Kurt und andere Mitglieder der Fraktion | |
Drucksache-Art: | Antrag | Beschluss |
Beratungsfolge: |
|
| | | |
|
|
|
Die Bezirksverordnetenversammlung beschließt: Das Bezirksamt wird ersucht, sich umfassend mit der Entwicklung des Einsamkeitsempfindens in der Bevölkerung in Mitte auseinanderzusetzen und hierauf aufbauend unter Beteiligung der Senior:innenvertretung, der Freiwilligenagentur, der Kassenärztlichen Vereinigung, Initiativen von Pflegenden Angehörigen, Migrant:innenselbstorganisationen und von Initiativen wie Silbernetz bzw. Freunde alter Menschen e.V. eine bezirkliche Strategie gegen Einsamkeit zu entwickeln mit dem Ziel, die aktive Teilhabe von Einsamkeit betroffener Personen in Mitte zu fördern. In diesem Kontext wird das Bezirksamt gebeten folgende Anliegen zu prüfen bzw. umzusetzen: - Das Bezirksamt wird ersucht zu prüfen, inwiefern das Sozialamt in Kooperation mit der Universität Hamburg aufbauend auf den Daten des Sozioökonomischen Panels (SOEP) und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zur Lebenszufriedenheit eine eigene Befragung der Bevölkerung im Bezirk (angelehnt an LISA II und die vorhandenen Datenbestände) durchführen kann mit dem Ziel, Erkenntnisse über das Einsamkeitsempfinden in den Sozialräumen zu erhalten.
- Anlehnend an das Projekt Wegbereiter und Interkulturelle Öffnung aus Frankfurt (https://www.vielfalt-bewegt-frankfurt.de/sites/default/files/medien/downloads/flyer_wegbegleiter_v15_deu_mai_2015k.pdf ) soll geprüft werden, inwiefern ein Träger aus der Migrationarbeit mit einem Projekt in Mitte beauftragt werden kann, das über den Peer to Peer Ansatz (anlehnend an die Konzeption der Stadtteilmütter) ältere People of Color begleitet und unterstützt, um die Teilhabe von älteren People of Color zu fördern und Vereinsamung vorzubeugen.
- Es ist zu prüfen, inwiefern das Ehrenamtsbüro und der Allgemeine Sozialdienst im Sozialamt personell gestärkt werden kann, um Personen, die von Einsamkeit betroffen sind, stärker zu unterstützen und diese über Angebote im Kiez zu informieren, die die Teilhabe fördern und sie motivieren, an diesen teilzunehmen.
- Im Sozialamt soll eine Stelle eingerichtet werden, die sich konzeptionell mit dem Thema Einsamkeit auseinandersetzt und hiergegen Strategien entwickelt und ihre Umsetzung begleitet.
- Aufbauend auf diesem Antrag und den Ergebnissen der Lisa II Studie soll das Bezirksamt anlehnend an das Konzept „Gesundes Aufwachsen in Berlin Mitte“ eine Public Health Strategie für Senior:innen erarbeiten.
- Besonders von Einsamkeit betroffen sind Menschen mit zugeschriebenem Migrationshintegrund (insb. ältere Frauen), Pflegebedürftige, Pflegende Angehörige und Personen in den 30ern. Für diese bedarf es geeigneter Gemeinschaftsangebote in Stadtteilzentren, Bibliotheken etc. gegen deren erhöhtes Einsamkeitsempfinden.
- Das Bezirksamt wird ersucht sich gegenüber dem Senat für die Initiierung einer Kampagne einzusetzen, die die Bevölkerung über Angebote gegen Einsamkeit breit informiert.
Abschließend wird das Bezirksamt ersucht, sich gegenüber dem Senat für die Schaffung einer Stelle eines / einer Einsamkeitsbeauftragten auf Landesebene einzusetzen. Erledigungsfrist: 10.07.2021 |
|