Auszug - Moderne Freizeitform für junge Menschen in Mitte etablieren  

 
 
20. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Natur, Verkehr und Lokale Agenda
TOP: Ö 8.2
Gremium: Umwelt/Natur/Verkehr/Lokale Agenda Beschlussart: vertagt
Datum: Di, 18.11.2008 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 20:15 Anlass: ordentlichen Sitzung
0854/III Moderne Freizeitform für junge Menschen in Mitte etablieren
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion DIE LINKEBezirksamt Mitte von Berlin
Verfasser:Diedrich für die Fraktion 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr BzStR Gothe meint, dass im vorliegenden Text insbesondere das Kulturforum benannt wird

Herr BzStR Gothe meint, dass im vorliegenden Text insbesondere das Kulturforum benannt wird. Er informiert über ein Empfehlungsschreiben der Staatlichen Museen, dass sie sich dafür einsetzen, dass auf dem Kulturforum eine Möglichkeit geschaffen werden soll, diese 800 qm Granit aus dem Palast der Republik zum Bau der Skaterbahn zu verwenden. Herr Gothe hat mit dem Abteilungsleiter, Herrn Richerts, gesprochen, was ihn zu diesen Überlegungen bewogen hat. Probleme mit den Skatern auf der Rampe und auf der Plattform vor dem Kulturforum sind vorhanden. Die Staatlichen Museen haben sehr große Sorgen wegen der derzeitigen Nutzung des Areals vor dem Kulturforum, weil

die Skater den Besucherverkehr dort stark gefährden. Aufgrund dessen ist die Idee bei den Verantwortlichen des Kulturforums  entstanden, auf einer öffentlichen Grünanlage diese Bahn unter zu bringen. Aber das Straßen- und Grünflächenamt meint, man könne nicht irgendeine Granitplatte nehmen und diese zur Skaterbahn umfunktionieren. Solche Bahnen müssen vom TÜV zugelassen und entsprechend deren Bauart geprüft werden. Auch meint er, dass Herr Büttner sich weigern wird, eine Skateranlage in einer Öffentlichen Grünanlage  zu betreiben. Herr Gothe ergänzt, dass SenStadt aktuell an einer Überarbeitung und Erweiterung der bisher umgesetzten Planung arbeitet. Hierzu wurde Entwurfsverfasserin F. Valentin beauftragt. SenStadt hat nach AZG die gesamtstädtische Bedeutung dieser Gartenanlage erklärt und ist damit für den Planungsprozess zuständig.

 

Herr BV Koch (SPD) meint, dass ein Wettbewerb stattfand. Grundsätzlich sei es so, dass den Architekten und Grünplanern eine Art Werkschutz zusteht. In einer Grünanlage, die entsprechend beplant wurde und wo es einen Wettbewerb gab, kann man nicht Granitplatten auslegen und eine Sportanlage errichten. Hier bestehen erhebliche Bedenken.

 

Herr BV Hortig (CDU) meint, dass sich seine Fraktion den Bedenken anschließt auch vor dem Hintergrund, dass vorgegebene Skateranlagen erfahrungsgemäß nur dann genutzt werden, wenn sie wirklich die DIN-Normen, die es tatsächlich gibt, ausreizen und den besonderen Kick bieten. In Tempelhof befindet sich ein riesiges Feld, auf dem sich alle Skater austoben können.

 

Frau Dr. Grafe macht auf die Immissionsproblematik von Skateranlagen aufmerksam, die sowohl die Lärmimmissionen als auch die Schwingungen umfassen. Sie empfiehlt erst einmal eine Hochrechnung bezüglich der Nutzbarkeit zu machen. Im Umweltamt kann die belastungssituation durch den Betrieb der Anlage hochgerechnet werden. So bald alle dafür erforderlichen Daten vorliegen, kann das  durchgerechnet werden. Danach wird bekannt gegeben, ob das die Anlage prinzipiell machbar oder nicht machbar ist. Sie versteht zwar den politischen Willen der einbringenden Fraktionen, aber es gibt bereits jetzt schon erhebliche Belästigungen der Anrainer (Philharmonie, Kammermusiksaal, Kulturforum). Granit hat ganz andere Reflektionseigenschaften für Schall  und Schwingungen (körperschall) als herkömmliche Skaterbahnen, die aus bestimmten Materialien gemacht werden. Bei Granit muss durchgemessen werden, wie groß die Reflektionen sind. Dann muss geschaut werden, welche Schallimmissionen (Luft- und Körperschall) an welcher Lage dort im Areal entstehen,. Sie meint, dass dort nicht nur das Kulturforum betroffen ist, sondern es wird auch die Philharmonie/Kammermusiksaal sein. Hochwertige Kammermusik wurde bereits in diesem Jahr durch entsprechende Fehlnutzung vor Ort gestört.

Das schalltechnische Problem kann man gut technisch durchrechnen und die Ergebnisse können dann zu einer Entscheidungsfindung beitragen.

 

Herr BV Lehmann (Grüne) berichtet über eine Sportausschusssitzung, in der über diese Problemlage diskutiert wurde. Der Verweis auf Tempelhof sei nicht ideal, da die Skater mit ihrer Präsenz in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit erregen möchten. Das sei in Tempelhof nicht möglich. 

 

Herr BV Koch (SPD) fragt, ob Frau Dr. Grafe jetzt alles durchrechnen könnte, bevor man den Antrag beschließt oder ob der Antrag vertagt werden könnte. Herr Koch bittet abschließend zu prüfen, ob es rechtlich möglich ist, in dieses Werk?? einzugreifen.

Frau Dr. Grafe stimmt der Vertagung zu. Frau Dr. Grafe wird bis zur nächsten Sitzung um Auskunft zu gebeten.

Die Drucksache wird anschließend vertagt.

 

 


 

 
 

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