Auszug - Mehr Diversität bei Architekturwettbewerben!  

 
 
89. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung - Besucher möchten sich vorab im BV-Büro anmelden!
TOP: Ö 9
Gremium: Ausschuss für Stadtentwicklung Beschlussart: mit Änderungen im Ausschuss beschlossen
Datum: Mi, 21.10.2020 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
1627/5 Mehr Diversität bei Architekturwettbewerben!
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Bündnis 90/Die Grünen 
Verfasser:Kempf/Wapler/Wieland 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

BV Dr. Timper verteilt einen Änderungsantrag der SPD-Fraktion. Der Ursprungsantrag entstammt der Fraktion B90/Grüne.

 

BV Wieland erläutert den Ursprungsantrag genauer. Den Inhalt des Änderungsantrages unterstützt sie, verweist aber darauf, dass das Bezirksamt nur auf den von ihm gestellten Anteil an Jury und Teilnehmern Einfluss ausüben könne.

 

BV Dr. Timper erläutert den Änderungsantrag genauer. Absicht des Änderungsantrages sei lediglich eine Präzisierung und Ausweitung des Ursprungsantrages.

 

BV Bolsch kritisiert die Reduktion auf nur zwei Gender und fragt nach dem Umgang mit sämtlichen anderen Gendern, da er diese in den Anträgen vermissen würde.

 

BV Dr. Lautsch bemerkt, dass es viele erfolgreiche Architektinnen gebe. Er plädiert für eine Auswahl rein nach Leistung und Wissen um einen fairen Prozess zu ermöglichen, junge Architektinnen seien aber natürlich explizit erwünscht. Der BV sieht in den Anträgen einen unnatürlichen Eingriff.

 

BV Heyne wirft fehlende fachliche Tiefe der beiden Anträge vor. Er verweist auf die Reglementierung durch die Richtlinie für Planungswettbewerbe und liest die Absätze 3, 4 und 5 des ersten Paragraphen vor. Es ginge um den Wettbewerb von Ideen und nicht von Geschlechtern. Der BV fordert, den Antrag durch Verwaltungshandeln zu erledigen.

 

BV Brzezinski fasst zusammen, dass der Antrag nur auf die Zusammensetzung der durch den Bezirk genannten Teilnehmer Einfluss nehme.

 

BV Wieland bestätigt dies.

 

BV Brzezinski stellt weiterhin die Frage, wie denn die Auswahl des Bezirksamtes überhaupt zustande käme.

 

Frau Giehler bestätigt, dass immer die gleichen Büros ausgewählt und Frauen häufig in Büros unterrepräsentiert werdenrden. Die Verwaltung habe keine Liste der zur Verfügung stehenden Büros, könnte dieseglicherweise aber erstellen, um sich einen Überblick zu verschaffen und nicht immer die gleichen Büros einzuladen.

 

BV Tillinger fordert, das System der immer wiederkehrenden Büros und der Aufteilung der Aufträge untereinander zu durchbrechen. Er unterstützt die Anträge.

 

BV Schenker entgegnet dem BV Heyne, dass die BVV kein neues Gesetz verabschieden, sondern nur auf den Nachholbedarf reagieren würde. Geschlecht und Sexismus spielten sehr wohl eine Rolle bei dieser Thematik. Der BV unterstützt die Anträge.

 

BV Wieland bedankt sich für den Beitrag der Verwaltung. Sie sehe den Handlungsbedarf als bestätigt, halte weiterhin den Ursprungsantrag aufrecht und übernehme den Änderungsantrag der SPD-Fraktion.

 

BV Dr. Timpernscht, dem Antrag beizutreten.

 

Beitritt: SPD-Fraktion

 

BV Klose stellt sicher, dass es sich bei dem Vorschlag des BV Heyne um einen offiziellen Änderungsantrag halte und schreitet zur Abstimmung über diesen voran.

 

Abstimmungsergebnis: Antrag durch Verwaltungshandeln erledigt:

dafür: 3 dagegen: 8 Enthaltung: 4

Damit wird der Änderungsantrag abgelehnt.

BV Klose schreitet zur Abstimmung über den Änderungsantrag der SPD-Fraktion voran.

 

Das Bezirksamt wird aufgefordert, bei architektonischen Wettbewerbs- oder Gutachterverfahren darauf zu achten, dass der Anteil an Büros, die von Architektinnen geführt werden, mindestens 50 % beträgt und diese Parität sich auch in der Juryzusammensetzung widerspiegelt. Verstärkt sollen auch junge Architekt*innen und kleinere Büros zum Zuge kommen.
Des Weiteren wird das Bezirksamt aufgefordert, darauf zu achten, dass bei der Besetzung der Jury wie auch bei den teilnehmenden Büros in den Wettbewerben eine hohe Varianz sichergestellt wird. 50% der externen Fachpreisrichter*innen und 100% der Büros sollten nur einmal in drei Jahren an einem Wettbewerb teilnehmen können. Hierzu soll das Amt eine fortlaufende Statistik über Teilnehmer*innen und Sieger*innen von Wettbewerben erstellen, die jährlich vorgestellt wird.

 

 


Der Ausschuss für Stadtentwicklung

empfiehlt der BVV,

die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird aufgefordert, bei architektonischen Wettbewerbs- oder Gutachterverfahren darauf zu achten, dass der Anteil an Büros, die von Architektinnen geführt werden, mindestens 50% beträgt und diese Parität sich auch in der Juryzusammensetzung widerspiegelt. Verstärkt sollen auch junge Architekt*innen und kleinere Büros zum Zuge kommen.

Des Weiteren wird das Bezirksamt aufgefordert, darauf zu achten, dass bei der Besetzung der Jury wie auch bei den teilnehmenden Büros in den Wettbewerben eine hohe Varianz sichergestellt wird. 50% der externen Fachpreisrichter*innen und 100% der Büros sollten nur einmal in drei Jahren an einem Wettbewerb teilnehmen können. Hierzu soll das Amt eine fortlaufende Statistik über Teilnehmer*innen und Sieger*innen von Wettbewerben erstellen, die jährlich vorgestellt wird.

 

Ursprungstext:

Das Bezirksamt wird aufgefordert, bei architektonischen Wettbewerbs- oder Gutachterverfahren darauf zu achten, dass der Anteil an teilnehmenden Architektinnen mindestens 50 % beträgt, und darüber hinaus ein Anteil von Büros mit außergewöhnlich innovativen Planungserfahrungen oder auch geringerer Berufserfahrung angemessen berücksichtigt werden.


Abstimmungsergebnis:

 

dafür: 8 dagegen:         6 Enthaltung: 0

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker/in Auszug Realisierung
   Anwesenheit Schriftliche Anfragen