Auszug - Minderjährige unbegleitete Flüchtlinge professionell betreuen  

 
 
69. Öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 5
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: vertagt
Datum: Do, 05.11.2015 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 18:27 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Minna-Cauer-Saal
Ort: Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
1413/4 Minderjährige unbegleitete Flüchtlinge gut betreuen
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Bündnis 90/Die Grünen 
Verfasser:Dr.Vandrey/Wapler/Kaas Elias/Prejawa 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
 
Wortprotokoll
Beschluss

Frau Dr. Vandrey berichtet von 55 minderjährigen Flüchtlingen in einer Einrichtung hier im Bezirk, um die sich keiner kümmere. Diese sind bislang noch nicht registriert und besuchen keine Schule.

 

Frau von Pirani macht deutlich, dass die Einrichtung vom Bezirk Tempelhof-Schöneberg der EAC zur Verfügung gestellt wurde. Nach Auskunft des Landesjugendamtes werden diese minderjährigen Flüchtlinge von einem Träger der freien Jugendhilfe betreut und zwar mit einer geordneten Tagesstruktur. Der Schulbesuch dieser Jugendlichen ist derzeit jedoch erst nach ihrer Registrierung möglich. Die Flüchtlingskinder verarbeiten ihre Traumata ganz unterschiedlich, eine therapeutische Behandlung ist nicht in jedem Fall und sofort sinnvoll. Die Abteilungen Jugend und Schule der Senatsverwaltung teilten kürzlich mit, dass die Beschulung frühzeitiger einsetzen soll. Der Unterricht für die zugewiesenen minderjährigen unbegleiteten Flüchtlinge ist gesichert. Der Antrag auf eine professionelle Betreuung für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge bezöge sich nach ihrer bisherigen Kenntnis auf den Bereich der Vormundschaften. Die Senatsjugendverwaltung hat hier als Ersatz für die ausgelaufenen EU Mittel bereits Landesmittel in den Haushalt 2016/2017 eingestellt, so dass der Träger seine Arbeit fortführen kann.

 

Herr Göpel vom Caritasverband teilt mit, dass bezogen auf den Personenkreis der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge noch viele Fragen offen und zu klären sind. Der Antrag ist aus seiner Sicht zu allgemein formuliert, braucht mehr Struktur und kann diesen daher nicht unterstützen.

Frau Dr. Vandrey stellt fest, dass das Verfahren rund um die Thematik minderjährige unbegleitete Flüchtlinge verbesserungswürdig ist und eine klare Abgrenzung zu ehrenamtlicher Arbeit erfolgen muss.

 

Frau von Pirani teilt mit, dass für die (auch ehrenamtlichen) Vormundschaften zentral das Jugendamt Steglitz-Zehlendorf zuständig ist. Professionell haben die Träger der Jugendhilfe Sofortmaßnahmen ergriffen um den Flüchtlingen Hilfe zu leisten und Unterbringungsmöglich-keiten zu schaffen.

 

Herr Hercygier ist mit der Formulierung des Antrags nicht einverstanden. Es muss bereits in der Antragstellung deutlich gemacht werden, welche Betreuung gewünscht wird.

 

Die antragstellende Fraktion stellt den Antrag zwecks Bearbeitung zurück.

 

 


 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker/in Auszug Realisierung
   Anwesenheit Schriftliche Anfragen