Auszug - Linksextremistische Gewalttaten in Charlottenburg-Wilmersdorf
Zur Beantwortung Frau
BzBm’in Thiemen: Frau Vorsteherin, meine sehr
geehrten Damen und Herren, ich beantworte die Große Anfrage für das Bezirksamt
wie folgt: Das Bezirksamt hat sich mit
Fax-Schreiben vom 9. Februar an die Senatsverwaltung für Inneres und Sport,
Abteilung 3 – öffentliche Sicherheit und Ordnung – gewandt und um
Stellungnahme zu den Fragen 1. und 2. gebeten, die wie folgt beantwortet
wurden: Zu 1. Unbekannte Täter haben in der
Nacht des 2. Februar vor dem Haupteingang der Stiftung Wissenschaft und
Politik, Ludwigkirchplatz 3 – 4, eine Explosion verursacht. Das dadurch
ausgebrochene Feuer wurde durch die Feuerwehr gelöscht. Es entstand Sachschaden
vorwiegend an der Fassade des Hauses. Personen kamen nicht zu Schaden. Am
Tatort wurden insgesamt fünf Gaskartuschen gefunden, vier davon zerborsten. Am
4. Februar erschien hierzu im Internet eine Selbstbezichtigung. Die unbekannten
Verfasser begründeten die Tat mit der blutigen und kriegerischen Forschung
unter dem Deckmantel der zivilmilitärischen Zusammenarbeit der Stiftung.
Wiederum Unbekannte haben in der Nacht
des 4. Februar auf dem Gehweg vor dem Haus der Wirtschaft - am Schillertheater
2 – 4 – mehrere Gaskartuschen zur Explosion gebracht. Auch hier
entstand Sachschaden. Personen wurden nicht verletzt. Die Täter sprühten zudem
die Buchstabenkombination R.A.Z. sowie ein Hammer- und Sichelsymbol an die
Hauswand des Objektes. In unmittelbarer Nähe des Brandortes fanden die
Ermittler ein Exemplar der linksextremistischen Druckschrift Radikal. Am 5. Februar
ging bei der Redaktion der Berliner Zeitung ein Selbstbezichtigungsschreiben
ein, unterzeichnet mit R.A.Z. Die Verfasser kritisieren Kürzungen von
Sozialleistungen, insbesondere des Arbeitslosengeldes. Sie werfen
Wirtschaftsvertretern Ausbeutung und Unterdrückung vor. Der polizeiliche
Staatsschutz ermittelt in beiden Fällen. Zu 2. Straftaten, mit denen
beabsichtigt wird, die körperliche Unversehrtheit von Personen zu beeinträchtigen,
sind derzeit in der linkextremistischen Szene nicht vermittelbar. Allerdings zeigen
einzelne Beispiele in jüngster Vergangenheit, dass eine Gefährdung durch die
Täter zum Teil zumindest billigend in Kauf genommen wird. Gewaltbereite
Personen dieses Spektrums verüben seit Jahren anlassunabhängig Straftaten, die
sich in verschiedenen Begründungszusammenhängen mehrheitlich gegen
Einrichtungen, Objekte und Institutionen der Wirtschaft und von Behörden
richten. Im Zielspektrum stehen insbesondere Einrichtungen von
Sicherheitsbehörden, Ordnungsämtern, Einrichtungen der Justizbehörden,
Sicherheitsfirmen sowie Firmen und Institutionen, die im Bereich
Sicherheitstechnik tätig sind oder durch die linke Szene in einen
entsprechenden Zusammenhang gebracht werden. Im Vergleich der Berliner Bezirke
ist das Straftatenaufkommen der linksextremistischen Szene in
Charlottenburg-Wilmersdorf im unteren Bereich angesiedelt. Soweit die Zuarbeit der
Senatsverwaltung für Inneres und Sport. Zu 3. Soweit die fragestellende
Fraktion mit dieser Frage auf Wortbeiträge der Bezirksverordneten im Rahmen der
Diskussion um die genannte Drucksache abstellt, wird das Bezirksamt keine
Bewertung darüber vornehmen. Losgelöst davon ist jede Form von Gewalt, egal ob
von Rechts- oder Linksextremisten verübt, zu verurteilen und nicht zu
verharmlosen. Gerade in einer Demokratie muss es möglich sein, gewaltlos
miteinander umzugehen und verschiedene Standpunkte gewaltfrei zu thematisieren.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
BVV | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Kommunalpolitiker/in | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Schriftliche Anfragen |