Drucksache - 0837/V  

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, sich für die Eintragung aller Standorte von Laien-Defibrillatoren (AED), die sich in vom Bezirksamt Mitte betriebenen Gebäuden befinden, in das Einsatzleitsystem der Berliner Feuerwehr einzusetzen.

Das Bezirksamt wird auch ersucht zu prüfen, an welchen vom BA Mitte betriebenen Gebäuden mit starkem Publikumsverkehr weitere Laien-Defibrillatoren bereitgestellt werden könnten.

Begründung:

Mit Laien-Defibrillatoren (AED) können auch Laienhelfer das Leben von Menschen retten, die einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleiden.

Auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/11766 der AfD-Fraktion im Abgeordnetenhaus antwortete der Senat von Berlin: "Sofern der Berliner Feuerwehr Standorte von frei zugänglichen Laien-Defibrillatoren durch die Aufstellerin bzw. den Aufsteller des Gerätes mitgeteilt werden, werden diese im Einsatzleitsystem hinterlegt." Weiterhin wird in der Antwort festgestellt, dass zum Zeitpunkt der Anfrage mit 37 AED-Standorten nur ein Bruchteil der AED-Standorte in Berlin in das Einsatzleitsystem eingepflegt war.

Das Einsatzleitsystem wird von den Leitstellenmitarbeitern u.a. für die Disponierung von medizinischen Notfalleinsätzen im Rahmen von Notrufen genutzt. Wenn Laien-Defibrillatoren im Einsatzleitsystem vermerkt sind, kann ein Leitstellenmitarbeiter, der einen entsprechenden Notruf aus der Nähe eines AED-Standortes erhält, den Anrufer auf diesen hinweisen.

Studien haben ergeben, dass viele Notfallzeugen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand wegen der Stresssituation nicht an einen in der Nähe zu findenden AED denken oder keine Kenntnis davon haben, dass in unmittelbarer Nähe ein solcher zu finden ist. Ebenfalls wurde belegt, dass die Anwendung eines AEDs die Überlebenswahrscheinlichkeit einer Person bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand steigert.

Die Überlebenswahrscheinlichkeit des Betroffenen sinkt pro Minute ohne den lebensrettenden Stromstoß um zehn Prozent - ein Defibrillator muss also möglichst frühzeitig eingesetzt werden. Gerade in Berlin, wo die Feuerwehr aus vielerlei Gründen die in weiten Teilen der Stadt gültige Hilfsfrist von acht Minuten bis zum Eintreffen eines geeigneten Fahrzeugs (in 75 % der Fälle) nicht flächendeckend erfüllen kann, würden weitere Laien-Defibrillatoren und deren Eintragung in das Einsatzleitsystem der Feuerwehr die statistische Überlebenswahrscheinlichkeit der Betroffenen steigern.