Drucksache - 1309/III  

 
 
Betreff: Bürgerschaftliches Engagement in und für Mitte fördern (II):
Das bürgerschaftliche Engagement von Jugendlichen in die pädagogische Arbeit von Jugend-Einrichtungen integrieren
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Bündnis 90/Die GrünenBezirksamt Mitte von Berlin
Verfasser:Schauer-Oldenburg Bertermann für die Fraktion 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
18.06.2009 
26. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin überwiesen   
Jugendhilfeausschuss Entscheidung
03.09.2009 
31. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses vertagt   
04.02.2010 
38. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses vertagt   
06.05.2010 
41. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses vertagt   
03.06.2010 
43. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
17.06.2010 
37. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
18.11.2010 
39. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
1. Antrag vom 09.06.2009
2. Beschlussempfehlung JHÀ vom 03.06.2010
3. Beschluss vom 21.06.2010
4. Vorlage zur Kenntnisnahme vom 29.09.2010

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

 

 

(Text siehe Rückseite)


Bezirksamt Mitte von Berlin                                                                                    .09.2010

Abt. Jugend, Schule und Sport                                                       23700

 

 

 

 

Bezirksverordnetenversammlung                                                                   Drucksache Nr. 1309/III

Mitte von Berlin

 

 

 

 

Vorlage - zur Kenntnisnahme –

 

über

 

Bürgerschaftliches Engagement in und für Mitte fördern (II):

Das bürgerschaftliche Engagement von Jugendlichen in die pädagogische Arbeit von Jugend-Einrichtungen integrieren

 

 

Wir bitten, zur Kenntnis zu nehmen:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 17.06.2010 das

„Bezirksamt ersucht darauf hinzuwirken, dass in den bezirklichen bzw. bezirklich finanzierten Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit die Jugendlichen mehr noch als bisher für ein bürgerliches Engagement motiviert und dabei pädagogisch begeleitet werden.Die Einrichtungen, wie auch die Eigeninitiativen von Jugendlichen selbst, sind bei dieser Aufgabe besonders zu unterstützen.“

 

 

Das Bezirksamt hat in seiner Sitzung am 14.09.2010 beschlossen, der Bezirksverordnetenversammlung dazu Nachfolgendes als Schlussbericht zur Kenntnis zu geben.

 

 

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sind nicht nur Adressaten Offener Kinder- und Jugendarbeit, sondern sie gestalten und verantworten dieses Arbeitsfeld entscheidend mit.

Die Ermöglichung von und die Vermittlung der Befähigung zu ehrenamtlichem und bürgerschaftlichem Engagement und freiwilliger Mitwirkung ist ein wesentliches Ziel Offener Arbeit. Offene Kinder- und Jugendarbeit fordert junge Menschen zu Engagement und Partizipation auf und eröffnet ihnen Möglichkeiten, Verantwortung zu übernehmen, Meinungen und Auffassungen zu artikulieren und zu diskutieren, Einfluss zu nehmen und mitzuentscheiden.

 

Die Einübung in demokratisches Handeln, Mitgestaltung, Mitbestimmung und Mitverantwortung sind erklärte, im SGB VIII vorgegebene Ziele Offener Kinder- und Jugendarbeit.

 

Vorrangig geschieht dies in den bezirklichen Kinder- und Jugendeinrichtungen für und mit deren jugendlichen Besucherinnen und Besuchern.

 

Diese Orientierung an altersgleichen Gruppen bezüglich des bürgerschaftlichen

Engagements ist keine Besonderheit von Jugendlichen, sondern kennzeichnet auch das bürgerschaftliche Engagement im Erwachsenalter. Erwachsene entscheiden sich in der Regel allerdings bewusst, während es nach Einschätzung des Landesjugendrings Berlin bei Kindern und Jugendlichen oft ein jahrelanger Prozess ist, der vom bloßen Mitmachen über das Übernehmen einzelner Aufgaben bis hin zu Leitungsaufgaben führt. Dies gilt es bei der pädagogischen Arbeit zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements von jungen Menschen zu berücksichtigen.

 

Die Einführung der Ganztagsschule und die Verkürzung der Gymnasialzeit haben laut 3. nationalem Bildungsbericht negative Auswirkungen auf das ehrenamtliche Engagement junger Menschen. Freiräume der Jugendlichen, in denen sie sich selbstbestimmt engagieren und Verantwortung für sich und andere übernehmen können, verringern sich.

 

Mittels der Sozialraumorientierung soll die Wirksamkeit der Leistungen der Jugendhilfe durch eine ganzheitliche Wahrnehmung von Menschen in ihrem Lebensraum gesteigert werden. Dazu gehört auch der Einsatz von Ehrenamtlichen im Gemeinwesen und in den unterschiedlichen Einrichtungen der Jugendhilfe. Die Arbeit mit Ehrenamtlichen dient insgesamt der Verbesserung des Klimas im Gemeinwesen und führt zum Aufbau zivilgesellschaftlicher Strukturen im Sozialraum.

 

Die Regionaldienste des Jugendamtes, die kommunalen Kinder- und Jugendeinrichtungen und die Kinder- und Jugendeinrichtungen der freien Träger haben die Aufgabe, das bürgerschaftliche Engagement und die Selbsthilfekräfte in den einzelnen Regionen/Stadtteilen zu fördern. Sie werden dabei durch die Koordinierungsstellen Kinder- und Jugendbeteiligung (Kinder- und Jugendbüro und Moabiter Ratschlag), die Jugendhilfeplanung und die Fachsteuerung Jugendförderung unterstützt. Im Rahmen des regionalen Fachcontrollings ist die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements im Rahmen der Partizipation in regionalen Ziel- und Leistungsvereinbarungen mit den Kinder- und Jugendeinrichtungen zu steuern und zu evaluieren.

 

Das Wissen über das Engagement Jugendlicher und die Zugangsmöglichkeiten von Jugendlichen zum bürgerschaftlichen Engagement im Bezirk sollen, soweit möglich, verbessert werden

-           über regionale Bereitstellung von Informationen, wo und wie Jugendliche sich in den Sozialräumen/im Bezirk bürgerschaftlich engagieren können, u.a. durch verbesserte abteilungsübergreifene Abstimmung im Bezirksamt

-           über die Initiierung neuer, innovativer Projekte. Im Mittelpunkt stehen Projekte, die für Jugendliche attraktiv sind und zugleich das oben genannte Spektrum nachhaltig verbessern,

-           über verbesserte Informationswege im schulischen und außerschulischen Bereich, d.h. Informationswege die vor allem Jugendlichen helfen, sich schnell orientieren zu können.


 

Perspektivisch sollten zudem Anerkennungs- und Anreizsysteme freiwilliger Arbeit verbessert werden. Vorhandenes Engagement soll besser zertifiziert werden, z.B. durch die Jugendgruppenleiterkarte „JuleiCa“.

 

Ergebnisse des bürgerschaftlichen Engagements von Kindern und Jugendlichen sollen stärker nach außen getragen werden. Wie eine Bestandsaufnahme im Rahmen dieser Beantwortung gezeigt hat, existieren bereits vielfältige Beispiele bürgerschaftlichen Engagements von Besucherinnen und Besuchern der Kinder- und Jugendeinrichtungen in und über diese Einrichtungen hinaus.

 

 

 

 

Rechtsgrundlage: § 13 i. V. m. § 36 BezVG

 

 

Auswirkungen auf den Haushaltsplan und die Finanzplanung:

 

a)Auswirkungen auf Einnahmen und Ausgaben: keine

 

b) Personalwirtschaftliche Auswirkungen: keine

 

 

 

Berlin, den       14.09.2010    

 

 

 

Dr. Hanke                                            Schrader

Bezirksbürgermeister                           Bezirksstadträtin für Jugend, Schule und Sport

 

 
 

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