Auszug - Evaluation der Kiezmütterprojekte BE: Bezirksamt  

 
 
27. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Integration
TOP: Ö 4.1
Gremium: Partizipation und Integration Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 27.01.2015 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 20:45 Anlass: außerordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll

BzBm Herr Dr. Hanke und Herr Winkelhöfer machen stellvertretend für Frau Drobick einige Anmerkungen zum Evaluationsbericht der Kiezmütterprojekte. Herr Winkelhöfer zeigt sich irritiert über die Mitteilung, dass das Bezirksamt die Kiezmütterprojekte nicht weiter finanziere. Er merkt an, dass der Bezirk Mitte die Finanzierung bisher über ein Projekt aus dem Aktionsraum Plus erfolgt sei. Das sei plangemäß zum 31.12. ausgelaufen. Herr Winkelhöfer reicht eine Tischvorlage. Er erörtert kurz die Funktionsweise einer Evaluation und geht auf die Ergebnisse des Evaluationsberichtes ein. Er merkt an, dass es zu einer Fokusverschiebung von der klassischen, ehrenamtlichen Kiezmüttertätigkeit "hin zum Ziel der Arbeitsmarktförderung"[1] gekommen sei. Die ehrenamtlichen Kiezmütter würden ca. 12 Familien betreuen, die sie aus ihrem häuslichen Umfeld kennen. Die hauptamtlichen Kiezmütter, die 30 Stunden pro Woche arbeiten,rden keine aufsuchende Arbeit in Form von Familienbesuchen betreiben, sondern andere Maßnahmen übernehmen. Der Evaluator sei zu dem Schluss gekommen, dass beides relativ schwer in einem Projekt in Einklang zu bringen sei. Er zeigt daher zwei Alternativen bezüglich der zunftigen Ausrichtung auf. Die erste Möglichkeit sei die Rückbesinnung auf das klassische Kiezmütterprojekt mit dem Hauptziel, Besuche und Unterstützung von sozial benachteiligten und schwer erreichbaren Familien zu leisten. Die zweite Alternative sei die Konzentration auf die Arbeitsmarktförderung und der Ausbau des Berufsbildes "Kiezmutter". Der Evaluationsbericht enthält ferner den Vorschlag sowohl Ehrenamt als auch Hauptamt als zwei nebeneinander existierende Projekte beizubehalten, die scharf voneinander getrennt rden. Der Vorsitzende, Herr Siewer, fragt bezüglich des skizzierten Gegensatzes nach warum beide Projektschienen nicht miteinander vereinbar seien. Herr Winkelhöfer führt aus, dass die Teilnehmer nach Möglichkeit aus demselben Stadtteil, derselben sozialen Schicht oder derselben Ethnie stammen sollten, damit sie bestmöglich zu den Familien passen. Dies stelle eine große Herausforderung dar. Frau Briest (Grüne) fragt nach, zu welcher Stelle der Evaluator zuzuordnen sei oder ob es sich um eine externe Person handele. Herr Winkelhöfer gehe davon aus, dass es sich um einen selbstständigen Evaluator handele, der mit der Auswertung beauftragt wurde. Eine genaue Antwortnne Frau Drobick geben. Frau Briest verweist auf den Evaluationsbericht. Sie kritisiert die Vorgehensweise bei der Vorher-Nachher Auswertung. Hierbei seien in einem Zeitraum von Februar bis August die Ausführenden befragt worden und entsprechend Rückschlüsse auf die Vergangenheit vor Kooperation mit dem Jobcenter gezogen worden. Der Fokus werde auf die Kiezmütter und nicht auf deren Arbeitsinhalt gelegt. Sie merkt an. dass die Stellen der Kiezmütter, die bereits in ihrem Ehrenamt tätig sind, zu sichern seien. Herr Winkelhöfer weist darauf hin, dass dies nicht Ziel und Aufgabe des Fördergebers (Bundesagentur für Arbeit) sei. Die Maßnahmen seien arbeitsmarkpolitisch nicht sinnvoll. Zwar  habe die niederschwellige Familienarbeit einen hohen Stellenwert, in der Förderlogik sei diese aber nicht Kern der Finanzierung. Man müsse eine Professionalisierung beispielsweise durch Begleitung von Gutscheinmaßnahmen vornehmen. Herr Dr. Streb (CDU) erinnert an die Grundidee der Kiezmütter, die das Projekt auszeichne. Eine Aufteilung würde dem Projekt schaden. Abschließend folgen einige Anmerkungen der Trägerinnen zu den Aussagen des Evaluators.


[1] Kroneder, Alexander; Regnoux, Nalan (2014): "Aufbruch oder Rückbesinnung" - Evaluation dreier Kiezprojekte in Berlin Mitte 2014 - Abschlussbericht

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Sitzungsteilnehmer Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen