Auszug - Information über die Anhörung zur Situation der bezirklichen Bibliotheken im Abgeordnetenhaus  

 
 
30. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Umweltschutz
TOP: Ö 3.1
Gremium: Bildung, Kultur und Umweltschutz Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 14.05.2014 Status: öffentlich
Zeit: 18:05 - 19:30 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: Sitzungsraum 121
Ort: Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin
 
Wortprotokoll

Einleitend teilt Frau Hoff mit, dass am 05

Herr Rogge, der als Vorsitzender des Landesverbandes des Deutschen Bibliotheksverbandes Berlin an der Anhörung zur Situation der bezirklichen Bibliotheken am 05.05.2014 im Berliner Abgeordnetenhaus teilgenommen hat, informiert darüber.

 

Er berichtet über die Zielstellung des Landesverbandes Berlin im Deutschen Bibliotheksverband e.V., die auf eine verbindliche Entwicklung der Öffentlichen Bibliotheken abzielt. Er äußert die Sorge, dass angesichts der Personal- und Mitteleinsparungen in den Bezirken und unter dem Druck der durch die Kosten-Leistungsrechnung entstehenden Konkurrenzsituation um das kostengünstigste Produkt für die Weiterentwicklung des Verbundes der Öffentlichen Bibliotheken Berlins und für die Bearbeitung von Zukunftsthemen künftig keine Ressourcen mehr von den Verbundteilnehmern zur Verfügung gestellt werden können.

 

Der gesamte Redebeitrag von Herrn Rogge in der Anhörung im AGH, aus dem er in der Ausschusssitzung passagenweise zitierte, ist dem Protokoll als PDF-Datei beigefügt.

 

Herr Schwanhäußer fragt nach, ob es in 10 Jahren noch Stadtbibliotheken geben könnte? Inwieweit habe man sich mit dieser Frage auseinander gesetzt?

 

Herr Rogge antwortet, dass es derzeit eine große Kampagne, auch international, der Bibliotheksverbände gäbe mit dem Versuch, die digitalen Medien (z.B. ebooks) einem normalen Buch gleichzustellen Man gebe viel Geld in die öffentlichen Bibliotheken, aber stoße oft an Grenzen, weil bestimmte Verlage keine Lizenzen an öffentliche Bibliotheken geben. Sie möchten ihre eigenen Modelle fahren und den Bibliotheken nicht die Möglichkeit offerieren, auch ebooks ausleihen zu können.

Immer mehr Leser/innen hätten nur die Chance, ebooks über kommerzielle Plattformen zu kaufen. Kindl sei ein gutes Beispiel dafür, sie schotten ihre Plattform ab. Man müsse originär Kindlnutzer/in sein und kauft bei Amazon. Man könne über keine andere Firma Kindl nutzen. Hier sehe man die Aufgabe, es den Bibliotheken möglich zu machen, dass es auch Anbieter von ebooks auf Plattformen in anderen Formaten gibt, die man verwenden könne. In den Bibliotheken in Mitte gäbe es keine Kindlgeräte, weil man damit nur einen Anbieter fokussiere. Mitte nutze offene Plattformen.

 

Frau Morgenstern bezieht sich auf die Aussage von Herrn Rogge, dass Hamburg im Gegensatz zu Berlin bessere Zugriffsmöglichkeiten auf die öffentlichen Bibliotheken habe und erfragt, woran das liegt?

Herr Rogge antwortet, dass Hamburg eine andere Betriebsform habe. Die Hamburger öffentlichen Bibliotheken seien als Stiftung des öffentlichen Rechts organisiert.

 

Frau Weißler regt abschließend an, zu Fragen der ,Bibliothek der Zukunft' einmal in einer unserer Bibliotheken zu tagen, und verweist darauf, dass sie in der Vergangenheit in einem Protokoll unter dem TOP Mitteilungen dargestellt hatte, dass man zukünftig mehr qualifizierte Mitarbeiter/-innen benötigen werde, die Nutzer/-innen beraten und den Weg durch den Mediendschungel für alle Bildungsschichten, für alle Herkünfte, für alle Altersklassen ebnen. Der Zugang zu den Medien sei vielfältiger und auch komplizierter geworden, deshalb bedürfen viele Nutzer/-innen einer individuellen Begleitung.

 

Frau Hoff schlägt vor, in der Philipp-Schaeffer-Bibliothek eine künftige Ausschusssitzung durchzuführen, um sich die neuen technischen Möglichkeiten vorstellen zu lassen. Es sollte auch der Aspekt aufgegriffen werden, welche Entwicklungspfade öffentlicher Bibliotheken in anderen Ländern beschritten werden.

Die Ausschussmitglieder stimmen dem Vorschlag zu.

 

 
 

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