Auszug - Bericht zur Kältehilfe im Winter 2013/2014   

 
 
30. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales und Bürgerdienste
TOP: Ö 3.2
Gremium: Soziales und Bürgerdienste Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 08.04.2014 Status: öffentlich
Zeit: 17:35 - 19:30 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: Sitzungsraum 121
Ort: Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin
 
Wortprotokoll

Der Vorsitzende, Herr Lüthke, begrüßt Herrn Neugebauer von der Berliner Stadtmission, Frau Kröger von der Caritas sowie Frau Ihrlich und Frau Peiter von Eva´s Haltestelle

Der Vorsitzende, Herr Lüthke, begrüßt Herrn Neugebauer von der Berliner Stadtmission, Frau Kröger von der Caritas, Frau Ihrlich und Frau Peiter von Eva´s Haltestelle sowie Herrn Markowski von UnterDruck.

 

Von der Winternotübernachtung Eva´s Haltestelle wird berichtet, dass 7 Plätze zur Verfügung stehen. Die Räume können somit nachts durchgängig geöffnet werden. So können die Frauen am nächsten Morgen das Tagesgeschehen und die Beratung in Anspruch nehmen.

In der Fraueneinrichtung befinden sich insgesamt 31 Plätze. Man konnte 1058 Frauen von November 2013 bis Ende März 2014 unterbringen (51 verschiedene Frauen und 26 Frauen mit Migrationshintergrund). Aus Platzgründen konnte man 109 Anfragen nicht aufnehmen. Von den 109 Anfragen waren ca. 20 Anfragen von Frauen mit Kindern. Einige Frauen konnte man in Frauenhäuser, Krankenhäuser, in Krisenhäuser vermitteln.

 

Frau Kröger berichtet, dass die Caritas jede Nacht 20 Plätze für obdachlose Männer anbiete. Einige Obdachlose konnten dort für 5 Monate ein Zuhause finden. 80 % der Gäste sind EU-Bürger, auch gibt es Gäste aus afrikanischen Ländern.

 

Herr Markowksi von UnterDruck berichtet, dass das Nachtcafé von Donnerstag auf Freitag die gesamte Nacht geöffnet habe und regulär nur 15 Plätze zur Verfügung stehen (Öffnungszeiten von 19.00 Uhr bis 08.00 Uhr). In der Einrichtung arbeiten 2 Mitarbeiter.

 

Herr Neugebauer berichtet, dass die Berliner Stadtmission dieses Jahr 40 weitere zu den vorhandenen 60 Schlafplätzen anbieten konnte. Es gab 21.000 Benutzer. Dies bedeutet eine Belegung von durchschnittlich 138,9 Benutzern pro Nacht. Im Januar stieg die Zahl kurzzeitig auf 200 Gäste die Nacht an. In den neuen Räumlichkeiten können bis zu 25 Frauen untergebracht werden. Außerdem können in separaten Räumen Familien mit kleinen Kindern übernachten. Zusätzlich wurde eine Ambulanz eingerichtet, wo auch nachts ganzjährig medizinische Hilfe von13 Ärzten angeboten wird. Herr Neugebauer macht deutlich, dass sich der Gesundheitszustand der Gäste massiv verschlechtert habe. Die Gewalt habe allgemein nachgelassen.

Die Wärmehalle (ca. 70 Gäste pro Nacht möglich) am Innsbrucker Platz ist bis Ende April geöffnet; sie werde sehr gut angenommen. Herr Neugebauer würde gern auf politischer Ebene hinsichtlich der Unterbringungsmöglichkeiten ins Gespräch kommen, die nur temporär bestehen.

Er teilt weiter mit, dass die Familien, die aufgenommen werden, Familien sind, die in Deutschland kein Hilfeanspruch haben und getrennt untergebracht werden wollten.

 

Es wird die Frage gestellt, wie man feststelle, ob jemand keinen Anspruch auf Hilfeleistungen habe? Antwort: Für viele Gäste sei es aus verschiedenen Gründen schwierig, Hilfeleistungen in Anspruch zu nehmen und das zu begründen. Viele Gäste haben psychischen Krankheiten. Die Krankenhäuser würden teilweise die Behandlung der Erkrankten aus EU-Mitgliedsstaaten ablehnen, da der Bürokratieaufwand zu hoch sei.

 

Der Ausschuss möchte sich mit diesem Thema noch einmal in einer Sitzung ausführlich auseinander setzen.

 
 

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