Auszug - Sportanlagen (Kosten, Produktbeschreibung und -auswertung) Der IKT-Bericht ist Ihnen durch das BVV-Büro per E-Mail zugestellt worden.  

 
 
7. öffentliche Sitzung des Sportausschusses
TOP: Ö 5.1
Gremium: Sportausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 19.06.2012 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:26 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll

Einleitend teilt der Vorsitzende, Herr Mahr, mit, dass allen der Bericht vorliegt

Einleitend teilt der Vorsitzende, Herr Mahr, mit, dass allen der Bericht vorliegt. Er fragt, ob die Ausschussmitglieder Fragen dazu haben. 

 

Herr Schmidt teilt mit, dass es auch für den Sportbereich einen Produktkatalog gibt. Dieser Produktkatalog ist durch Leistungen untersetzt. Im Produktkatalog gibt es nicht nur Leistungen, sondern auch sogenannte Bezugsgrößen. Die Bezugsgrößen geben u. a. die Verrechnungsgröße her. Bei Eisstadien (z. B Quadratmeter), bei Sportanlagen ist die Bezugsgrüße die bereitgestellte Stunde. Als man sich damals Gedanken darüber machte, wie man die Kosten abbilden könnte, hat man sich dazu entschlossen, so zu handeln, als wenn man die Sportanlage am Markt platzieren müsste, so dass man einen theoretischen Echtpreis erhält, der sich dann aus unterschiedlichsten Dingen zusammen setzt und den man dann am Markt erzielen müsste. Lt. Sportfördergesetz sind bestimmte Nutzergruppen entgeldfrei gestellt u.a. auch die organisierten Sportvereine. Weiterhin werden für jede Anlage s.g. Infrastrukturkostenberichte gefertigt. Hier sind nur die Kosten, die auf die Anlage entfallen, aufgezeigt.

 

Herr BV Lüthke bemerkt, dass in der letzten Sitzung vereinbart wurde, dass die Ausschussmitglieder die Gelegenheit haben, an das Amt Fragen zu stellen. Er hat im Bezug auf die Kosten- und Leistungsrechnung eine Anlage mit den höchsten Kosten und eine weitere Sporthalle nachgefragt, wie sich die Kosten insgesamt verhalten, wie geht man damit um, wer nutzt die Sporthalle usw. In einem weiteren Fragebereich hat er sich noch mit weiteren Themenbereichen beschäftigt.

 

Da die Fragen nicht allen Ausschussmitgliedern vorliegen, fragt Herr Mahr, wie weiter vorzugehen sei.

 

Herr BD Schöpe teilt mit, dass in der letzten Sitzung vereinbart wurde, schriftlich Fragen an das Amt zu stellen.

 

Herr Schmidt wird anschließend die Fragen von Herrn Lüthke beantworten.

 

Herr Schmidt teilt mit, dass zu 3 Themenkomplexe Fragen zu Kosten und Nutzen von Sportanlagen, zu Platzwart und Pflege und zur Vergabe von Hallen gestellt wurden. In der letzten Sitzung wurde darüber diskutiert, warum eine Sportstätte rd. 10% aller Heizkosten verbraucht. Am Beispiel der Unionsporthalle fragte Herr Lüthke, wie man das darstellen könnte. Herr Schmidt verweist auf den Produktbericht. Im Produkt – Bereitstellung von Sportanlagen – werden alle Sportanlagen gefasst, egal, ob es Tennisplätze sind, ob Sporthallen, ob Fußballplätze oder andere Sportstätten. Bei den 45 aufgeführten Sportstätten sind einige Sportstätten natürlich teurer, als andere. Die Kosten kommen aus unterschiedlichen Bereichen. Eine große Sportstätte verursacht mehr z.B. mehr Heizkosten, als ein Sportplatz mit einem kleinen Funktionsgebäude, welches man beheizen muss. Bei der Unionsporthalle muss man 2700 qm beheizen. Die Frage stellt sich, ob man hier etwas tun könnte, um die Kosten zu minimieren. Bei den Sporthallen (Luise-Schröder-Sporthalle, Unionsporthalle oder Sporthalle Am Neuen Roßstr.) konnte wir bisher noch keine wärmeenergetische Sanierung vornehmen. Das Amt würde gern im nächsten Jahr ein oder zwei Sporthallen energetisch umbauen.

Eine Frage zur Unionsporthalle und Sporthalle Anne-Frank-Schule wurde gestellt. Hier muss man wissen, dass es Sportstätten aus dem Fachvermögen Sport  und  Spotstätten im Fachvermögen Schule gibt. Alle sind öffentliche Sportanlagen und stehen unter dem Sportfördergesetz. Unterschied ist nur, dass die Sportstätten auf Schulstandorten dem Amt als Umlage in Rechnung gestellt werden.

 

Mitte hat große Probleme bei der Betreuung von Sportanlagen, denn es gibt viele Sportanlagen, die keinen Hausmeister bzw. kleinen Platzwart mehr haben. Rd. 250 unterschiedliche Nutzer gibt es für den außerschulischen Sport in den Sportanlagen in Mitte. Oft teilen sich viele Nutzer eine Halle. Es ist sehr schwierig für eine Sportstättenentwicklungsplanung bzw. bei der Unterschiedlichkeit der einzelnen Sportarten festzustellen, wann ist eine Sportstätte richtig ausgelastet ist. Das Amt weiß, welche Sportarten in welcher Halle realisiert werden können. Man verlässt sich vertrauensvoll auf die Zahlen der Antragsteller.

 

Zum Themenkomplex Platzwarte und Pflege von Rasenplätzen teilt Herr Schmidt mit: Bekannt seien die 6 Rasenplätze von insgesamt 25 Großspielfeldern im Bezirk. Daneben sind auch noch Sporthallen und Sondersportanlagen zu betreuen.

Es gibt insgesamt 32 Hallen- und Platzwarte, die im Sportamt beschäftigt sind (ohne Eisstadion), aber es gibt viel mehr Sportstätten. Er vermittelt weiter, dass es 15 Sportstätten gibt, die keine Platzwarte haben, sondern die Anlagen wurden mit Schlüsselverträgen den Vereinen zur vorrangigen Nutzung übertragen. Das heißt, dass der Verein in der Regel die Betriebskosten ganz oder teilweise übernimmt. Der betreffende Verein hat somit eine entsprechende Verantwortung und eine finanzielle Belastung für sein Vereinskonto. Des Weiteren gibt es noch eine eigenverantwortliche Nutzung – große Schlüsselverträge -. Hier erhalten Vereine Zuwendungen. 2 Vereine haben im Bezirk Mitte die großen Schlüsselverträge (Sportanlage Kühnemannstraße und Sportanlage Ofener Straße).

Bezüglich Arbeitsaufgaben eines Platz- und Hallenwartes teilt Herr Schmidt mit, dass es eine Dienstanweisung aus dem Jahre 1983 gibt. Er regt an, diese an das Protokoll zu geben.

 

Zu den Rasenplätzen teilt Herr Schmidt folgendes mit: Es gibt eine Vereinbarung (siehe SPAN), die über die Bespielbarkeit in öffentlichen Sportanlagen entscheidet. Gilt aber im Wesentlichen nur für die oberen Spielklassen (Bundesliga, 2. Bundesliga, Regionalliga bis hin zur Oberliga). Das Grünflächenamt entscheidet aus fachlicher Sicht über die Schließung von Rasenplätzen. Der Revierleiter schlägt vor und sein Vorgesetzter entscheidet, wenn nicht gesichert ist, dass der Sportplatz gefahrlos bespielt werden kann oder irreparable Schäden entstehen, dann wird die Anlage geschlossen. Das Amt trägt das dann weiter an den Verband oder an die betroffenen Vereine. Eine dritte Möglichkeit besteht, dass der Schiedsrichter meint, dass er nicht anpfeift, weil nicht auf der Rasenfläche gespielt werden kann, wenn die Spieler gefährdet sind und er die Verantwortung nicht übernehmen kann. Ausweichmöglichkeiten gibt es auf den Kunstrasenplätzen, die das Amt in entsprechender Zahl mit unterschiedlichen Qualitäten hat. Er gibt anschließend Erläuterungen zu den 3 Varianten von Kunstrasenplätzen.
Die Pflege der Rasenplätze wird vom Grünflächenamt übernommen und ist im entsprechenden Leistungskatalog festgehalten. Es gibt Pflegevorschriften für Sportrasen, die den Mitarbeitern im Fachamt zugängig sind. In den Pflegevorschriften ist enthalten, wie man düngt, wie eine Rasenregeneration zu erfolgen hat. Die Mitarbeiter des Grünflächenamtes mähen ein- bis zwei Mal in der Woche auf eine Rasenhöhe von 3,5 bis 3 cm. Die Mitarbeiter verfügen hier über eine entsprechende Technik. Der derzeitige Maschinenbestand sei ausreichend, aber veraltet und reparaturbedürftig.

 

Zur Vergabe und Hallenzeiten teilt Herr Schmidt mit, dass die Möglichkeiten sehr eingeschränkt sind. Die Vereine sind die Hauptnutzer. Die Vergabe erfolgt immer in Absprache mit dem Bezirkssportbund. Ein Vorschlag wird erarbeitet, dieser wird diskutiert . In der nächsten Woche tagt z.B. die Vergabe-Kommission. Dort wird man mit den Vereinen abstimmen, wie die Nutzungszeiten verteilt werden. Bei den 100 Sporthallen im Bezirk ist dieses Verfahren nicht praktikabel anwendbar. Hier entscheidet man am Runden Tisch und aus der Erfahrung heraus.
Herr Schmidt vermittelt, dass es rd. 250.000 Nutzungsstunden im Jahr gibt. Man muss ca. 10 % der Anträge negativ entscheiden, weil die Kapazitäten nicht ausreichend sind. Wir haben deshalb eine Vergaberichtlinie für Mitte geschaffen, wo eindeutig geregelt ist, nach welchen Kriterien die Vergabe erfolgen soll. Die Vergaberichtlinie wurde im Sportausschuss besprochen und bestätigt.

 

Herr BD Ruttke (CDU) meint, wenn man die Rasenplätze nicht pflegen kann, dann sperrt man diese einfach, weil keine Mittel zur Verfügung stehen.

 

Frau BV Matischok-Yesilcimen (SPD) bezieht sich auf eine negative Entscheidung bei den Anträgen und fragt, ob es andere Gründe gäbe. Herr Schmidt teilt mit, dass die Kapazitäten nicht ausreichen. Auch gibt es Vereine, die einen bestimmten Wochentag zum Trainieren bevorzugen. Man könnte die Nutzungszeiten ausweiten, denn ein Kunstrasenplatz ist nicht begrenzt auf 12 Nutzungsstunden am Tag ausgelegt. Mitte hat versucht auszuweiten, weil ein Bedarf vorhanden war. Die Vereine bestätigten, dass sie keine Übungsleiter vor 17.00 Uhr und nach 21.00 Uhr fanden. Hinzu kommt noch, je länger die Nutzungszeiten in den Abendstunden ausgeweitet werden, desto teurer wird alles und die Kosten steigen (wie Energieverbrauch).

 

Frau BV Schrader (Die Linke) bezieht sich auf die Kunstrasenplatze, die nur eine beschränkte Lebensdauer haben und fragt nach, woran der Bezirk denken muss, wenn er künftige Haushaltspläne aufstellt, welche Kosten auf den Bezirk kommen. Herr Schmidt teilt mit: International geht die Entwicklung zum Kunstrasen. Mit dem Haushalt habe man die Unterhaltung und Pflege von Sportanlagen beschlossen. Die gekürzten Mittel wurden wieder aufgestockt. Ob die Nachschau des Senats dem so folgen wird, kann er nicht sagen. Die Mittel sind begrenzt. Kunstrasen hält in der Regel zwischen 12 und 15 Jahre, wenn sie gepflegt werden und es hängt von der Nutzung ab. In Mitte hält Kunstrasen in der Regel zwischen 10 und 12 Jahre. 20 Plätze hat der Bezirk Mitte. Es gibt für die Bezirke ein Sanierungsprogramm vom Senat. Der Zuschlag erfolgt immer mehr in Richtung Schule. Hier muss man schauen und dafür sorgen, dass Schulsportstätten, die dem Vereinssport zugute kommen, dementsprechend in der Sanierung ihren Platz finden.

 

Frau BV Briest (Grüne) fragt, wer die Kosten trägt. Herr Schmidt teilt mit, dass die Kosten von der Schadensgröße abhängen. Eine größere Baumaßnahme ist in der Regel nicht sofort umsetzbar. Sie muss angemeldet werden und geht zu Lasten des Förderprogramms bzw. der Bauunterhaltung der Schulen oder aus dem Sportbereich, je nach dem, wer Vermögensträger ist. Kleine Schäden gehen zulasten der Unterhaltung von Sportflächen.

 

Herr BV Lüthke (SPD) dankt Herrn Schmidt für die umfangreiche Beantwortung seiner Fragen. Er fragt, ob es für die unterschiedlichen Sportstätten eine Berechnung gibt. Herr Schmidt bejaht und teilt mit, dass es für alle Sportprodukte eine Broschüre zum Nachlesen gibt. Er regt an, wenn sich die Ausschussmitglieder für die Kosten- und Leistungsrechnung interessieren, würde er intensive Frage in einem kleinen Kreis beantworten.

 

Herr BzStR Davids meint, dass man sich in den nächsten Jahren damit auseinander setzen muss, denn man habe immer mehr den Schulfreizeit- und Hortfreizeitbereich, der bis 18.00 Uhr geht. Die Horte fordern für ihre Freizeitgestaltung die Sporthallen. Probleme gibt es jetzt schon an den Schulen, denn die Kinder nutzen bis 18.00 Uhr die Schulen und die Sporthallen. Dem muss sich das Amt stellen. Vereine möchten die Hallen nutzen und haben Vorstellungen, wo sie nutzen möchten und hier kommt man in Schwierigkeiten. Deshalb kann man dem einen oder anderen Verein eine Sportstätte nicht anbieten. In den nächsten Jahren wird man sich dieser Situation mit den Freizeiteinrichtungen an den Schulen auseinander setzen müssen, denn die Schulen haben ein Recht darauf.

 

Auf die Fragen von Herrn BV Bertermann (Grüne) bezüglich IKT-Kosten teilt Herr Schmidt mit, dass es Bereiche gibt, in denen die Hausreinigung vom Amt durchgeführt wird und es gibt Bereiche, in denen Reinigungskosten auflaufen. Hausreinigungen werden ausgeschrieben. Die letzte Ausschreibung erfolgte in diesem Jahr. Die Sportstätten sind Bestandteil des Energiepools und sind dementsprechend auch umgerüstet worden. Zu den Betriebskosten werden die Antworten nachgereicht.

 
 

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