Auszug - Märkte auf dem Leopoldplatz Situationsbericht über die Stimmung der Händlerinnen und Händler sowie der Kundinnen und Kunden BE: Herr Kurt Mindt - Fa. B-B-M  

 
 
41. öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Arbeit
TOP: Ö 3.1
Gremium: Wirtschaft und Arbeit Beschlussart: erledigt
Datum: Mo, 25.10.2010 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:30 - 19:25 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Mindt führt aus, dass im Jahr 2009 viel über den Markt am Leopoldplatz gesprochen wurde

Herr Mindt führt aus, dass im Jahr 2009 viel über den Markt am Leopoldplatz gesprochen wurde. Es gab auch unterschiedliche Meinungen dazu. Nach nunmehr zehn Monaten möchte er gerne über die aktuelle Situation berichten. Der Öko-Markt und der normale Markt wurden zusammen gelegt. Diese Zusammenlegung wurde von den Kunden positiv aufgenommen, da das Erscheinungsbild geordneter, schöner und ansprechender geworden ist. Die Öko-Händler hatten im Vorfeld ihre Bedenken zur Zusammenlegung geäußert. Aber die zehn Monate haben gezeigt, dass es keinen Einbruch bei den Händlern und/oder bei den Kunden gegeben hat. Ebenso wurde auf diesem Markt eingeführt, dass sich die Händler mit dem Betreiber monatlich zusammen setzen und Probleme besprechen. Auch wenn neue Händler auf den Markt kommen sollen, wird dies in diesem monatlichen Treffen besprochen. Die Stimmung unter den Händlern ist sehr positiv. Die Kunden haben den Markt, so wie er sich jetzt zeigt, angenommen. In der Mitte des Marktes gibt es ein Zelt mit Bänken, wo sich die Kunden hinsetzen, ausruhen und miteinander sprechen können. Insgesamt kann gesagt werden, dass die Umgestaltung positiv zu bewerten ist. Dennoch möchte er darauf hinweisen, dass der Leopoldplatz, was die Händler betrifft, kein unproblematischer Standort ist. Neue Händler zu integrieren, ist teilweise sehr schwierig. Deshalb können neue Händler in der Anlaufphase unentgeltlich auf dem Markt stehen. Erst wenn das Signal der Händler kommt, ich habe meine Kunden und es lohnt sich, wird ein Gespräch über die Standgebühren geführt. Für Herrn Mindt selbst ist dies als Marktbetreiber nicht ganz unproblematisch, da die Ertragssituation auch für ihn sehr schwierig ist. Er ist froh, wenn er das Jahr kostendeckend abschließen kann. Aber dennoch ist er der Auffassung, dass man den Leopoldplatz langfristig sehen muss.

Ein zweiter Teil der Problematik auf dem Leopoldplatz ist die Randgruppe von Drogensüchtigen und Alkoholikern. Herr Mindt hat hier auch persönlich einen Umdenkprozess mitgemacht. Seine frühere Meinung war knallhart, dass diese Randgruppe entfernt werden muss. Mit der Zeit ist er aber dazu übergegangen, mit den Leuten ins Gespräch zu gehen. Er hat festgestellt, dass dies sehr positiv verläuft. Auf dem Platz selbst wird kein Alkohol getrunken und auch die Händler und die Kunden werden in Ruhe gelassen.

Bei der Einrichtung des Trödelmarktes ist ebenfalls ein Fehler unterlaufen. In den früheren Jahren hatte dieser Trödelmarkt einen relativ guten Stellenwert. Nachdem er für ca. ein Jahr ausgesetzt wurde, hatten die Nazarethkirchengemeinde und Herr Mindt die Vorstellung, dort einen hochwertigen Kunst- und Trödelmarkt zu installieren. Das ist jedoch gründlich daneben gegangen. Man hätte dies in der Form nicht knallhart von einen Tag auf den anderen durchziehen dürfen (z.B. musste jeder Stand einheitlich aussehen). Das wollten sich die Trödler/Händler nicht vorschreiben lassen. Am Anfang waren 55 Stände beteiligt. Zum trödeln gehört eben auch, dass Kisten herumstehen, in denen man stöbern kann. Das hatte jedoch die Folge, dass viele Händler den Markt wieder verlassen haben. Nunmehr ist man dabei, den Trödelmarkt wieder langsam aufzubauen. Auch die Kirchengemeinde hat ihr Einverständnis gegeben.

 

Herr Lehmann hätte gerne gewusst, wie Herr Mindt die Schwierigkeiten des Marktes (z.B. entgeltfreie Standmiete) langfristig beurteilt.

 

Herr Mindt teilt mit, dass der Standort langfristig positiv zu bewerten ist. Mit der entgeltfreien Anlaufphase hat er ja auch Erfolg. Einige Händler können mittlerweile ihre Standgebühr entrichten, da sie sich eine Stammkundschaft aufgebaut haben. Somit sieht er diese Vorgehensweise als richtig an. Auch für die Zukunft sieht er diesen Markt als einen wichtigen Bestandteil des Leopoldplatzes und der Müllerstraße. Er selbst ist Mitglied in der Stadtteilvertretung Aktives Stadtzentrum Müllerstraße und bekommt von dort das Gefühl, dass es sich lohnt, in der Richtung weiter zu machen.

 

Herr Koch hat den persönlichen Eindruck, dass hier durch die Bänke, die in der Mitte stehen, eine besondere Marktsituation in diesem Mikroorganismus entstanden ist. Ebenso findet er es sehr schön, dort auch ältere Weddinger Bewohner zu sehen. Dadurch ist eine gewisse Pluralität erkennbar. Auch die verschiedenen Bevölkerungsgruppen findet er sehr angenehm. Herr Koch bezieht sich auf die Verknüpfung mit dem Aktiven Stadtzentrum und fragt nach, ob es schon Überlegungen gibt, das Aktive Stadtzentrum auch zu nutzen, um die bestehenden Probleme (z.B. Gestaltung der Platzfläche, Platzmanagement, Marketing) zu besprechen bzw. anzugehen.

 

Herr Mindt teilt mit, dass dies noch nicht angedacht ist. Aber er glaubt, dass die Instandsetzung bzw. die Neugestaltung des Leopoldplatzes einen positiven Effekt haben wird und sich auch auf den Markt auswirken wird.

 

Frau Matischok-Yesilcimen bedankt sich bei Herrn Mindt für die Ausführungen.


 

 
 

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