Herr BzStR Gothe teilt einleitend mit, dass eine
Einladung zum 4. Tag an der Panke an die Mitglieder des Umweltausschusses
verschickt wurde. Die Veranstaltung findet am 24.11.2009 im Rathaus Pankow
statt.
Anschließend wird über den Stand der Planungen und der Umsetzung der
EU-Wasserrahmenrichtlinien informiert.
Frau Wolter und Herr Rehfeld-Klein, Leiter der Gruppe
Wasserwirtschaftliche Grundlagen und Planungen, Landeshydrologie,
Koordination Europäischer Wasserrahmenrichtlinie, beide von der
Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz bedanken sich
für die Einladung. Vor einem Jahr wurde dem Ausschuss schon einmal darüber
berichtet. Herr Rehfeld-Klein betont, dass im Zuge der Wasserrahmenrichtlinie
nicht nur an der Panke gearbeitet wird, sondern es gibt auch andere Projekte.
Sollte Interesse bestehen, können sich die Ausschussmitglieder in einer
mitgebrachten Broschüre über das gesamte Maßnahmeprogramm Berlin informieren.
Zum Konzept selbst wird mitgeteilt, dass es fertig sei und auf dem „4. Tag
der Panke“ vorgestellt wird.
Die Kurzfassung des Projektes wurde verteilt und kann nachgelesen werden.
Herr Wegner vom Ingenieurbüro „Landschaft planen + bauen“,
stellt anhand einer Powerpoint-Präsentation das Konzept vor und beantwortet
Fragen der Ausschussmitglieder.
Anschließend wird darüber berichtet, wie das Projekt in
der Öffentlichkeit ankommt. 2003 wurde mit einer Öffentlichkeitsarbeit
begonnen und es wurde der 1. Tag der Panke durchgeführt. Auch wird die
Kooperation zwischen den Behörden hervorgehoben. Die Senatsverwaltung bedankt
sich beim Bezirksamt Mitte für ihre große Unterstützung bei dem Vorhaben.
Es wird weiter bereichtet, dass neben den Tagen der Panke auch die Beteiligungswerkstätten
eine wichtige Rolle gespielt haben. Die Bürger/innen konnten an Gesprächen
teilnehmen und konnten ihre Wünsche äußern. Bei einer zweiten
Beteiligungswerkstatt wurden die Ergebnisse vorgestellt. Neu dabei ist das
Pankespiel. Es wurde ein interaktives Computerspiel für Kinder hergestellt,
um zu erläutern, warum eine Wasserrahmenrichtlinie notwendig ist und warum
die Gewässer ökologisch verbessert werden müssen.
Anschließend wird die Pankebroschüre vorgestellt.
Auch hier wird betont, dass die Zusammenarbeit hervorragend funktionierte.
Die Broschüre ist bei der Senatsverwaltung erhältlich.
Während der Bauplanung fand eine erste Informationsveranstaltung statt. Ein
Abschnitt ist in die Entwurfsplanung gegangen (zwischen Bürgerpark und
Schlosspark Niederschönhausen). Dieser Abschnitt wird zuerst gebaut.
Herr BV Hortig (CDU) dankt für die Ausführungen. Auf die
Frage, in wie weit mit der Organisation Pankgrafen zusammen gearbeitet wird,
kann nicht geantwortet werden.
Anschließend wird auf die Abhängigkeit der Projekte
hingewiesen. Klar dabei ist, wenn die eine Maßnahme nicht kommt, kommt auch
die Maßnahme in Mitte nicht. Das Gestaltungskonzept hängt davon ab, ob diese
Maßnahme umsetzbar sei. Eine Kostenschätzung wurde vorgenommen. Ein entsprechender
Antrag wurde an das Abgeordnetenhaus im Zuge der Haushaltsplanung 2010/2011
und Folgejahre zur Finanzierung des Projektes gestellt. Jetzt muss abgewartet
werden, was die 3. Lesung bringt. Das gesamte Projekt wird ca. 17 Mio. €
kosten. Umweltentlastungsfördermittel aus dem EU-Topf sollen auch in Anspruch
genommen werden. Man denkt, dass das auch eine Maßnahme sei, die in die
Kulisse des Umweltentlastungs-Programms hineinpasst. Die Mittel sind
beantragt. Man muss sich mit Brandenburg abstimmen, auch muss ein
Planfeststellungsverfahren durchgeführt werden. Eine Beteiligung der Träger
öffentlicher Belange (TÖB) wird es geben. Weiterhin wird eine
Umweltverträglichkeitsuntersuchung gemacht werden müssen. Betont wird auch,
dass es auch Umsetzungs- und Projektrisiken geben wird.
Anschließend wird darauf hingewiesen, dass es ein Projekt
gibt, welches vorgezogen wird, damit die Maßnahmen für die Gestaltung in
Pankow gegeben sind. Das in Berlin verfolgte Konzept ist in der vorgestellten
Broschüre beschrieben – Sanierung des gesamten innerstädtischen Mischsystems
mit der Zielstellung die Mischwasserüberläufe in die Gewässer zu minimieren
-. Zur Erläuterung wird mitgeteilt, dass in ein Kanalnetz Regen- und Abwasser
eingeleitet wird. Bei entsprechendem Starkregenereignissen ist das System
nicht fähig, diese Mengen aufzunehmen und es kommt zu Übertritten von
ungereinigtem Abwasser in die gesamten Gewässer Berlins, auch in die Panke,
in die Planabschnitte hinein, die jetzt gestaltet werden müssen. An dieser
Stelle muss man eine Maßnahme umsetzen, die diese Mischwassereinläufe auf ein
halbwegs erträgliches Maß reduziert. Insgesamt sind in Berlin 140 Tsd.
Kubikmeter Stauraum noch zu errichten und in den Untergrund zu bringen mit
den verschiedensten Maßnahmen.
Weiterhin wird darauf hingewiesen, dass bei den Berliner
Wasserbetrieben am 20.11.2009, ab 9.00 Uhr, ein erstes behördeninternes
Abstimmungsgespräch stattfinden wird. Die Berliner Wasserbetriebe werden
technische Varianten vorstellen, wie man diesen Stauraum unterirdisch
technisch, aber auch von der Örtlichkeit her in unterschiedlichen
Ausführungen platzieren kann. Auch soll darüber gesprochen werden, welche
Auswirkungen und Beeinträchtigungen während der Bauzeit verbunden wären. Die
Maßnahme wird unterirdisch im Tunnelverfahren ablaufen. Es geht um
Kopflöcher, um Baustelleneinrichtungen, die zwei Jahre gewisse Flächen in
Anspruch nehmen.
Herr BV Dr. Schulze (CDU) fragt, ob in der trockenen Jahreszeit mit
Mischwasserüberflüssen im Mauerparkbereich gespeist wird. Antwort: Das
Problem der Mischwasserüberläufe hat wenig zu tun mit der
Niedrigwasserführung. Wenn die Mischwasserüberläufe anspringen, kommen ein
bis zwei Stunden 5 bis 8 Kubikmeter Wasser, die die Panke herunter laufen.
Herr BV Lehmann (Grüne) möchte in diesem Zusammenhang
wissen, ob rein bauliche Maßnahmen vorgesehen sind, die zwar unterirdisch
laufen, aber es gibt einige neue Überlegungen, wo solche Auffangbecken
tatsächlich bereits im Kanal platziert werden können, wenn er breit genug
ist. Antwort: Vom Grundsatz her gibt es vier Grundtechnologien, die in Berlin
verfolgt werden. Riesige unterirdische Becken kann man nicht überall bauen,
sie sind sehr teuer. Seit ca. 6 Jahren gibt es Kanäle, die einen Querschnitt
des Raumes haben, werden aber nicht genutzt, weil es keine
Steuerungseinrichtungen gibt, die bei Regenfall diese Stauräume entsprechend
aktivieren. Derzeit werden Stauraumklappen eingebaut, die Prozessor gesteuert
sind mit verschiedenen Informationen und die im Regenfall aufklappen. Das
Stauvolumen wird bis zum Scheitel aktiviert. Man kann so mit einer
kostengünstigen Maßnahme solche Speichervolumina für den Regenwetterfall
bereit stellen. Weiterhin wird darüber berichtet, dass es eine ähnliche
Grundtechnologie
gibt, und zwar die Errichtung von Speicherbecken im
Bereich der Spree.
Die Frage von Herrn BV Koch (SPD) wo dieses Becken geplant
ist, kann nicht beantwortet werden.
Der Vorsitzende, Herr Jaath, dankt für Vorstellung des
Projektes und für die Beantwortung der gestellten Fragen.
|