Auszug - Neuer Park Güterbahnhof Moabit BE: Bezirksamt, Büro Dagenbach
Der Vorsitzende, Herr Jaath, begrüßt Frau
Schröder vom Büro Glaser und Dagenbach. Herr BzStR Gothe teilt einleitend mit, dass das
Büro Glaser und Dagenbach bereits den Zellengefängnispark am Hauptbahnhof
baute. Der Park gewann vor zwei Jahren den Landschaftsparkpreis. Anschließend
berichtet Frau Adam, Bereichsentwicklungsplanung des BA, zum bisherigen
Verfahren: Es wurde ein konkurrierendes landschaftsplanerisches
Wettbewerbsverfahren mit drei Landschaftsplanungsbüros durchgeführt.
Beeindruckend dabei war, dass alle drei Landschaftsplaner ähnliche Ideen
hatten, obwohl sie unabhängig voneinander arbeiteten. Es wurde eine
halböffentliche Veranstaltung mit Trägern aus dem Gebiet durchgeführt. Die
Träger sollten aus ihrer Sicht sagen, welche Bedarfe es im Gebiet Moabit-West
und Moabit-Ost gibt. Anschließend fand eine öffentliche Veranstaltung im
Bredowtreff statt. Im Januar 2009 wurde die Auswahl des Sieger-Entwurfs
getroffen mit einer vorangehenden intensiven Diskussion über die einzelnen
Planungen. Man hat sich dann entschieden, das Büro Glaser und Dagenbach weiter
zu beauftragen. Im April 2009 fand eine weitere Bürgerveranstaltung im SOS Kinderdorf
in der Waldstraße statt. Dort wurde die überarbeitete Planung vorgestellt. Anschließend stellt Frau Schröder den
überarbeiteten Vorentwurf des Moabiter Stadtgartens vor. Der Stadtgarten
befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs zwischen
Siemensstraße und der neuen Umgehungsstraße. Im Anschluss daran befindet sich
der Westhafen. Anhand von Folien und Fotos stellt sie die 4 Bereiche des neuen
Stadtgartens vor und gibt Erläuterungen dazu. Der Vorsitzende, Herr Jaath, dankt für die
Vorstellung und eröffnet die Diskussion. Herr BV Koch (SPD) bezieht sich auf die
Radwegeverbindungen von der Siemensstraße zur Planstraße und meint, dass er das
nicht sinnvoll findet, denn die Planstraße führt weiträumig zur Siemensstraße.
Zu den geplanten Obstbäumen meint er, dass diese sehr pflegeintensiv seien (Obstbaumschnitt).
Er fragt, wie das Bezirksamt bezüglich des Pflegeaufwandes damit umgehen wird.
Weiterhin fragt er, ob man darüber diskutierte, ob man hier Anwohner/innen
einbinden könnte. Herr Koch könnte sich vorstellen, dass man Anwohner/innen
findet, die beispielsweise Fallobst einsammeln. Herr BzStR Gothe stimmt Herrn Koch dahingehend
zu, dass der Weg keine sinnvolle Radverkehrsbeziehung darstellt. Herr Gothe
betont, dass der neue Gewerbestreifen zwischen der neuen Gewerbestraße und der
alten Siemensstraße sehr lang und schlecht vernetzt sei. Deshalb meint das BA
Mitte, wenn man den Park schon so gestaltet, dass er abends abgeschlossen wird,
sollte man doch dafür sorgen, dass es dort eine Durchwegungsmöglichkeit sowohl
für Radfahrer/innen als auch Fußgänger/innen geben sollte. Herr BV Greiner (Grüne) bezieht sich auf das
Gewerbegebiet und möchte wissen, wie der neue Park geschützt wird gegen Lärm
oder anderen Immissionen insbesondere auf der Westseite, wo sich ein großer
Gastronomiegroßhandel befindet. Frau Schörder teilt mit, dass sich an der Ost-
und Westseite eine Baumreihe befindet und darunter gibt es eine Unterpflanzung.
Herr Gothe stimmt Herrn Greiner dahingehend zu,
dass ein Gewerbegebiet nicht optimal sei, es war aber Teil des
Gesamtkompromisses. Auch wird der Park durch den Gastronomiegroßhandel
belastet. Die Lieferzone liegt aber etwas tiefer als der Park. Hier gibt es
einen Mauerabsatz, der dazu führt, dass es nicht unmittelbar in den Park
hineinwirken wird. Das BA ist auch dabei, im Rahmen des vorhabenbezogenen
Bebauungsplans für den Gastronomiegroßhandel zu überlegen, was man noch tun
könnte, um Schallemission zu verhindern. Auf der östlichen Seite befindet sich
ebenfalls Gewerbe. Dort kann es auch zu einer Gewerbeintensivierung kommen,
wenn sich dort die Grundstücke anders entwickeln. Herr BV Lehmann (Grüne) dankt für die
Vorstellung. Herr BD Schug (SPD) fragt, ob ein Konzept des
Pächters vorliegt. Frau Adam teilt mit, dass die Kunstrepublik e.V. das Gebäude
übernimmt. Der Pächter wurde über ein Interessenbekundungsverfahren ausgewählt.
Das Gebäude setzt sich aus einem eingeschossigen Teil und einem
zweigeschossigen Teil zusammen. Im zweigeschossigen Teil sollen Ateliers und
Atelierwohnungen entstehen. Die Wohnungen sollen als Ateliers für Gäste aus dem
Ausland genutzt werden. Der eingeschossige Teil soll so ausgebaut werden, dass
es dort einen gemeinsamen Raum für unterschiedliche Nutzungen geben wird. Die
Kellerräume sollen teilweise als Ateliers und teilweise als Probenräume für
Musiker genutzt werden. Herr BV Koch (SPD) merkt an, dass man die Wände
akustisch so ausrüsten sollte, dass der Schall in eine bestimmte Richtung
geleitet wird. Weiterhin könnte man schauen, ob man (er bezieht sich auf
Spielgeräte für Erwachsene) für türkische Senioren/innen etwas entwickeln
könnte. Herr Dr. Schulze (CDU) fragt, ob die Immobilie
baurechtlich und langfristig voll abgesichert ist und ob im B-Plan die Nutzung
in Frage gestellt wird. Herr BzStR Gothe teilt mit, dass man nicht verhindern
kann und spätere Bezirksverordnetenversammlungen können anregen, dass man die
Grünfläche wieder aufhebt und zu einem Gewerbegebiet macht und es verkauft. Er
betont, dass im Bebauungsplan diese Grünanlage erst einmal gesichert sei. Die
Nutzungen im Gebäude sollen möglich sein und werden in geeigneter Form
festgesetzt. Frau BV Hilse (CDU) fragt, wie sich das
Bezirksamt den praktischen Ablauf eines Bürgergartens vorstellt. Was geschieht,
wenn sich nicht genügend Bürger/innen finden, die sich langfristig binden. Wie
sieht der Garten dann aus. Weiterhin fragt sie, ob mit dem Gartengestalter des
Großmarktes Kontakt aufgenommen wurde hinsichtlich der Mauergestaltung.
Abschließend möchte sie wissen, mit welchen laufenden Pflegekosten man für
diese zusätzliche Grünanlage rechnet, die aus dem Bezirkshaushalt geleistet
werden müssen. Herr BzStR Gothe teilt mit: Mit dem Betreiber des Gebäudes wird
ein Erbbaupachtvertrag abgeschlossen; er muss einen monatlichen Zins und die
anfallenden monatlichen Betriebskosten zahlen. Weiterhin wird geschätzt, dass der
Pächter Parkpflegearbeiten im Gegenwert von 12 Tsd. € pro Jahr leistet.
Natürlich gibt es Parkpflegearbeiten, die man nicht übertragen kann (Bäume
begutachten, ob sie noch standfest sind und Baumbeschnitt) und die das
Baumrevier vornimmt. Das Bezirksamt ist zuversichtlich wie sich die
Nutzungsmöglichkeiten entwickeln werden. Herr BV Mahr (SPD) hofft, dass man kaum
Vandalismusschäden haben wird. Er bezieht sich auf den Schulgarten der
James-Krüss-Grundschule und meint, dass es schon andere Schulgärten im Areal
Quitzowstraße, Birkenstraße, Bremerstraße gibt. Er fragt, ob der Schulgarten
für die James-Krüss-Grundschule ein Denkmodell sei. Sollte das ausgeführt
werden, stellt sich die Frage, was mit dem anderen Schulgarten geschieht. Herr
BzStR Gothe meint, dass die anderen Schulgärten allen Schulen im Bezirk Mitte
zur Verfügung stehen. Der Einzugsbereich für diesen Schulgarten ist größer.
Hier sollten alle Schulen in Moabit einen Vorteil haben. Die
James-Krüss-Grundschule ist eine Schule, die direkt vor dem Stadtgarten liegt
und deshalb ist es sinnvoll, speziell mit dieser Schule, ein festes Projekt in
Form einer Parzelle zu machen. Herr Gothe sieht hier keinen Widerspruch. Das
heißt aber nicht, dass andere Schulgärten aufgegeben werden. Herr BD Schug (SPD) fragt nach dem Zeitplan.
Wann beginnt die erste Bebauung des Parks und wann ist mit der Fertigstellung
des Parks zu rechnen. Frau Adam teilt mit, dass das Planungsbüro die
Bauplanungsunterlagen erstellt. Auf dieser Grundlage können die Fördergelder aus
Stadtumbau-West-Mitteln beantragt werden. Geplant ist, dass Gelder in 2010/11
von der Senatsverwaltung zur Verfügung stehen. Jetzt muss man abwarten. 2011
wird mit der Bebauung angefangen. Parallel dazu läuft das Verfahren mit der Kunstrepublik
e.V. Ende 2011/Anfang 2012 soll der Park fertig gestellt sein. Herr BV Lehmann (Grüne) fragt, ob die
Modalitäten: Abwasser, Wasser, Strom geregelt sind und ob eventuell Kosten für
die Kommune auftreten. Herr BzStR Gothe meint, dass das alles geregelt und
bedacht wurde. Für so ein Planungsprozess wird ein Büro ausgewählt, welches
dafür geeignet sei. Der Vorsitzende, Herr Jaath, dankt den
Vortragenden und für die Beantwortung der gestellten Fragen. |
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