Auszug - Budgetierungsergebnisse 2005 / Zuweisung 2007 BE: Herr Bothe
Frau Wildenhein-Lauterbach merkt an, dass den Mitgliedern Unterlagen zugegangen sind, jedoch nicht in dem Umfang, wie man es sonst gewöhnt ist. Herr
Bothe teilt mit, dass man sich aus der Sicht des Steuerungsdienstes außerordentlich
gescheut hatte, die Tabelle, die schon im Vorfeld dem Hauptausschuss zugemailt
wurde, überhaupt zu erstellen, weil sie in Bezug auf die Aussagefähigkeit des
Produktsummenbudget 2007 gegenüber dem Produktsummenbudget 2006 und den
Vorjahren mit außerordentlichen Vergleichsschwierigkeiten behaftet ist. Das
Bezirksamt ist davon ausgegangen, dass das Endergebnis beim
Produktsummenbudget, der ja nur ein ganz kleiner Teil dessen ist, was man als
Zuweisung in den Haushalt gestellt bekommt, dass diese Summen/Gegenüberstellungen
tatsächlich als Entwicklung betrachtet werden konnten, so ist das im Verhältnis
der Produktsummenbudgets von 2006 zu 2007 praktisch überhaupt nicht mehr der
Fall. Das hängt u.a. mit den drei großen Entwicklungen in Berlin zusammen. Zum
Einen nur zu einem relativ kleinen Teil der Entwicklung im Schulbereich,
nämlich der Zusammenführung von Dienstleistungen des Kitabereichs in den
Schulbereich. Das hat ja erst mit der zweiten Jahreshälfte 2005 Eingang in das
Produktsummenbudget bzw. in die Kosten- und Leistungsrechnung gefunden. Es
hatte aber natürlich im Hinblick auf die strukturellen Fragen der
Produktlandschaft im Jahre 2007 erhebliche Auswirkungen. Der viel größere
Bereich ist die Veränderung im Rahmen der Hartz IV-Gesetzte. Hier hat es
dramatische Auswirkungen in der Produkterledigung des Jahres 2005 gegeben, so
dass die Betrachtung der Produkte im Bereich der Sozialhilfe und der
Jugendhilfe an dieser Stelle zu erheblichen Verwerfungen innerhalb der
Kostenlandschaft geführt haben. Auch die Veränderung des Produktkatalogs selbst
ist daran schuld, dass die Zahlen der Jahre nicht mehr miteinander vergleichbar
sind, denn das Jahr 2005 hat im Hinblick auf die Grundlagen für 2007 das erste
Mal den gesamten Transferbereich in die medianbudgetierte Produktbetrachtung
gebracht. Insofern hat eine Verschiebung zwischen den Teilen der Zuweisung aus
dem ehemaligen kameralen Teil der Transferzuweisung in Richtung auf das
Produktsummenbudget stattgefunden, gleichzeitig aber auch die Herauslösung von
Einzelteilen der Transferleistungen durch Sonderberechnungen. Das war die
Hauptschwierigkeit, die man im Produktsummenbudget hatte, nämlich eine große
Anzahl von Sonderberechnungen, die sich mit dieser Umstrukturierung der
Bezirkslandschaft auseinander gesetzt hat. Herr Bothe möchte nur ganz kurz
darauf eingehen, was sich bei den Transferprodukten abgespielt hat. Die gesamte
Hilfe in besonderen Lebenslagen ohne Krankenhilfe, die Krankenhilfe selbst, die
Transferleistungen im Bereich der Unfallkasse und die Leistungen im
Psychiatrieentwicklungsprogramm sind neu in das Produktsummenbudget
hineingekommen. Das sind keine kleinen Beträge, sondern das sind erhebliche
Umfänge. Allerdings hat die Senatsverwaltung für Finanzen im Einvernehmen mit
dem Bezirk auch gesagt, dass in diesem großen Transferbereich aufgepasst werden
muss, dass es durch die reine Lehre Median oder Zuweisungspreis x Menge in
diesen Bereichen nicht zu Umverteilungseffekten kommt, die die Bezirke nicht
mehr tragen können. Somit haben an dieser Stelle Sonderberechnungen
stattgefunden, die außerhalb des medianorientierten Produktsummenbudgets zur
einer Sonderzuweisung im Rahmen des Produktsummenbudgets geführt haben. Das
vorgelegte Material ist somit nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was sich im
klassischen Produktsummenbudget in irgend einer Weise bewegen kann. Deshalb
kann man im Augenblick auch sagen, dass diese Beträge erst in den Jahren 2008
und 2009 wieder miteinander vergleichbar sein werden, wenn man davon ausgehen
kann, dass eine Entwicklung entsteht, die zur Konsolidierung der Produkte
führt, die man im Rahmen des medianbudgetierten Produktsummenbudget auch
tatsächlich bekommen wird. Deshalb scheut sich Herr Bothe außerordentlich, hier
eine Vergleichszahl oder eine Vergleichsbetrachtung heranzuziehen. Eigentlich
müsste hinter der dritten Spalte der Tabelle ein dicker roter Stricht gemacht
und gesagt werden, jetzt beginnt an dieser Stelle das Leben im Hinblick auf das
Produktsummenbudget wirklich neu. Denn alle anderen Daten, die davor liegen,
haben eine vollkommen andere Produktstruktur und eine vollkommen andere
Berechnungsstruktur. Der Vergleich wurde aber trotzdem gemacht, weil es eine
Reihe von Produktlinien gibt, insbesondere im Verwaltungsbereich, in denen
natürlich so etwas wie kontinuierliche Betrachtung der einzelnen Produkte
möglich ist. Und da zeigt sich dann eine leichte Aufwärtstendenz in der Frage
des Erfolgs von Kostensenkung. Das ist nicht überall der Fall. Das hat auch zu
Verschiebungen geführt. Aber es kann festgestellt werden, dass das
Produktsummenbudget für die reinen Verwaltungsprodukte im Vergleich zu den
Vorjahren keine negativen Aspekte erbracht hat, sondern einen leichten
positiven Effekt, so dass man durchaus sagen kann, dass hier ein gewisser
Erfolg in der Reduzierung von Kosten bei den Verwaltungsprodukten stattgefunden
hat. Um jedoch die Gesamtentwicklung zu betrachten, ist es letzten Endes an
dieser Stelle so marginal, dass man sich gescheut hat, dem Ausschuss einzelne
Produkte vorzulegen, sondern man hat sich auf die Produktbereiche bezogen, weil
man zunehmend dazu übergehen muss, hier eine Saldierung der einzelnen
Produktergebnisse miteinander anzustellen. Das könnte möglicherweise auch eine
Rolle beim Ergänzungsplan 2007 spielen. Hier geht man davon aus, dass man die
Produktbereiche in ihrer Entwicklung betrachtet. Weiterhin ist man dabei, die
TOP 30-Produkte, also die Produkte mit den höchsten finanziellen Auswirkungen
und der höchsten Differenz zu den angemeldeten budgetwirksamen Kosten,
weiterhin zu untersuchen und auch die Gespräche mit den Bereichen weiter
fortzusetzen, um hier Optimierungspotentiale sowohl insbesondere beim
Personaleinsatz als auch bei den Geschäftsprozessen zu erlangen. Herr
von Dassel fragt nach, ob er es richtig versteht, dass es sich um die Differenz
handelt zwischen dem, was man wirklich ausgibt und dem, was der Senat nach
Kenntnis der durchschnittlichen Kosten dem Bezirk zuweist. Also würde das
bedeuten, dass im Jahre 2007 ein Defizit von ca. 23 Mio. € erwartet wird aus
den produktsaldierten Leistungen. Herr
Bothe muss diese Frage mit einem klaren „Jain“ beantworten. Insbesondere in den
großen Bereichen Soziales und Jugend hat es zu Verschiebungen in der
Produktberechnung geführt. Das, was an dieser Stelle in den Produktbereichen
der Sozialhilfetransferleistungen drinsteht, taucht an anderer Stelle des
Produktsummenbudgets als Sonderkalkulation wieder auf. Hier wurden manche
Produkte nicht an der Stelle budgetiert, wo sie im medianorientierten
Produktsummenbudget auftauchen müssten, sondern in einer Summe, die bei der
Produktbudgeterrechnung insgesamt an anderer Stelle wieder auftaucht. Das
Produktsummenbudget hat ein Gesamtvolumen von 396 Mio. €. 223 Mio. € davon sind
medianorientiert. Fast die Hälfte des Produktsummenbudgets, was auf all diesen
Produkten beruhte, ist durch Sonderkalkulationen neu dargestellt worden. Das
macht die Sache so außerordentlich schwierig. Da wurden Produkte geteilt, die
in ihrem Verwaltungsteil im Produktsummenbudget geblieben sind, in ihrem
Transferteil aber, der integraler Bestandteil des Produktes ist, in die
Sonderberechnung hineingegangen sind. Somit macht es keinen Sinn, die
Summierung zu betrachten, weil sie an der Stelle wirklich zu unterschiedlichen
Ergebnissen aus der Systematik der Berechnung geführt hat. Nur bei den
Produkten, bei denen man wirklich annehmen kann, dass da keine
Transferleistungen drinstecken, kann man davon ausgehen, dass die Aufsummierung
dieser Produkte tatsächlich die Differenz zwischen der Anmeldung der
budgetwirksamen Kosten und der Zuweisung auf diesen Produktbereich
wiedergegeben wird. Da stimmt die Annahme von Herrn von Dassel, dass hier ein
Budgetierungsnachteil durch die Medianbildung entstanden ist und den der Bezirk
in irgend einer Weise auszugleichen hat. Herr
von Dassel fragt nach, ob man das nochmals nachreichen kann, wenn gesagt wird,
man kann es relativ klar unterscheiden. Er hätte gerne gewusst, welcher Bereich
das ist. Und wenn er die Ausführungen von Herrn Bothe richtig verstanden hat,
dann kann dem Bereich Soziales nicht vorgeworfen werden, dass das Defizit von
14,5 Mio. €, das dem entspricht, was im Abschlussbericht deutlich geworden ist,
dass es im Prinzip in die richtige Richtung geht. Dieser Vorwurf wäre dann
falsch. Herr
Bothe bestätigt, dass der Vorwurf falsch wäre. Es kann davon ausgegangen
werden, dass Transferleistungen so gut wie nicht auftreten in den Bereichen LuV
Bürgerdienste, Plan- und Leitstelle (da ist er sich nicht ganz so sicher),
Weiterbildung, Bibliotheken und Kultur, Schule und Sport (mit Hinweis auf
Sonderberechnungen im Hinblick darauf, dass Schulen zusammengeführt wurden),
Vergabestelle Wirtschaftsförderung, SE GDM (soweit sie externe Produkte
bearbeitet), LuV Ordnung- und Gewerbe, LuV Planen und Genehmigen, LuV
Vermessen, Umwelt und Natur und im LuV Bauen. Da sind mit großer
Wahrscheinlichkeit keine Transferleistungen enthalten. Diese LuVs können im
Hinblick auf das Budgetierungsergebnis sehr wohl mit dem vorherigen verglichen
werden. Da kann man eine Zeitreihe bilden und sagen, so sieht euer Verlust oder
eurer Ergebnis gegenüber den Vorjahren aus. In den anderen Bereichen,
insbesondere Gesundheit, Jugend und Soziales, kann man diese Aussage nicht
treffen. Herr
von Dassel fragt betreffend das LuV Schule und Sport nach, ob immer noch das Problem
besteht, dass die Gebäude in Mitte höher bewertet werden als in
Mahrzahn-Hellersdorf oder Spandau und damit quasi das Budgetierungsergebnis von
Mitte verhagelt. Herr
Bothe bejaht die Frage. Es gibt im Augenblick zwei Effekte, die das Ergebnis
noch nicht verbesserten hatten. Gegenüber 2006 musste sogar noch eine Korrektur
hingenommen werden, weil man ursprünglich mit einer eigenen Berechnungsmethode
die Gebäudewerte angepasst hatte. Das wurde verworfen und führte zu einer
negativen Korrektur. Das ist aber belanglos. In der Tat gibt es auf der einen
Seite das Problem, dass die Schulgebäude erst im Laufe des Jahres 2006 im
Hinblick auf ihren Gebäudewert neu bewertet werden können. Es gibt da ein
Verfahren, das zwischen den Bezirken vereinbart ist, wo die Schulen, die
besonders aus dem Durchschnitt der Gebäudewerte herausragen, tatsächlich
analytisch neu zu betrachten und mit ihren Gebäudewerten neu zu einzustellen
sind. Diese Aufgabe wird aber voraussichtlich erst Ende 2006 abgeschlossen
sein. Und dann gibt es noch einen Infrastrukturkostennachteil bezogen auf
bestimmte Schultypen, die im Hinblick auf ihre Nutzung besonders intensiv
Nachteile erbringen (z.B. höhere Kosten bei Teppichboden). Da gibt es eine ganz
Reihe von Schulen, die solche Nachteile mitbringen. Man hat auch keine
wirkliche Idee, wie man diesem Dilemma begegnen kann, solange an dieser Stelle
Schulpolitik im Hinblick auf Unterrichtspolitik und Gebäudeverwaltung sich
gegenüber stehen. Der Grundschulbereich ist an dieser Stelle ziemlich ausgeglichen.
Aber die Oberschulen, insbesondere die Gymnasien, reißen wirklich aus. Herr
Scholz hätte gerne gewusst, ob dies Auswirkungen auf den Ergänzungsplan 2007
hat. Herr
Dr. Heuer teilt mit, dass für den Ergänzungsplan nur die von ihm übergebene
Übersicht Grundlage ist und die die Handlungserfordernisse beschreibt, die sich
aus der Neuberechnung des Budgets für 2007 im Vergleich zu der ursprünglichen
Berechnung des Budgets für 2007 ergeben. Das ist die Handlungsgrundlage. Es
muss ganz strikt unterschieden werden zwischen der Betrachtung der angemeldeten
budgetwirksamen Kosten des Jahres 2005 und der Zuweisung 2007. Das ist eine
Betrachtungsweise. Die andere Betrachtungsweise ist die der Planung für 2007
zugrunde gelegte Budgetzuweisung und Neuberechnung dieser Budgetzuweisung.
Insofern ergeben sich aus den Übersichten keine linearen Schlussfolgerungen auf
das Jahr 2007, wohl gibt es aber Hinweise. Frau
Wildenhein-Lauterbach bedankt sich bei Herrn Bothe für die Ausführungen. |
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