Herr
Radzkowski.teilt berichtet:
Mit dem
Jahre 2006 sind für den Fachbereich Kultur die bisherigen Produkte vollständig
durch neue ersetzt. Für den Fachbereich Kultur sind 4 Produkte eingestellt.
Diese Produkte unterscheiden sich im wesentlichen von den bisher vorhandenen.
Das Produkt Verwaltungstransferprodukt, Förderung kultureller Projekte ist
vollkommen neu. Ein Teil des Inhaltes war für die Kulturberatung und
Zuwendungen, Preise u. ä. enthalten.
In diesem Produkt werden zukünftig alle Leistungen dargestellt, die von der
Verwaltung und Dritten erbracht
werden. Verwaltungstransfer deshalb, weil es ein finanzieller Transfer
vom Kulturamt zu den Künstlern gibt. Die Mittel sind nicht beliebig im
Produktblatt enthalten. Werden zum Verwaltungstransfer herangezogen. In Mitte
für den Fachbereich Kultur handelt es sich um den Titel 686 10; im
Haushaltsplan als Zuschüsse für kulturelle Aktivitäten freier Gruppen genannt
(bekannt unter dem Namen Dezentrale Kulturarbeit). In Haushaltsjahr 2006 gibt
es neue Titel (686 17 Sonstige Zuschüsse für konsumtive Zwecke in den Bereichen).
Dieser Titel wurde neu eingeführt mit der Erläuterung versehen Zuschuss für den
Kunstverein Tiergarten zum Betrieb für die Galerie Nord.
Das Produkt pauschalierbar ist das einzige, sowohl im Geschäftsbereich Kultur,
als auch im Lande Berlin für alle 12 Bezirke gültig. Insgesamt liegt die Zahl
der Produkte bei 500 und deckt das Verwaltungshandeln der Bezirke ab, ohne in
die Details zu gehen. Bis zum Jahre 2006 waren es alle Kulturprodukte; ein Teil
aus Jugend, ein Teil aus Sport und Schule. Pauschaliert bedeutet, die Zuweisung
ist eine andere, die IST-Kosten aller 12 Bezirke für dieses Produkt werden
geteilt. 50 % dieser Kosten werden in 12 gleiche große Teile als Sockelbetrag
an jeden Bezirk begeben (Sockelbetrag einer Grundausstattung). Die andere Hälfte
wird nach Einwohner verteilt. Die Zuweisung erfolgt nach jedem gemeldeten
Einwohner per 31.12. (Sockelbetrag + Einwohnerkomponente = Finanzzuweisung für
dieses Produkt).
Die Anwendung dieses Produktes, die jetzt durchgeführt wird, besteht darin, dass
es eine neue Bezugsgröße gibt (Anzahl der Bewilligungsbescheide). Das lässt
sich lobenswerter Weise
aus den
Titeln Dezentrale Kulturarbeit und Zuschüsse sinnvoller ableiten. Ohne einen
Bewilligungsbescheid verlässt kein Cent das Kulturamt. Andere Vorschläge zur
Bildung der Bezugsgröße haben nicht das Gefallen Dritter gefunden.
Herr Radzkowski berichtet über ein 2. neues Produkt (kulturelle Angebote
Dritter). Im diesem Gremium und in vielen anderen Gremien war immer die Rede
gewesen: Übertragung von Fachvermögen oder Einrichtung an Dritte. Kosten, die
im Zusammenhang damit stehen, werden hier abgewickelt. Hier wird es kaum
Personalkosten geben, aber gegen die Infrastrukturkosten des
Max-Beckmann-Saales und anderer fremdgenutzter Einrichtungen durch freie Träger
werden.... Der Fachbereich Kultur ist gehalten, von seinen Freien Trägern Geld
monatlich einzufordern. Dazu wurden Vordrucke und Verfahrensmittel vorbereitet.
Zum Ende des Jahres wird zu den Kosten eine Menge vorhanden sein, die sich als
Preis je Angebotesstunde für kulturelle Angelegenheiten Dritter durch
Bereitstellung von ..... Dieses Produkt ist nicht pauschalierbar, sondern
budgetierbar.
Nicht in jedem Bezirk sind die Museen Bestandteil des Kulturamtes oder der Abt.
Bildung und Kultur. Um zu vermeiden, dass die unterschiedliche
Organisationseinheiten und Geschäftsbereiche auf ein Produkt herumbuchen, wurde
gesagt, dass das Produkt Stadtteilgeschichte immer dem Museum, unabhängig von
seiner organisatorischen Zuordnung,
folgt. Wo Stadtteilgeschichte betrieben wird, wird es auch gebucht und
kann nicht mehr durch Dritte gebucht werden. Deshalb ist es inhaltlich und
namensmäßig erhalten geblieben. Finanzierungskennzeichen ist aber auch wie bei
der Infrastruktur das Budgetierungsverfahren.
Herrn Radzkowski berichtet abschließend über das neue Produkt „Kulturelle
Angebote“. Hier werde wie beim Produkt Stadtteilgeschichte und Infrastruktur
Bezugsgröße Angebotsstunde die Einrichtungen angehalten, mit Dokumentationen
ihres Angebotes (Programmen) und tatsächlichen Öffnungs- bzw. Leistungsstunden
gegenüber dem Bürger/innen monatlich zu dokumentieren. Das hat sich bisher
gezeigt, dass die Häuser gut und fehlerlos arbeiten. Die Methodik ist
erfolgreich.
Zum Thema Budgetierung teilt Herr Radzkowski mit, dass es jetzt einen Wechsel
für die 3 oben angeführten Produkte gibt. Budgetierbar heißt, sie werden
preiser. Die Finanzzuweisung erfolgt nach dem Prinzip des Medians. Das wird
dazu führen, dass 6 Bezirke unter dem Median liegen werden und damit eine
höhere Zuweisung bekommen. Es wird zwangsläufig 6 Bezirke geben, die über
diesen Median liegen und eine niedrigere Zuweisung gegenüber dem eigenen
IST-Kosten erhalten. Das ist ein Verfahren, das im Geschäftsbereich von Frau
BzStR´in Hänisch, in den Stadtbibliotheken allgemein üblich ist, auch im LuV
Weiterbildung zur Anwendung kommt und auch in den Schulprodukten so zugeordnet.
Der Fachbereich Kultur schließt sich ab 2006 an.
Erste Ergebnisse werden mit dem Quartalsbericht März erwartet. Danach kann
geschaut werden, wie die Buchungsqualitäten in allen 12 Bezirken aussehen wird.
Herr Radzkowski bringt zum Ausdruck, dass er für den Bezirk Mitte sehr
zuversichtlich ist.
Frau Dr.
Hoff ergänzt: Die Senatsverwaltung hat angehalten, das budgetierbare Produkte
erstellt werden. Für den Kulturbereich ist das recht schwierig, Bezugsgrößen zu
finden, die für alle Berliner Bezirke tragfähig und kontrollierbar sind. Die
Kunst- und Kulturangebote in den Kulturämtern sind in allen Bezirken sehr
verschieden.
Man hat sich beim Produkt kulturelle Angebote auf Angebotsstunden verständigt.
Zu den Angebotsstunden gehören die Öffnungszeiten einer Galerie oder die
Eröffnung eines Workshops. Problematisch wird es bei den kulturellen Angeboten
Dritter. Der Bezirk Mitte hat viele und auch große Objekte. Frau Dr. Hoff hat
sich deshalb sehr dafür eingesetzt, dass der Bezirk Mitte bei diesem Produkt
die Bezugsgröße Quadratmeter erhält. Leider hat man den Bezirk Mitte
verpflichtet, die Angebotsstunde als Bezugsgröße zu nehmen. Im Laufe des Jahres
muss geschaut werden, ob das Produkt so bleiben kann oder ob der Produktkatalog
noch einmal verändert werden muss.
Die Produktförderungen werden verändert. Das betrifft das ehemalige
Beratungsangebot Zuwendungen und Preise. Beratungen werden überhaupt
nicht mehr durchgeführt.
Für die Zuwendungen muss sich überlegt werden, wie budgetiert werden wird
(möglicher weise über Angebotsstunden).
Frau
BzStR´in Hänisch ergänzt zum Thema Beratung: Extern budgetierbare Produkte sind
outputorientiert. Die Bezugsgrößen dokumentieren das auch. Beratung ist nicht
messbar und findet sich nicht wieder. Es werden keine Mengen gezählt und es
werden möglicher weise Kosten verursacht, ohne dass eine Finanzierung
stattfindet. Unter dem Konsolidierungsdruck, unter dem die Bezirke stehen,
besteht die Gefahr, dass diese Beratung vom niedrigen Niveau weiter herunter
gefahren wird. Dahinter steht auch die kulturpolitische Entscheidung, die der
RdB getroffen hat, dass Beratung eigentlich nicht mehr ein gewünschtes Angebot
der Kunst- und Kulturämter ist. Etwas schwieriger an dieser Stelle findet Frau
Hänisch noch die Fragestellung Produkt kulturelle Angebote Dritter durch
Bereitstellung von Infrastruktur und die Fragestellung Bezugsgröße
Quadratmeter oder Bezugsgröße Angebotsstunde. Die Wahl der Bezugsgröße
Angebotsstunde, die ein ausdrücklicher Wunsch der Senatsfinanzverwaltung,
bedeutet keine Mengen produzieren. Damit ist dieser ganze Bereich,
Künstlerförderung zu betreiben, auch nicht finanziert.
Frau Hänisch wünscht sich, dass dem Aufgabengebiet der Künstlerförderung noch
einmal Aufmerksamt zu widmen, und dass im Jahre 2006 über die
Produktmentorengruppe ein Vorschlag gemacht wird, wie dieses Angebot auch in
ein Produkt gießen kann, welches dann entsprechend seine Wertschätzung erfährt.
Diese politische Diskussion muss noch geführt werden.
Herr BV
Pawlowski (FDP) befürchtet, dass der Bezirk Mitte unter die Räder kommt. Vor
einigen Jahren wurde sich auf die Leitlinien verständigt. Einer der wichtigsten
Ziele war der Ausgleich der kulturellen Angebote zwischen den Altbezirken
Tiergarten, Mitte und Wedding.
Herr Pawlowski möchte wissen, inwieweit diese Neuordnung der Produkte diesem
Ziel entgegen wirken kann. Er sieht die Gefahr, dass die vorhandenen Strukturen
nur noch verfestigt werden und dass kein Spielraum mehr da ist, oder liefert
die Neuordnung von Produkten ein Instrument oder ein Mittel, um dieses
politische Ziel zu realisieren.
Frau
BzStR´in Hänisch meint, dass das unproblematisch sei.
Frau Dr. Hoff meint: Die große Problematik ist, dass das ganze System für die
Kultur absurd sei. Sie hat das jahrelang diskutiert. Es ist so beschlossen
worden und wird auch nicht zurück genommen. Gerade im Kunst- und Kulturbereich
trifft es gerade diese und auch das BA Mitte und auch noch einige andere Bezirke.
Im Kunst- und Kulturbereich ist es so, dass es sehr unterschiedliche
Kultureinrichtungen gibt.
Frau BV
Dr. Stiller (Grüne) glaubt, dass es eine sehr schwierige Aufgabe sei, weil es
so wenig standardisierte Vorgaben gibt, im Kulturbereich die Qualitätsindikatoren
zu entwickeln.
Die
Vorsitzende, Frau Hoff, bezieht sich auf pauschalierte zugewiesene Produkte.
Wenn jeder Förderverein im Monat der Abteilung einmalig als Menge 1 gebucht.
Frau Hoff möchte wissen, je mehr Förderfälle produziert werden, um so besser
ist der Bereich.
Es wurde zu dem gemeinsamen Ergebnis gekommen, nicht in so kleine Fördersummen
aufzusplitten, das es zu aberwitzig wird. Weiterhin meint Frau Hoff, dass der RdB und das Land Berlin sich den
Qualitätskriterien stellt, sondern nur noch outputorientiert.
Frau
BzSt´in Hänisch betont noch einmal, dass dies eine politische Frage und eine
Frage des politischen Willens sei. Zum Thema „Personaloptimierungspotential“
(hierzu gibt es einen BVV-Beschluss) soll bis zum Sommer ein entsprechendes
Konzept entwickelt werden, welches so politisch zu führen sein wird. Man kann
sich nicht darauf einlassen, dass der Bezirk, der die geringsten Personalkosten
für die Erstellung eines Stückpreises hat, der beste ist. Frau Hänisch glaubt
aber, dass auch zur Kenntnis genommen werden muss, dass jedes System natürlich
immer nur eine bestimmte Annäherung an die realen Geschäftsprozesse liegt. Es
gibt kein optimales System. Grundsätzlich ist dieses System so gut und so
schlecht wie viele andere auch. Beachten muss man immer nur, was man für
politische Vorstellungen hat und wie muss man so ein System nutzen und wie muss
man mit einem solchen System mit bezirklichen Globalsummen umgehen.
Herr
Radzkowski berichtet weiter zum Produktkatalog:
Das
Produkt Leseförderung ist ab 2006 geändert und ist jetzt unter dem neuen
Namen Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz. Ebenfalls neu
ist die Bezugsgröße Anzahl der .....Die Änderung des Produktes war nicht
Wille der Stadtbibliothek. Hier gab es einen Aufgabenbeschluss des RdB,
Senatsverwaltung für Finanzen, die alte Bezugsgröße Teilnehmer durch
eine neue Bezugsgröße zu ersetzen. Dabei wurde davon ausgegangen,
Medieninformationsdienste und Medienkompetenz abgebildet durch Besuche, das
andere abgebildet durch Teilnehmer könnte zu Doppelzählungen führen. Deshalb
sollte eine Bezugsgröße gefunden werden, die nicht personenbezogen ist.
Produktmentoren Bibliotheken + Produktkonferenz haben sich im Herbst des
letzten Jahres über die Bezugsgröße Angebotsstunden aufgenommen.
Herr Radzkowski ist sehr zuversichtlich, was den FB Bibliotheken im
methodischen betrifft.
Die Kalender werden auf Vordrucke übertragen, dokumentiert und können gebucht
werden. Mit den ersten Vergleichsberichten muss dann gesehen werden, inwieweit
die Änderungen Wirkungen zeigen.
Frau BV
Dr. Stiller (Grüne) meint, dass ihr einleuchtet, dass es sinnvoll war, die
alten Bezugsgrößen Besuch und Teilnehmer miteinander gleichrangig zu
machen und trotzdem die Angebotsstunden insofern problematisch als natürlich
die Größe Teilnehmer und die Größe Besuche eine Nachfrage
orientierte Komponente hat.
Herr
Radzkowski bringt hier den Inhalt des Produktkatalogs zum Ausdruck.