Auszug - "Zuwanderer in der Stadt" Vorstellung des Projektes und Zwischenbericht BE: Herr Müller, BzBm IntRef
Herr Müller erläutert den Mitgliedern ausführlich das
Projekt. Unterlagen wurden den Fraktionen vorab zur Einsicht übermittelt. Eine
Chronologie wird dem Protokoll als Anlage beigefügt. Herr Müller möchte dem Ausschuss deutlich machen, inwieweit
die Empfehlungen im Rahmen dieses Verbundprojektes hinter der Realität in Mitte
liegen. Herr Pawlowski merkt an, dass er weit davon entfernt ist,
den Sinn dieses gesamten Projektes in Frage zu stellen. Er zeigt sich jedoch
enttäuscht darüber, dass hier die Rahmenbedingungen durch die Tatsache, die
Matrix durch Empfehlungen zu ersetzen, völlig verändert wurden. Er hätte gerne
gewusst, inwiefern zum jetzigen Zeitpunkt der Bezirk Mitte von diesem Projekt
profitiert. So wie er die Ausführungen verstanden hat, gehen die Maßnahmen, die
im Bezirk Mitte ergriffen wurden und werden, weit über die Empfehlungen hinaus. Herr Zeller führt aus, dass sich der Bezirk oft kleiner
macht, als er eigentlich ist. Der Bezirk ist in dieses Projekt eingestiegen,
als es schon lief. Berlin war zunächst gar nicht vorgesehen, bei diesem
Netzwerk mitzuarbeiten. Auf Anregung von Frau John und weiterer Gespräche mit
der Geschäftsführung dieses Projektes hat man sich dann bereit erklärt, sich an
diesem Projekt mit einem Bezirksteil/Ortsteil zu beteiligen. Herr Dr. Schumann fragt nach, welche quantitativen und
qualitativen Tendenzen es in diesem Gebiet bei der Zuwanderung gibt. Was hat
sich in den letzten Jahren diesbezüglich verändert. Herr Müller führt aus, dass dies nicht verglichen wurde. Das
was Herr Müller hier anführt, sind die Anstrengungen des Bezirks und nicht die
Ergebnisse. Das spiegelt sich jedoch leider nicht in einer erhöhten
Sprachkompetenz etwa in den Schulen wieder. Es kann hier nur über die
Anstrengungen berichtet werden. Eine positive Bilanz der erzielten Resultate
liegt nicht vor. Herr Bertermann bemängelt, dass bei den Ergebnissen die
Zuwanderer selbst nicht befragt wurden. Somit hat er bei solchen Studien
prinzipiell ein Problem. Es ist in der Praxis nicht verwertbar. Das soll jedoch
kein Vorwurf gegenüber dem Bezirksamt sein. Herr Müller teilt mit, dass es eine Expertise gibt, die sich
mit der Eigentümerstruktur nichtdeutscher Eigentümer beschäftigt. Und mit denen
wurde natürlich gesprochen. Dies ist auch in den Unterlagen aufgelistet, was
die Fraktionen erhalten haben. Frau Keil fragt betreffend den Zusammenhang zwischen
Wohnform und Integration nach, ob man ein Modellprojekt angedacht hat, z.B.
eine Studie mit besonderer Ausprägung, in einem dieser Kieze anzusiedeln, um
die Integration auch zu fördern. Herr Müller merkt an, dass der Zusammenhang zwischen Ballung
von bestimmten Gebieten und Zusammensetzung der Schülerschaft nur die andere
Seite der Medaille ist und von niemandem bestritten wird. Im Rahmen eines
solchen Verbundprojektes eine Schule umzufunktionieren, würde die bezirklichen
Kräfte völlig übersteigen. Insofern kann dies nicht bestätigt werden. Auch die
anderen Städte haben dies nicht angedacht. Herr Seidel führt aus, dass eine solche Studie für
sozialstrukturelle Probleme auch in anderen Gebieten den Anspruch einer
grundsätzlichen Problemaufnahme erhebt und evtl. auch die Antworten liefert.
Aus der Sicht von Herrn Seidel bringt es relativ wenig Sinn, hier bestimmte
Details zu diskutieren. Entweder der Ausschuss nimmt sich vor, sich nochmals
mit dem Gesamtkomplex „Integration trotz Segregation“ zu beschäftigen, dann
müsste man sich jedoch diese These/Hypothese nochmals näher ansehen. Das
Hauptproblem ist jedoch, dass bei vielen sozial betrachteten Analysen in Zahlen
und Maßen auch einige Erscheinungsformen gar nicht darstellbar sind und somit
über einen längeren Zeitraum auch nicht in Maßen und Zahlen jemals in der
Veränderung erfasst waren. Er macht den Vorschlag, dass die Fraktionen Zeit
bekommen, um sich mit den Unterlagen zu beschäftigen. Evtl. ist es auch ein
Thema für den Ausschuss für Bürgerdienste. Herr Müller bietet an, dass den Fraktionen die
Grundsatzaufsätze übermittel werden. Frau Hilse ist aus der Diskussion nicht ganz klar, welche
Erkenntnisse das Bezirksamt bis zum jetzigen Zeitpunkt durch die Beteiligung an
diesem Projekt gewonnen hat. Herr Müller merkt an, dass vorab nicht abzusehen war, dass
der Bezirk so weit vorne weg sein würde. Man konnte sicherlich schon am Anfang
davon ausgehen, dass man auch von den anderen Städten etwas lernen kann. Dass
dies nun nicht eingetreten ist, muss jedoch nicht betrüben. Es bestätigt auf
jeden Fall die Richtigkeit des eingeschlagenen Weges. Der Gewinn ist sozusagen
ein Erkenntnisgewinn. Abschließend hält Frau Jahn fest, dass sich die Fraktionen
und auch der Ausschuss für Bürgerdienste weiter mit dem Thema beschäftigen
werden. |
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