Auszug - Nutzungskonzept ehemaliges Tacheles BE: Herr Klatt, Geschäftsführer / Managing Director, pwr development GmbH   

 
 
46. öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Sanieren, Bauen und Bebauungspläne
TOP: Ö 9.1
Gremium: Stadtentwicklung Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 23.09.2020 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:30 - 21:10 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin
 
Wortprotokoll

Herr Klatt ist der Eigentümer des Gebäudes, der mit Fotografiska vor zwei Wochen einen Mietvertrag abgeschlossen habe. Er präsentiert dem Ausschuss das Konzept des Betreibers, der in Stockholm bereits renommiert sei und sowohl von Touristen als auch von Stockholmern rege besucht werde (siehe Anlage 7).

In den zur Verfügung gestellten Flächen werden Ausstellungen mit 1.200qm, Veranstaltungen, ein Laden und Museums-Shop, ein Studio mit 400qm, ein Restaurant sowie eine Akademie untergebracht. Das Konzept sehe nicht nur ein konsumierendes Angebot, sondern auch einen Ort fürs Mitmachen und kreatives Miteinander vor. Der gastronomische Bereich soll unabhängig vom Ausstellungs- und Museumsbetrieb zunglich sein. Der Zeitplan sehe die Eröffnung im IV. Quartal 2022 vor. Bis dahin werden Umbauten vorgenommen.

Herr Dr. Schulze (BüDep der Fraktion der CDU) begrüße, dass der Baukörper erhalten bleibe und hoffe, dass es auch an der Fassade keine großen Änderungen geben werde.

Die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten hinterfragt er kritisch, da die Möglichkeit bestehe, dass zu viele verschiedene Interessen gegeneinander wirken könnten.

Herr Klatt bestätigt, dass das Gebäude unter Denkmalschutz steht und das aktuelle Aussehen erhalten bleibe und lediglich Instandsetzung erfolgen. Da die verschiedenen Angebote im Haus von einem einzigen Betreiber umgesetzt werden, sei ein „Auseinanderfallen“ nicht anzunehmen.

Herr BV Schug (Fraktion der SPD) merkt an, dass es der politischen Ebene in den vergangenen Jahren offenbar nicht gelungen sei, der dominierenden Struktur des Tourismus im Bezirk Mitte gegenzusteuern. Der künstlerische Bereich der Fotografie konzentriere sich in Berlin mehr am Zoologischen Garten, sodass keine Synergieeffekte für Fotografiska sehe. Die Umwandlung des Ortes von einer Kulturproduktion zum Konsum sehe er eher kritisch.

Herr Klatt weist darauf hin, dass der Mitmach-Teil des Konzepts die Nachbarschaft und die Umgebung einbinde. Auch werden 5.000 Arbeitsplätze geschaffen

Frau BV Morgenstern (Fraktion der SPD) bittet Herrn Klatt, sich für die vereinbarte Idee mit einzusetzen und diese mitzutragen. Auf die Nachfrage, wie sich das Museum tragen werde, informiert Herr Klatt, dass Fotografiska zwar Einnahmen aus dem Museumsbetrieb erzielen und voraussichtlich nicht von Fördermitteln abhängig sein werde, jedoch kein renditeorientiertes Unternehmen sei. Als Rechtsform ist eine GmbH geplant. Es werde an 364 Tagen im Jahr von 10.00-23.00 Uhr geöffnet sein. Auf die weitere Frage von Frau Morgenstern, ob auch kostenlos Räume angeboten werden, erklärt Herr Klatt, dass Angebote für Schulen angedacht seien.

Herr Schöttle (BüDep der Fraktion DIE LINKE) informiert über die Entstehung des Tacheles und die Bedeutung dieses Namens. Es sei ein Projekt mit einer klaren Intention gewesen, sodass für ihn befremdlich sei, dass der Name weiterhin genutzt werde. Den Bezirk kritisiere er dafür, dass das Kulturelle nicht gegen die Verwerter habe verteidigt werden können.

Herr Klatt informiert, dass der Begriff Tacheles nie vom Vorhabenträger genutzt wurde und auch nicht als Ortsbezeichnung dient.

 

 
 

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