Auszug - Aktuelle Themen  

 
 
24. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Integration
TOP: Ö 3
Gremium: Partizipation und Integration Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 24.04.2019 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:15 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: Sitzungsraum 121
Ort: Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin
 
Wortprotokoll

Frau Schauer-Oldenburg (Grüne) merkt zur Vorlage zur Kenntnisnahme (Drucksache 1112/V) an, dass sie die Formulierung, dass der überwiegende Teil der Jugendlichen in Berlin-Mitte beim Übergang Schule/Beruf über eine vollständige Sozialisation im hiesigen Bildungssystem verfügt, für sehr hochgegriffen halte. Die Zahl der Jugendlichen, die ohne Schulabschluss die Schule verlassen sei laut Integrationsbericht sehr hoch. Somit könne sie keine vollständige Sozialisierung im hiesigen Bildungssystem sehen. BzBm Herr von Dassel erwidert daraufhin, dass in der Vorlage zur Kenntnisnahme ebenfalls stehe, dass drei Viertel aller Jugendlichen mit dem Merkmal Migrationshintergrund in Deutschland geboren sind. Das hieße, dass sie in Deutschland eingeschult wurden und die Schullaufbahn durchlebt haben. Damit seien sie vollständig im hiesigen Bildungssystem sozialisiert, was nicht heiße, dass sie das erfolgreich absolviert haben oder stets sinnvoll gefördert wurden. Frau Schauer Oldenburg führt aus, dass wenn sich daran nichts ändere, massenhaft Sozialhilfeempfänger produziert werden würden. Sie ist der Auffassung, dass die Schulen für einen ordentlichen Schulabschluss sorgen müssten und nicht vereinzelte Träger. BzBm Herr von Dassel ergänzt, dass mit dieser kurzen Vorlage zur Kenntnisnahme nicht das gesamte Thema abgearbeitet sei. Es gebe aus dem Integrationsausschuss einen weiterführenden Antrag zu diesem Thema, wo auch das Thema Berlin Braucht Dich eine Komponente sei. Dahingehend sei eine deutlich ausführlichere Vorlage zur Kenntnisnahme zu erwarten. Der Vorsitzende, Herr Dr. Hanke, merkt im Folgenden an, dass dieses Thema weiter aufgespannt werden müsse. Die Anzahl der Schüler*innen in den Klassen von bis zu 26 Personen sei eine pädagogische Verschlechterung enormen Ausmaßes, die es unter Inklusionsgesichtspunkten auch nicht schaffe, geflüchtete Jugendliche in den Regelunterricht zu integrieren. Man müsse sich aber auch fragen, warum so viele Jugendliche mit Migrationshintergrund, die jedoch vollständig sozialisiert sind, den Schulabschluss trotzdem nicht schaffen. Es habe sicherlich auch etwas damit zu tun, dass Kindern aus Familien, die Kindererziehung etwas traditioneller handhaben und ihre Kinder bis zum zweiten oder dritten Lebensjahr zu Hause lassen möchten, kein Kitaplatz mehr zugänglich ist. Auch die Schwierigkeiten beim Erlernen der Sprache, weil größtenteils keine Bücher mehr gelesen werden, sondern lediglich die Kurznachrichten auf dem Smartphone sei ein großer Faktor. Das Sprachförderzentrum und die Integrationslotsen dürften seiner Ansicht nach nicht außer Acht gelassen werden, wobei natürlich die Schulen vor allem mit Hinblick auf die pädagogische Ausstattung ebenfalls eine große Rolle spielen. BzBm Herr von Dassel stimmt zu, dass es aussichtslos sei, Kinder mit drei oder vier Jahren einen Kitaplatz zu verschaffen. Es sei wichtig, das in der Badstraße verpflichtende Angebot zu realisieren, wonach die Kinder, die keinen Kitaplatz bekommen, zumindest ein Sprachförderangebot erhalten.

 

 

 
 

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